Die Deutsche Bank ist Kreisen zufolge heißer Anwärter auf den Kauf des niederländischen Hedgefonds-Verwalters FPFS. Damit könnte die größte deutsche Bank ihr Geschäft in dem Bereich mit einem Schlag deutlich ausbauen: Die Fortis Prime Fund Solutions (FPFS) verwaltet 200 Milliarden Dollar – ein Vielfaches des von der Deutschen Bank betreuten Vermögens, die bisher eine untergeordnete Rolle auf dem Markt spielt. “Die Deutsche Bank ist klar der Favorit für FPFS und könnte sie wohl für einen guten Preis bekommen”, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person am Freitag zu Reuters.
Die Deutsche Bank wollte sich dazu nicht äußern. Sie hatte am Donnerstag in den Niederlanden einen Rückschlag erlitten, als die Gespräche über die Übernahme anderer Teile des ehemaligen Fortis-Konzerns platzten (Lesen Sie auch: Deutsche Bank: Gespräche wegen ABN-Amro-Assets gescheitert). Die Bank hat mehrmals betont, in der relativ stabilen Sparte Global Transaction Banking, die auch die Fondsverwaltung umfasst, weiter wachsen zu wollen.
FPFS wird von der Fortis Bank Nederland beherrscht, die im Oktober von der niederländischen Regierung verstaatlicht worden war. Um die ehemalige ABN Amro und die Fortis Bank Nederland wie geplant fusionieren zu können, muss sie Teile von ABN verkaufen, um Auflagen der Europäischen Kommission zu erfüllen. Verkauft ist das Steuerberatungsgeschäft, die Versicherungstochter ASR steht zur Disposition. Die belgisch-niederländische Finanzgruppe Fortis war in der Finanzkrise auseinandergebrochen, ihr belgischer Teil gehört inzwischen zur französischen Großbank BNP Paribas.
Quelle: Reuters