Die Bawag/P.S.K. ist einem Zeitungsbericht zufolge an einem Einstieg bei der finanziell angeschlagenen Österreichischen Volksbanken AG (ÖVAG) interessiert. Bisher habe sich nur die Bawag im Datenraum Details zur ÖVAG geholt, schreibt die österreichische Tageszeitung Der Standard .
Die dem US-Fonds Cerberus gehörende Bank bestätigte Gespräche gegenüber Reuters. “Wir sehen es uns an, aber es ist keine Kernpriorität”, sagte eine Sprecherin. “Wir loten alle Möglichkeiten aus, die sich aus einer Marktkonsolidierung in Österreich ergeben, aber unser Fokus liegt auf organischem Wachstum”, fügte sie an.
Der Vize-Vorstandschef der Volksbanken, Michael Mendel, ist laut dem Zeitungsbericht in der Osterzeit nach New York gereist und hat dort dem Vernehmen nach Gespräche mit dem Cerberus-Management geführt.
Gerüchte über einen Zusammenschluss der beiden Banken gibt es schon länger. Die ÖVAG kam im Zuge der Finanzkrise ins Trudeln und braucht dringend frisches Geld. Einer weiteren Kapitalerhöhung stehen die Aktionäre aber sehr zurückhaltend gegenüber. Das Investmenthaus Lazard soll daher alle Möglichkeiten von einem Teilverkauf bis hin zu einem Einstieg eines Partners evaluieren.
Im vergangenen Jahr hatte die ÖVAG, an der die deutsche DZ Bank 25 Prozent hält, einen Milliardenverlust zu verkraften. Die ÖVAG-Tochter Kommunalkredit war bereits 2008 verstaatlicht worden. Zusätzlich musste die ÖVAG hohe Abschreibungen auf faule Investments hinnehmen und holte sich dafür 2009 eine Milliarde Euro aus dem staatlichen Hilfstopf.
Quelle: Reuters