Der unangefochtene deutsche Platzhirsch unter den Fernbusanbietern ist nun auch auf dem Weg zum klaren Marktführer in Europa: Das Münchner Fernbusunternehmen Flixbus will Eurolines übernehmen, die Fernbussparte des französischen Verkehrskonzerns Transdev. Eurolines fährt verschiedene Ziele in ganz Europa an und ist in Frankreich unter der Marke „Isilines“ aktiv. Wie die Unternehmen heute bekanntgaben, treten sie in exklusive Verkaufsverhandlungen. Details dazu verrieten sie nicht.
Flixbus kommt in Frankreich auf über 50 Prozent
Für den Betreiber der grünen Busse wäre der Deal ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Vorherrschaft in Europa. „Wir wollen die erste Wahl für Reisende in ganz Europa sein“, erklärt Flixbus-Chef Jochen Engert.
Nach einer Übernahme von Eurolines wäre Flixbus auf einen Schlag auch unangefochtener Marktführer in Frankreich. Laut der Verkehrsberatung Iges konnten die Münchner in Frankreich seit Öffnung des Fernbusmarktes 2015 bereits einen Marktanteil von rund 50 Prozent erobern. Andere Quellen sprechen von 40 Prozent, gleichauf mit dem Konkurrenten Ouibus, der gerade von Blablacar übernommen wird. Die Transdev-Tochter Eurolines würde den Marktanteil von Flixbus definitiv über 50 Prozent heben.
In Deutschland hält Flixbus nach einigen Übernahmen wie Mein-Fernbus und Postbus sogar schon einen Marktanteil von 95 Prozent. Gerüchten zufolge soll das Unternehmen mittelfristig an die Börse gebracht werden. Als Bewertung steht ein Betrag von über 1 Milliarde Euro im Raum. Zu den Eigentümern des Unternehmens gehören unter anderem die beiden US-Finanzinvestoren General Atlantic und Silver Lake.
Transdev konzentriert sich auf das Kerngeschäft
Die Franzosen hingegen sehen in dem geplanten Deal eine Chance, wichtige Ressourcen auf ihr Kerngeschäft im öffentlichen Personennahverkehr zu fokussieren, erklärte Transdev-Chef Thierry Mallet seine Motivation für den Ausstieg aus dem Fernbusgeschäft: „Die Entscheidung, exklusive Verhandlungen mit Flixbus über die mögliche Veräußerung von Eurolines aufzunehmen, steht im Einklang mit dem strategischen Plan von Transdev.“