(sap) Daimler will das bei Banken deponierte Aktienpaket von 7,5 Prozent an dem Luftfahrt- und Rüstungskonzern EADS nicht zurücknehmen. „Ich müsste für den Rückkauf der Aktien Finanzmittel in die Hand nehmen, die ich für andere Dinge brauche“, erklärt Daimler-Finanzchef Bodo Uebber gegenüber dem Handelsblatt (Dienstag). Daimler habe vor zwei Jahren entschieden, seinen Anteil an EADS von 22 auf 15 Prozent zu senken. Dabei bleibe es, sagte Uebber, der auch EADS-Boardpräsident ist.
Der Stuttgarter Autohersteller hatte im Frühjahr 2007 das Aktienpaket an ein Konsortium aus 15 öffentlichen und privaten Investoren für 1,5 Milliarden Euro verkauft. Die Bundesregierung hatte damals die Investoren ausgewählt, um die deutschen und französischen Interessen zu gleichen Teilen zu wahren. Die Mehrheit am Aktienpaket liegt bei sieben Banken: Dazu zählen u.a. Deutsche Bank, Commerzbank, KfW und LBBW. Lesen Sie hierzu auch: DaimlerChrysler gibt EADS-Aktien an Investorenkonsortium ab. Allerdings können die Investoren die Vereinbarungen im Juli 2010 erstmalig kündigen. Nimmt Daimler die Aktien nicht, so gibt es Uebber zufolge zwei Optionen: „Die Bundesregierung kann ihr Vorkaufsrecht für das Aktienpaket nutzen. Die Banken können die Aktien weiter behalten.“
Zu Spekulation über eine mögliche Zerschlagung des Luftfahrt und Rüstungskonzerns sagte der Daimler-Finanzchef der Zeitung zufolge: „Solche Überlegungen gibt es nicht. EADS wird so weiter entwickelt, wie der Konzern heute ist. Mir fällt auch kein Grund ein, warum wir EADS nach nicht einmal zehn Jahren wieder auflösen sollten.“
Quellen: dpa-AFX, Handelsblatt, FINANCE