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Ausländische Investoren schließen weniger Übernahmen in Deutschland ab

Investoren aus den USA sicherten sich 2013 die meisten deutschen Zielunternehmen.
Thinkstock / Getty Images

US-amerikanische Investoren haben 2013 die meisten M&A-Deals mit deutschen Zielunternehmen abgeschlossen, britische Investoren dagegen stemmten die größten Transaktionsvolumina. Das ist das Ergebnis der Studie „Destination Deutschland: M&A-Aktivitäten ausländischer Investoren 2013“, für die das Beratungsunternehmen PwC Daten des Dienstleisters ThomsonReuters ausgewertet hat. In die Analyse flossen alle Deals ein, die 2013 abgeschlossen wurden und bei denen das Zielunternehmen aus Deutschland stammt und das Mutterunternehmen des Käufers aus dem Ausland.

Insgesamt lag die Anzahl der abgeschlossenen Deals, bei denen deutsche Targets von ausländischen Investoren übernommen wurden, 2013 mit 419 Transaktionen deutlich unter den Vorjahreswerten (2012: 511 M&A-Deals, 2011: 543 Transaktionen). Einzig bei Investitionen aus China hat die Anzahl der M&A-Deals mit deutschen Targets gegenüber 2012 zugenommen. Sie stieg von 17 auf 21 Transaktionen.

Demgegenüber lag das Transaktionsvolumen bei Übernahmen durch ausländische Investoren mit 26,4 Milliarden Euro deutlich über dem Ergebnis der Vorjahre (20,5 Milliarden Euro im Jahr 2012 und 23,1 Milliarden Euro im Jahr 2011). Dies ist in erster Linie auf sechs abgeschlossene Mega-Deals im Volumen über 1 Milliarde Euro zurückzuführen, allen voran die Übernahme von Kabel Deutschland durch Vodafone.

Londoner PE-Investoren mit größten Dealvolumina

Während gemessen an der Anzahl der abgeschlossenen M&A-Deals US-amerikanische Investoren mit 108 Transaktionen an der Spitze der Einkäufer auf dem deutschen M&A-Markt stehen, kommen sie beim Wert der Deals mit 5,1 Milliarden Euro nur auf Rang zwei. Den ersten Platz sicherte sich Großbritannien.

Insgesamt schlossen Investoren aus Großbritannien 2013 in Deutschland 45 Transaktionen im Wert von 14,6 Milliarden Euro ab. Das hohe Dealvolumen ist – neben Vodafone – auch einer Reihe von PE-Investoren mit Sitz in London zu verdanken. So flossen die Übernahme von Springer Science+Business durch BC Partners und der Einstieg von Cinven bei CeramTec sowie der Kauf von ista durch CVC Capital jeweils mit Milliardenbeträgen in die Statistik ein. Insgesamt lag die Beteiligung von PE-Investoren an grenzüberschreitenden Transaktionen mit deutschen Targets gegenüber den Vorjahren recht stabil mit 27,9 Prozent.

Zu den in der Analyse betrachteten abgeschlossenen M&A-Deals kommen noch eine Reihe laufender Transaktionen, die bereits eine gute Basis für die Dealaktivität im Jahr 2014 bilden dürften. Ganz oben auf der Liste der noch nicht abgeschlossenen Deals, die 2013 begonnen wurden, steht die Übernahme von E-Plus durch Telefónica, die bei Abschluss mit einem Transaktionsvolumen 8,6 Milliarden Euro in die Statistik eingehen würde. Weitere anstehende Mega-Deals sind die Grohe-Übernahme durch Lixil und die Bank of Japan sowie die Übernahme von Celesio durch McKesson und den Einstieg von Hellman & Friedman bei Scout24.

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