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Axel Springer mit neuem großen Digital-M&A-Deal

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Axel Springer Hauptgebäude in Berlin. Der Medienkonzern hat einen weiteren großen M&A-Deal im Bereich Digitales durchgezogen.
Axel Springer

Das zu Axel Springer Digital Classifieds (ASDC) gehörige Immobilienportal Immonet schließt sich mit der Immowelt-Gruppe zusammen. Wie Springer mitteilt, wird die Digitalsparte des Medienkonzerns an dem neuen Gemeinschaftsunternehmen zu 55 Prozent mehrheitlich beteiligt sein. Die Gesellschafter der Markt.Gruppe und die beiden Gründer von Immowelt bleiben als strategische Partner beteiligt.

Beide Unternehmen sollen künftig unter dem Namen Immowelt Holding firmieren. Axel Springer bezahlt dafür einen Kaufpreis von 131 Millionen Euro. Die Transaktion wird Konzernangaben zufolge aus vorhandenen Mitteln der Axel Springer Digital Classifieds finanziert.

Axel Springers Digitalsparte schnappt sich Immowelt

Neuer Vorstandsvorsitzender der Holding soll Carsten Schlabritz werden, derzeit noch CEO von Immowelt. Immowelt-CFO Ulrich Gros wird laut Mitteilung auch in das Gremium einziehen. Sein genauer Aufgabenbereich steht jedoch nicht fest, teilte ein Unternehmenssprecher FINANCE auf Anfrage mit. Jürgen Roth (derzeit CTO bei Immowelt) und Philipp Schulze (Geschäftsführer der Immonet-Gruppe) sollen die Führungsriege komplettieren.

Der Zusammenschluss muss von den Kartellbehörden noch genehmigt werden. Sollte der M&A-Deal durchgehen, würden zwei der größten deutschen Immobilienportale fusionieren. Immonet kommt monatlich eigenen Angaben zufolge auf 5,6 Millionen eindeutige Besucher und hat aktuell knapp 1,5 Millionen Immobilienangebote online. Immowelt gibt rund 4,2 Millionen Unique Visitors und bis zu 1,2 Millionen Inserate im Monat an.

Springer hat schon 3,3 Milliarden Euro für Digital-Akquisitionen ausgegeben

Der Deal markiert einen weiteren Meilenstein auf dem von Axel Springer eingeschlagen Kurs, ein breites Portfolio an Rubrikenseiten und Web-Portalen aufzubauen. Seit 2006 hat der Konzern nun schon rund 3,3 Milliarden Euro in digitale Akquisitionen investiert. In einem Interview in der aktuellen Ausgabe des FINANCE-Magazins schloss Axel-Springer-CFO Julian Deutz weitere Transaktionen nicht aus: „Sollten wir attraktive Kaufgelegenheiten identifizieren, so werden wir weitere Akquisitionen selbstverständlich prüfen.“

Axel Springer hatte seine Anteile an ASDC erst im Dezember von 70 auf 85 Prozent aufgestockt und dafür 446 Millionen Euro an den PE-Investor General Atlantic gezahlt. Axel Springer hält zudem eine Option auf die restlichen Aktien. Im Gegenzug würde General Atlantic 8,6 Prozent der Springer-Aktien erhalten und so zum zweitgrößten Aktionär des MDax-Konzerns werden.

jakob.eich[at]finance-magazin.de

Info

Mehr Informationen zum Thema Digitalisierung und wie diese CFOs beeinflusst, finden Sie in der aktuellen Titelgeschichte des FINANCE-Magazins.

Jakob Eich ist Chef vom Dienst des Printmagazins FINANCE und arbeitet parallel für das Schwestermedium DerTreasurer. Beide Publikationen gehören zum Fachverlag F.A.Z Business Media, bei dem der gebürtige Schleswig-Holsteiner auch sein Volontariat absolviert hat. Eich ist spezialisiert auf die Themen Digitalisierung im Finanzbereich und Treasury. Erste journalistische Erfahrungen sammelte der Journalist in den Wirtschaftsmedien von Gruner+Jahr sowie in der Sportredaktion der Hamburger Morgenpost.

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