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KKR gerät bei GFK-Übernahme in Bedrängnis

Der Finanzinvestor bekommt bei der Übernahme des Marktforschers GFK plötzlich Konkurrenz. Im Bild: Die Nürnberger Zentrale.
dpa

Der Private-Equity-Investor KKR bekommt immer mehr Widerstand bei der geplanten Übernahme des Marktforschers GFK zu spüren. Nachdem vergangene Woche der Computer-Milliardär Michael Dell über seine Investmentfirma mit 6,45 Prozent eingestiegen ist, hat jetzt mit Primestone Capital ein weiterer Investor seine Anteile an dem SDax-Unternehmen ausgebaut.

Primestone hält inzwischen 5 Prozent an GFK, vorher waren es 3,2 Prozent. Primestone wurde im Jahr 2014 von drei Ex-Investmentmanagern des Private-Equity-Giganten Carlyle gegründet. 

Warum kaufen Michael Dell und Primestone GFK-Aktien?

KKR plant, gemeinsam mit dem Mehrheitsaktionär GFK-Verein auf 75 Prozent der Anteile an dem Marktforschungsinstitut zu kommen. Bislang hält der Verein 56,46 Prozent am Unternehmen. Um die restlichen 18,54 Prozent der Anteile aufzusammeln, hat KKR den Aktionären von GFK 43,50 Euro pro Aktie geboten.

4,12 Prozent der GFK-Aktionäre haben ihre Papiere laut einer Pflichtmitteilung vom heutigen Montag KKR angedient. Bis Freitag um 24 Uhr haben die Anteilseigner noch Zeit, umzutauschen.

Die GFK-Aktie notierte in den vergangenen Tagen meist knapp über 43,50 Euro – insofern kann ein Zuschlag zum Umtauschangebot nicht der Grund für die Investmentfonds gewesen sein, ihre Positionen auf- und auszubauen. Unwahrscheinlich ist auch, dass diese als stille Mitinhaber von der Wertschöpfung durch KKR profitieren wollen, denn mit ihrem Einstieg gefährden sie ja die erfolgreiche Übernahme. Plausibel erscheint dagegen eine dritte Variante: Die beiden Finanzinvestoren hoffen darauf, dass KKR sein Angebot an die GFK-Aktionäre erhöht.

florian.bamberg[at]finance-magazin.de

Update 7.2., 17:00 Uhr: Nach einer heute veröffentlichten Pflichtmitteilung von GFK hält Michael Dell 9,77 Prozent der GFK-Aktien.