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Axel Springer will Business Insider für 500 Millionen Dollar kaufen

Gerüchten zufolge steht Axel Springer vor dem nächsten M&A-Deal in der Digitalsparte.
Axel Springer SE

Axel Springer baut seine Digitalsparte weiter aus: das Verlagshaus soll kurz vor der Übernahme des Wirtschaftsportals Business Insider stehen. Das berichtet die Internetseite Re/Code unter Berufung auf informierte Personen.  Demnach könnte der Abschluss des Deals schon in den nächsten Wochen erfolgen.

Axel Springer hält seit einer 25 Millionen Dollar schweren Finanzierungsrunde im Januar eine Minderheitsbeteiligung an der Wirtschaftsnachrichten-Website. Der Verlag war Hauptinvestor bei der Transaktion. Damals soll das Unternehmen mit etwa 200 Millionen Dollar bewertet worden sein, heißt es. Jetzt will der Verlag das Portal laut Re/Code ganz übernehmen, für einen Wert von etwa  500 Millionen Dollar.

Das Manager Magazin hatte zuvor lediglich über den geplanten Kauf eines kontrollierenden Anteils berichtet. Axel Springer erklärte gegenüber FINANCE nur, dass der Verlag Marktspekulationen grundsätzlich nicht kommentiere.

Axel Springer startet Business Insider Deutschland noch in diesem Jahr

Business Insiders machte 2013 laut Re/Code einen Umsatz von 20 Millionen US-Dollar, allerdings sei das Unternehmen 2014 um 70 Prozent gewachsen und im zweiten Halbjahr 2014 profitabel gewesen. Später hieß es, das Unternehmen sei nicht profitabel, weil es die eigenen Ressourcen für die Expansion einsetze, berichtet Re/Code.

Axel Springer will durch Business Insider seine „Position im englischsprachigen digitalen Medienmarkt“ stärken, erläuterte Andreas Wiele, Vorstand für Vermarktungs- und Rubrikangebote, im Januar im Zuge der Investition in das Nachrichtenportal erklärte.

Axel Springer hat darüber hinaus im August den Start von Business Insider Deutschland angekündigt. Im vierten Quartal dieses Jahres soll die Nachrichtenseite an den Start gehen. Sie wird von dem Springer-Ableger finanzen.net in Partnerschaft mit Business Insider betrieben werden. Im vergangenen Jahr war Axel Springer bereits eine Partnerschaft mit Politico für einen europäischen Ableger der Nachrichtenseite eingegangen.

Axel Springer baut Position im US-Digitalmarkt aus

Eine vollständige Übernahme von Business Insider würde die Stellung des deutschen Verlags im amerikanischen Digitalgeschäft deutlich stärken. Axel Springer hat in den vergangenen Monaten immer wieder in diesem Bereich investiert. Dazu wurde 2014 die Tochterfirma Axel Springer Digital Ventures in den USA gegründet. Der Verlag ist bereits der größte Investor von Ozy, einem Online-Magazin für Nachrichten und Kultur.

Weiterhin hat der Verlag gestern bekanntgegeben, dass er zusammen mit ProSiebenSat.1 Media mit einer Minderheitsbeteiligung bei Jaunt – einem amerikanischen Start-up, das sich auf die Erstellung und Verbreitung von Virtual Reality-Inhalten spezialisiert hat – eingestiegen ist.

Nicht der erste Versuch

Für Axel Springer wäre ein Übernahmeangebot an Business Insider nicht der erste Versuch, im englischsprachigen Markt zuzukaufen. Der Verlag hatte bereits versucht die britische Financial Times vom Pearson-Verlag zu übernehmen, war allerdings nicht zum Zug gekommen. Die Zeitung ging für 1,2 Milliarden Euro an den japanischen Medienkonzern Nikkei.  

antonia.koegler[at]finance-magazin.de

Antonia Kögler ist Redakteurin bei FINANCE und Chefin vom Dienst bei DerTreasurer. Sie hat einen Magisterabschluss in Amerikanistik, Publizistik und Politik und absolvierte während ihres Studiums Auslandssemester in Madrid und Washington DC. Sie befasst sich schwerpunktmäßig mit Finanzierungsthemen und verfolgt alle Entwicklungen rund um Green Finance und Nachhaltigkeit in der Finanzabteilung.

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