Die Deutsche Beteiligungs AG hat sich von ihrem Portfoliounternehmen Spheros getrennt. Der Weltmarktführer bei Klimaanlagen für Busse soll an den börsennotierten französischen Autozulieferer Valeo verkauft werden. Das Desinvestment kommt für die DBAG zu einem taktisch günstigen Zeitpunkt, denn der Frankfurter PE-Investor hat im abgelaufenen Geschäftsjahr so viel wie nie zuvor in neue Beteiligungen investiert, erfolgreiche Exits jedoch zuletzt vermissen lassen.
Das Spheros-Investment kann die DBAG als Erfolg verbuchen. Eigenen Angaben zufolge hat das PE-Haus sein ursprüngliches Investment mehr als verdoppelt: Die 15,3 Millionen Euro, die die börsennotierte AG im Dezember 2011 in Spheros investierte, fließen nun mit einem Gewinn in Höhe von 15 bis 18 Millionen Euro zurück. Dies entspricht einer jährlichen Rendite (IRR) von etwa 20 Prozent, was deutlich über dem derzeitigen Marktdurchschnitt im Private-Equity-Geschäft liegt. Auch der Parallelfonds DBAG V sowie nicht genannte Co-Investoren hatten sich an Spheros beteiligt. Nun verkaufen alle Beteiligten inklusive des Spheros-Managements ihre Anteile an Valeo. Beraten ließ sich die DBAG von Houlihan Lokey (M&A) und Shearman & Sterling (Legal).
Die DBAG hatte Spheros Ende 2011 im Rahmen eines Secondary Buy-outs von dem Hamburger PE-Investor Granville Baird gekauft. Das Closing fand im Frühjahr 2012 statt. Ursprünglich war Spheros eine Tochter des Autozulieferers Webasto.
DBAG hat Umsatz von Spheros um ein Drittel gesteigert
Im Besitz der DBAG stieg der Spheros-Umsatz deutlich: Im Jahr 2011 lag er bei 185 Millionen Euro, für 2015 werden 245 Millionen Euro erwartet. Die Hälfte der Zuwächse stammt aus organischem Wachstum, 30 Millionen Euro aus der Übernahme des US-Unternehmens ACC Climate Control Anfang 2015. Die Belegschaft wuchs in diesem Zeitraum von 700 auf 1.045 Mitarbeiter, die an sechs Produktionsstandorten auf drei Kontinenten beschäftigt sind.
Als zentralen Wertsteigerungshebel bei Spheros nennt die DBAG den Ausbau des Produktportfolios des bayerischen Buszulieferers. Spheros ist es nach Angaben der DBAG in den vergangenen Jahren gelungen, Lösungen für das ganzheitliche Klimamanagement in Bussen zu entwickeln. Damit können Klimaanlage und Heizung gemeinsam über die Buselektronik gesteuert werden. Zudem sei durch den Zukauf in den USA der nordamerikanische Markt schneller durchdrungen worden.
Der Käufer Valeo hatte in den vergangenen Monaten angekündigt, sein Produktportfolio durch die Übernahme von Unternehmen ausbauen zu wollen, die umweltfreundliche Produkte im Automobilumfeld entwickeln. Beraten wurden die Franzosen bei der Übernahme von Spheros von der Investmentbank Citi und der Anwaltskanzlei Gleiss Lutz.