(sor) Die deutsch-skandinavische Beteiligungsgesellschaft Triton ist der einzige Interessent, der zum Ablauf der Angebotsfrist eine Offerte für die insolvente Warenhauskette Karstadt abgegeben hat. Wie das Handelsblatt berichtet, bietet der Finanzinvestor 30 Millionen Euro für die Übernahme, in die Sanierung will er weitere 60 Millionen Euro investieren. Bezüglich der Absicherung neuer Bankkredite soll Triton eine Anfrage an die Bundesregierung gestellt haben. Nach Informationen der Welt wollte ein Triton-Sprecher dies jedoch nicht kommentieren, sondern betonte, dass dem Angebot ein Konzept zu Grunde liegt, „das nicht auf zusätzliche Hilfe angewiesen ist“. In dem Fonds des Finanzinvestors sind die KfW, die Weltbank und mehrere schwedische Familienstiftungen investiert.
Sollte es zu einer Akquisition durch Triton kommen müssten sowohl Arbeitnehmer als auch die Vermieter der Kaufhausfilialen mehr Zugeständnisse machen als im Insolvenzplan vorgesehen ist. Wie das Handelsblatt schreibt, plant das Beteiligungsunternehmen unrentable Sortimentsbereiche an Dritte zu vergeben und Arbeitszeiten flexibler an Kundenbedürfnisse anzupassen. Über das Angebot soll der Karstadt-Gläubigerausschuss bis zum 30. April abstimmen. Kommt es nicht zum Kaufvertrag wird die Essener Warenhauskette abgewickelt. Den Zusammenschluss mit Kaufhof zu einer Deutschen Warenhaus AG (Hierzu: Neuer Anlauf für Fusion von Karstadt und Kaufhof zur Deutschen Warenhaus AG) wird es im Falle der Übernahme durch Triton nicht geben.
Sollte der Verkauf an Triton platzen, will die Investmentbank Goldman Sachs Karstadt möglicherweise übernehmen. Die Bank ist mit 51 Prozent an Highstreet beteiligt, dem Inhaber des Großteils der 120 Karstadt-Warenhäuser (Hierzu: Goldman Sachs hat Interesse an Karstadt).
Quellen: dpa-AFX, Handelsblatt, Die Welt, FINANCE
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