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Axel Springer verkauft Frauenportal für 286 Millionen Euro

Axel Springer will den Beauty-Konzern Aufeminin für 286 Millionen Euro an die TV-Gruppe TF1 verkaufen.
Digital Vision/Thinkstock/Getty Images

Kurz vor Jahresende treibt der Medienkonzern Axel Springer den Umbau voran. Wie die Berliner mitteilten, wolle man sich von dem französischen Internetportal Aufeminin trennen. Derzeit hält Axel Springer knapp 80 Prozent der Anteile an dem börsennotierten Unternehmen.

Springer plant, die Aufeminin-Aktien an die französische TV-Gruppe Télévision Française 1 (TF1) zu veräußern. Dadurch will Springer 286 Millionen Euro einnehmen.

Aufeminin bewegt sich zu stark in Richtung E-Commerce

FINANCE-Köpfe

Dr. Julian Deutz, Axel Springer SE

Von 1994 bis 1996 arbeitet Deutz als Strategieberater bei OC&C Strategy Consultants, bis er 1996 in einer schwierigen wirtschaftlichen Lage als Leiter Finanzen und Controlling zur Steilmann-Gruppe geht. Nach einer ersten Phase der Restrukturierung wechselt er an den Neuen Markt zur Pixelpark AG. Dort ist er zunächst für M&A und Investor Relations zuständig, später auch für einen Venture-Capital-Fonds. Das Timing ist ungünstig, Deutz kann den Fonds gerade noch „friedlich auflösen.“

Als ihn Klaus Steilmann 2001 bittet, CFO der Steilmann-Gruppe zu werden, sagt er gern zu. 2004 wechselt Deutz dann zu Axel Springer, wo er zunächst unter CFO Steffen Naumann an Akquisitionen arbeitet. Später wird er CFO von Axel Springer International und kurzfristig auch CFO des Briefzustellers PIN Group. Seit 2010 leitet Deutz das Konzerncontrolling und die Konzernentwicklung. Im April 2014 steigt Deutz zum CFO von Axel Springer auf.

zum Profil

Die Aufeminin-Gruppe mit Sitz in Paris betreibt Online-Portale rund um die Themen Mode, Beauty, Lifestyle und Gesundheit. Das Unternehmen will mit diesem Angebot vor allem Frauen ansprechen. In Deutschland sind vor besonders die Website „Gofeminin“, das Gesundheitsportal „Onmeda“ sowie der Beautyversand „My Little Box“ bekannt.

Aufeminin passt nun offenbar nicht mehr in die Strategie von CEO Mathias Döpfner und CFO Julian Deutz. „Für uns ist Aufeminin kein zentrales Asset“, sagte Deutz dem „Handelsblatt“ zufolge bei einem Pressegespräch in Berlin. Das Unternehmen habe sich stärker in Richtung E-Commerce entwickelt und sei besser bei einem Fernsehsender aufgehoben.

Man plane, den Verkauf der Anteile an Aufeminin bis Ende März 2018 abzuschließen. Die zuständigen Aufsichtsbehörden müssen noch zustimmen, ebenso wie der Betriebsrat von Aufeminin. Letzteres ist in Frankreich üblich.

Axel Springer trennt Print- und Digitalgeschäft

Künftig wird sich Axel Springer auf die eingeleitete Transformation konzentrieren, die als die größte der Konzerngeschichte gilt. Denn das klassische Print-Geschäft wirft schon lange nicht mehr ausreichend Gewinne ab. Daher hat Springer vor wenigen Wochen verkündet, sein Verlagsgeschäft in Print und Digital aufteilen zu wollen.

Die Führungsmannschaft dafür steht fest: Neuer CFO des Print-Bereichs ist der 51-jährige Ralf Hermann. Zum Finanzchef der stark wachsenden Digitalsparte ist der 36-jährige Christian Fuhrhop ernannt worden.

jakob.eich[at]finance-magazin.de

Jakob Eich ist Redakteur der Fachzeitungen FINANCE und DerTreasurer des Fachverlags F.A.Z Business Media, bei dem er auch sein Volontariat absolviert hat. Eich ist spezialisiert auf die Themen Digitalisierung im Finanzbereich und Treasury. Durch seine Zwischenstation bei der Schwesterpublikation „Der Neue Kämmerer“ ist der 1988 geborene Journalist auch versiert beim Thema Kommunalfinanzen. Erste journalistische Erfahrungen hat der gebürtige Schleswig-Holsteiner in den Wirtschaftsmedien von Gruner+Jahr sowie in der Sportredaktion der Hamburger Morgenpost gesammelt.

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