Der PE-Investor Cinven sucht einen Käufer für sein Portfoliounternehmen Ceramtec. Bis Mitte September will der Finanzinvestor erste Gebote für den schwäbische Keramikhersteller einholen. Das berichtet der Branchendienst „Leveraged Commentary & Data“ (LCD), der zu S&P Global Market Intelligence gehört. Als Berater habe Cinven die US-Investmentbanken Morgan Stanley und Bank of America Merrill Lynch mandatiert.
Der Verkauf von Ceramtec könnte dem Finanzinvestor, der gerade gemeinsam mit Bain das Pharmaunternehmen Stada übernimmt, viel Geld in die Kasse spülen: LCD-Informationen zufolge rechnet Cinven mit einem Unternehmenswert von mindestens 2 Milliarden Euro. Laut dem Branchendienst erzielte Ceramtec zuletzt ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 200 Millionen Euro. Die Unternehmensbewertung entspräche damit einem Ebitda-Multiple von 10x oder mehr.
Cinven gewann 2013 den Bieterkampf um Ceramtec
Der britische PE-Investor hatte Ceramtec vor vier Jahren für einen Kaufpreis von 1,49 Milliarden Euro von dem US- Spezialchemiekonzern Rockwood erworben. Auch die Finanzinvestoren BC Partners und Bain Capital sollen damals an dem Keramikhersteller interessiert gewesen sein. Die Ceramtec-Produkte kommen unter anderem in Autos, Laboren und Hüftprothesen zum Einsatz.
Finanziert hatte Cinven den Buy-out LCD zufolge mit knapp 1 Milliarde Euro Fremdkapital. Die US-basierte Finanzierung stemmten damals Medienberichten zufolge die UBS, Royal Bank of Canada und Deutsche Bank. Sie bestand aus einem Term Loan über umgerechnet 650 Millionen Euro sowie einen unbesicherten Kredit über 300 Millionen Euro.
PE-Investor könnte Ceramtec mit 6x leveragen
Sollte Ceramtec erneut in die Hände eines PE-Investors gehen, dürfte auch dieser dem Keramikhersteller hohe Schulden aufbürden. LCD zufolge könnte der Verschuldungsgrad nach ersten Gesprächen mit Banken, Debt Fonds und anderen Fremdkapitalgebern das 6- bis 6,5-Fache des Gewinns vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen betragen.
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