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Fire Sale: HKW an PE-Investor Perusa verkauft

Am Ende musste es ganz schnell gehen: In einem Notverkauf haben die Insolvenzverwalter den Personaldienstleister HKW an den PE-Investor Perusa und einen ungenannten Strategen verkauft.
Goodshoot/Thinkstock / Getty Images

Der PE-Investor Perusa hat im Rahmen eines Asset Deals das operative Kerngeschäft des insolventen Personalvermittlers HKW übernommen. Wie der vorläufige Insolvenzverwalter Axel W. Bierbach am Freitag Nachmittag mitteilte, ist der geplante Fire Sale-Versuch zum 1. Februar 2014 geglückt. Die beiden nord- und ostdeutschen Standorte der Personalvermittlung werden von einem ungenannten strategischen Investor übernommen. Der Gläubigerausschuss hat den Verkäufen einstimmig zugestimmt.

Das Unternehmen musste Insolvenz anmelden, da Zinszahlungen an die Gläubiger der Mittelstandsanleihe im Dezember 2013 nicht geleistet werden konnten. Mit Eröffnung des Insolvenzverfahrens am 1. Februar 2014 tauchten dann nicht bilanzierte Verbindlichkeiten der HKW in Höhe von 2,6 Millionen Euro auf, deshalb musste Masseunzulänglichkeit angezeigt werden. Das bedeutet, dass das noch vorhandene Vermögen der HKW voraussichtlich nicht ausreicht, um die Kosten des Insolvenzverfahrens sowie die sonstigen Masseverbindlichkeiten zu decken. Den Anleihegläubigern droht der Totalverlust. 

Staatsanwaltschaft prüft Strafanzeige im Fall HKW

Im Rahmen des Insolvenzverfahrens kam außerdem ans Licht, dass sich ein Großteil der Anleihegelder nicht mehr im Unternehmen befindet. Der Insolvenzverwalter vermutet, dass sie der alleinvertretungsberechtigte Geschäftsführer Gerrit Brunsveld „in Form mehrerer ungesicherter Darlehen an mit ihm verbundene beziehungsweise von ihm beherrschte Unternehmen ausgereicht“ hat.

Wie die Münchner Staatsanwaltschaft heute gegenüber FINANCE bestätigte, ist dort Mitte Januar eine umfängliche Starfanzeige gegen Brunsveld eingegangen.  Aktuell prüfe man, ob eine Straftat vorliegt und Ermittlungen eingeleitet werden.

vernessa.oberhansl[at]frankfurt-bm.com

Info

Die HKW hat bundesweit sieben Standorte und insgesamt rund 400 Mitarbeiter. Die Personalvermittlung ist auf den technischen und gewerblichen Bereich spezialisiert.

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