(ame) Der Energiekonzern EnBW steht offenbar kurz vor der Mehrheitsübernahme beim Prager Stromversorger PRE Group. Die Übernahme des Unternehmens ist für die ersten Wochen des kommenden Jahres vorgesehen und soll durch einen Anteilstausch erfolgen, berichtete die FTD unter Berufung auf tschechische Unternehmenskreise. EnBW wollte die Informationen nicht kommentieren, bestätigte aber, dass PRE eine interessante Position für den deutschen Energieriesen darstelle.
FTD-Informationen zufolge steht EnBW kurz vor Abschluss der Verhandlungen mit dem Finanzinvestor J&T über den Erwerb von 41,1 Prozent der PRE Aktien. Im Gegenzug soll J&T von EnBW ein Anteilspaket über 24,3 Prozent am Prager Erdwärmeinstitut PT bekommen, aus dem EnBW ausscheide. Bis auf einen kleinen möglichen Barausgleich werde kein Geld fließen.
Mit der Übernahme würde der viertgrößte deutsche Energieversorger erstmals eine Mehrheit an einem Stromkonzern im Ausland halten. Die Karlsruher besitzen bereits 28,5 Prozent der PRE-Anteile, allerdings den größten Teil davon indirekt über eine Holding mit der Stadt Prag, die daran mit 51 Prozent beteiligt ist. Es laufen aber Gespräche mit der Stadt, um die Anteile direkt unter die Kontrolle von EnBW zu bringen, damit PRE als Tochter in die Konzernbilanz einbezogen werden kann.
Quellen: FTD, FINANCE