Die Fraport AG ist auf der Suche nach Investitionsmöglichkeiten in Griechenland fündig geworden: Für rund 1,2 Milliarden Euro erwirbt der Flughafenbetreiber zusammen mit seinem griechischen Partnerunternehmen Copelouzos Group die Konzessionsrechte zum Betrieb von 14 griechischen Flughafen für die nächsten 40 Jahre. Der Kaufpreis soll parallel zum voraussichtlichen Closing im Herbst 2015 fällig werden.
Zur Finanzierung wollte das Unternehmen auf Nachfrage zunächst nichts Genaueres bekannt geben. Laut des jüngsten Zwischenberichts vom September verfügt das Unternehmen derzeit über rund 1,2 Milliarden Euro liquide Mittel bei knapp 2,8 Milliarden Euro Nettofinanzschulden. Für das Gesamtjahr peilt Fraport ein Ebitda von bis zu 800 Millionen Euro an, in den ersten neun Monaten erwirtschaftete Fraport einen Free Cashflow von 204,4 Millionen Euro.
Zudem hat CFO Matthias Zieschang die Kasse kürzlich aufgefüllt: Im Oktober begab das Unternehmen ein Schuldscheindarlehen über 300 Millionen Euro, die ebenfalls zur Finanzierung der Großakquisition herangezogen werden könnten. Generell verfolgt das Unternehmen eine stark liquiditätsorientierte Finanzstrategie. Die Unternehmensführung hält für einen größtmöglichen finanziellen Handlungsspielraum stets mindestens 1 Milliarde Euro Cashreserve.
Fraport-CEO Stefan Schulte sieht „erhebliches Wachstumspotential“
CEO Stefan Schulte sieht im Standort Griechenland „erhebliches Wachstumspotential“. Einige der Flughäfen liegen auf touristischen Inseln wie Kreta oder Rhodos, die seit kurzem eine Renaissance erleben und als Reisedestinationen weiter wachsen sollen.
Mit einem ähnlichen Investment-Case hatte Fraport schon einmal in der Türkei großen Erfolg, als sich die Frankfurter ganz zu Anfang des Reisebooms in der Region am Flughafen Antalya beteiligten. Zu dem Konzessionspaket gehören aber auch Festlandflughäfen, darunter Griechenlands zweitgrößter Airport in Thessaloniki.
Durch die Investition in Griechenland ist der Flughafenbetreiber weltweit nun in elf Ländern tätig. Diese liegen neben Europa auch in Asien, Afrika und Südamerika. Europa macht mit sechs Ländern den größten Teil des Portfolios aus, gefolgt von Asien mit drei Standorten. Afrika und Südamerika sind mit je einem Standort vertreten.