(sor) Der Energiekonzern Eon hat den Verkaufsprozess für sein italienisches Gasnetz abgebrochen. Wie ein Unternehmenssprecher mitteilte, wolle das Unternehmen die knapp 9.400 Kilometer langen Leitungen in Zukunft selbst weiter betreiben. Angebote von Interessenten seien aufgrund von Restriktionen bei der Finanzierung und Folgen der Wirtschaftskrise unter den Erwartungen geblieben, hieß es weiter.
Der Konzern hatte angekündigt, durch Verkäufe von Beteiligungen bis Ende 2010 mehr als 10 Milliarden Euro einnehmen zu wollen, 6 Milliarden Euro davon wurden schon 2009 realisiert. Nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa-AFX versucht Eon in diesem Zusammenhang seine US-Gesellschaft zu veräußern. Das italienische Gasnetz hätte mit einem geschätzten Wert von 300 Millionen Euro nur einen kleinen Teil zum erwünschten Gesamtbetrag beigesteuert.
Um das Gasnetz künftig leichter zu verwalten, hat Eon die fünf Betreibergesellschaften jetzt unter einem Dach gebündelt. Dadurch sollen Synergien und Vorteile bei der Regulierung geschaffen werden, teilte das Unternehmen mit. Der Energiekonzern erwarb die Leitungen im Jahr 2008, nachdem er an der Übernahme des spanischen Versorgers Endesa gescheitert war.
Quellen: dpa-AFX, Reuters, FINANCE
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