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Chinesische Midea wird zweitgrößter Aktionär bei Kuka

Midea hat seine Kuka-Anteile kräftig aufgestockt. Der chinesische Konzern ist jetzt zweitgrößter Aktionär.
Kuka Systems

Der chinesische Großaktionär Midea hat seinen Einfluss auf den Roboterbauer Kuka deutlich ausgeweitet: Wie aus einer heute veröffentlichten Stimmrechtsmitteilung hervorgeht, hat der Konzern seinen Anteil auf 10,22 Prozent erhöht. Damit hat der Hausgerätehersteller aus Fernost seine Stimmrechte nahezu verdoppelt: Erst im August 2015 war Midea mit 5,43 Prozent bei Kuka eingestiegen.

Midea ist nicht der einzige Industriekonzern im Investorenkreis von Kuka. Bereits im Dezember 2014 kaufte sich der Anlagenbauer Voith bei Kuka ein, Voith hält derzeit eine Sperrminorität von 25,1 Prozent. In der Vergangenheit hatte das Unternehmen stets darauf geachtet, dass diese Sperrminorität nicht verwässert wird.

Die Investmentfirma Swoctem des Unternehmens Friedhelm Loh, die zurzeit 10 Prozent der Anteile hält, hatte sich im vergangenen Herbst ebenfalls in Stellung gebracht. Nur wenige Wochen nach dem Einstieg von Midea bei Kuka hatte Swoctem im September 2015 angekündigt, abhängig von der Markt- und Unternehmensentwicklung innerhalb der kommenden zwölf Monate weitere Stimmrechte erwerben zu wollen. 

Aufstockung durch Midea treibt die Kuka-Aktie

Vorerst haben die Chinesen das Rennen aber für sich entschieden: Midea kommt nach der jüngsten Aufstockung auf einen Anteil von 10,2 Prozent und ist damit an Swoctem vorbeigezogen. Als vierter großer Einzelaktionär ist erst vergangene Woche der japanische Assetmanager Nikko mit gut 3 Prozent eingestiegen. 51 Prozent liegen im Streubesitz bei institutionellen und privaten Investoren. Kuka hat zudem im Jahr 2013 in zwei Tranchen eine Wandelschuldverschreibung im Gesamtnennbetrag von 150 Millionen Euro ausgegeben, deren Wandlungsrecht laut Quartalsbericht während der gesamten Laufzeit der Wandelanleihe ausgeübt werden kann.

Dem Aktienkurs verleiht die Nachfrage aus China kräftigen Rückenwind: Die Kuka-Papiere legten im Tagesverlauf um mehr als 6 Prozent zu. Wenn Friedhelm Loh an seiner Ankündigung festhält, dürfte das Rennen um weitere Kuka-Anteile auch in den kommenden Monaten spannend bleiben.

M&A-Deals mit chinesischen Käufern nehmen zu

Midea reiht sich mit der Aufstockung bei Kuka in eine länger werdende Liste von M&A-Deals mit chinesischen Investoren ein. Erst heute hat der PE-Investor EQT den Verkauf des Portfolio-Unternehmens Energy from Waste an den chinesischen Staatskonzern Beijing Enterprises bekannt gegeben. Mit einem Volumen von 1,4 Milliarden Euro ist es der bislang größte M&A-Deal mit einem chinesischen Käufer in Deutschland aller Zeiten.

Der chinesische Konzern ChemChina veröffentlichte kürzlich seine Übernahmepläne für KraussMaffei. Hier liegt das Dealvolumen bei 925 Millionen Euro. Auch um den Küchengeräteproduzenten WMF sollen sich Marktgerüchten zufolge gleich mehrere chinesische Interessenten bemühen. Aktueller Besitzer von WMF ist der US-Finanzinvestor KKR.

Info

Wie sich der Großaktionär Voith bei seiner strategischen Beteiligung Kuka positioniert und welche Schritte notwendig sind, um das Voith-Portfolio zukunftsfähig aufzustellen, lesen Sie in der aktuellen Titelstory der FINANCE, die Sie hier bestellen oder direkt als E-Paper beziehen können.

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