Kurz vor Jahresende treibt der Medienkonzern Axel Springer den Umbau voran. Wie die Berliner mitteilten, wolle man sich von dem französischen Internetportal Aufeminin trennen. Derzeit hält Axel Springer knapp 80 Prozent der Anteile an dem börsennotierten Unternehmen.
Springer plant, die Aufeminin-Aktien an die französische TV-Gruppe Télévision Française 1 (TF1) zu veräußern. Dadurch will Springer 286 Millionen Euro einnehmen.
Aufeminin bewegt sich zu stark in Richtung E-Commerce
FINANCE-Köpfe
Die Aufeminin-Gruppe mit Sitz in Paris betreibt Online-Portale rund um die Themen Mode, Beauty, Lifestyle und Gesundheit. Das Unternehmen will mit diesem Angebot vor allem Frauen ansprechen. In Deutschland sind vor besonders die Website „Gofeminin“, das Gesundheitsportal „Onmeda“ sowie der Beautyversand „My Little Box“ bekannt.
Aufeminin passt nun offenbar nicht mehr in die Strategie von CEO Mathias Döpfner und CFO Julian Deutz. „Für uns ist Aufeminin kein zentrales Asset“, sagte Deutz dem „Handelsblatt“ zufolge bei einem Pressegespräch in Berlin. Das Unternehmen habe sich stärker in Richtung E-Commerce entwickelt und sei besser bei einem Fernsehsender aufgehoben.
Man plane, den Verkauf der Anteile an Aufeminin bis Ende März 2018 abzuschließen. Die zuständigen Aufsichtsbehörden müssen noch zustimmen, ebenso wie der Betriebsrat von Aufeminin. Letzteres ist in Frankreich üblich.
Axel Springer trennt Print- und Digitalgeschäft
Künftig wird sich Axel Springer auf die eingeleitete Transformation konzentrieren, die als die größte der Konzerngeschichte gilt. Denn das klassische Print-Geschäft wirft schon lange nicht mehr ausreichend Gewinne ab. Daher hat Springer vor wenigen Wochen verkündet, sein Verlagsgeschäft in Print und Digital aufteilen zu wollen.
Die Führungsmannschaft dafür steht fest: Neuer CFO des Print-Bereichs ist der 51-jährige Ralf Hermann. Zum Finanzchef der stark wachsenden Digitalsparte ist der 36-jährige Christian Fuhrhop ernannt worden.
Jakob Eich ist Redakteur der Fachzeitungen FINANCE und DerTreasurer des Fachverlags F.A.Z Business Media, bei dem er auch sein Volontariat absolviert hat. Eich ist spezialisiert auf die Themen Digitalisierung im Finanzbereich und Treasury. Durch seine Zwischenstation bei der Schwesterpublikation „Der Neue Kämmerer“ ist der 1988 geborene Journalist auch versiert beim Thema Kommunalfinanzen. Erste journalistische Erfahrungen hat der gebürtige Schleswig-Holsteiner in den Wirtschaftsmedien von Gruner+Jahr sowie in der Sportredaktion der Hamburger Morgenpost gesammelt.