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Grohe-Deal: Lixil setzt sich mit staatlicher Hilfe durch

Der Badarmaturenhersteller Grohe wird japanisch: Die Lixil-Gruppe hat den Deal-Poker mit Hilfe der DBJ gewonnen.
Grohe

Der Favorit Lixil hat die Übernahme von Grohe unter Dach und Fach gebracht. Mit Unterstützung der Development Bank of Japan (DBJ) hat die Unternehmensgruppe sich mit den Eigentümern von Grohe – den PE-Investoren TPG und Credit Suisse – über den Kaufvertrag geeinigt, wie Lixil-Chef Yoshiaki Fujimori heute in Tokio mitteilte.

Nachdem der Deal bereits seit Tagen ausgemachte Sache zu sein schien, hatten in den vergangenen Tagen die Zweifel an der finanziellen Schlagkraft der Japaner zugenommen. Trotz Lixils starker Stellung am Weltmarkt für Innenausstattung kämpft das Unternehmen mit Margen im niedrigen einstelligen Bereich, der Cashflow lag zuletzt im niedrigen dreistelligen Millionenbereich – bei einem Kaufpreis von 3 Milliarden Euro eine schwache Grundlage.

Keine Hoffnungen mehr für Viega auf Grohedal

Nun hat Lixil Schützenhilfe von höchster Stelle erhalten: Die staatliche DBJ ist dem Unternehmen zur Seite gesprungen. Neuer Eigner von Grohe wird nun ein neu gegründetes Gemeinschaftsunternehmen, an dem Lixil und die DBJ jeweils die Hälfte der Anteile übernehmen. Der neuen japanischen Regierung unter Führung von Premierminister Shinzō Abe ist es erklärtermaßen ein wichtiges Anliegen, dass japanische Konzerne im Ausland expandieren. Nun zeigt sich, wie konkret Tokio japanischen Unternehmen dabei unter die Arme greift. Ohne die Unterstützung der DBJ hätte Lixil Grohe wohl nicht übernehmen können.

Mit diesem Manöver schwinden die Hoffnungen des Familienunternehmens Viega aus dem Sauerland, das mit einer Übernahme der Grohe-Tochter Grohedal liebäugelt und Lixil einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag für den Kauf des Assets angeboten hatte. Dank des Einstiegs der DBJ wird Lixil auf diese zusätzlichen liquiden Mittel nicht angewiesen sein.

sarah.nitsche[at]finance-magazin.de

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