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Goldman Sachs hat Interesse an Karstadt

(sor) Die US-Investmentbank Goldman Sachs überlegt, die insolvente Warenhauskette Karstadt selbst zu übernehmen, falls kein anderer Investor zu finden ist. Der Grund: drohende Einbußen bei den Mieten. Da die 120 Kaufhäuser zum größten Teil dem Konsortium Highstreet unter der Beteiligung von Goldman Sachs und der Deutschen Bank gehören, könnten drohende Mieteinbußen die Bank veranlassen, selbst als Käufer einzuspringen, sagte eine mit den Plänen vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters. Im Insolvenzplan verzichten die Vermieter auf ca. 150 Millionen Euro Miete.

Highstreet hatte die Immobilien 2006 von dem damaligen Chef der Karstadt-Mutter Arcandor, Thomas Middlehoff, erworben. Die in dem Vertrag vereinbarten Mieten werden als eine Ursache der Insolvenz und als Hemmnis für eine Übernahme angesehen. Im Falle einer Akquisition von Karstadt würde sich Goldman Sachs jedoch noch einen Mit-Investor suchen.

Die Frist, die der Karstadt-Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg für mögliche Gebote gesetzt hat, läuft am 23. April 2010 ab. Im Hinblick auf die sechs Finanzinvestoren die innerhalb der letzten Wochen Interesse signalisiert hatten, rechnet Görg mit mindestens einer Offerte, hieß es.

Einer Einigung mit möglichen Investoren stehen jedoch die im Insolvenzplan festgelegten Bedingungen an einen Verkauf im Weg. Diese sehen unter anderem vor, dass keine Häuser vor 2011 geschlossen werden. Das wieder würde eine Sanierung der Warenhauskette weiter in die Länge ziehen.

 

Quellen: Reuters, Die Welt, FINANCE

 

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