Newsletter

Abonnements

Knauf kauft US-Wettbewerber USG für 7 Milliarden Dollar

Der Baustoffkonzern Knauf stellt Spachtel- und Ausgleichsmassen her. Das Familienunternehmen aus Unterfranken übernimmt nun den US-Deckenspezialisten USG kaufen.
brizmaker/iStock/Thinkstock/Getty Images

Der Baustoffkonzern Knauf ist mit seiner Milliarden-Offerte am Ziel und kann den US-Konkurrenten USG komplett übernehmen. Das teilten die Unternehmen in einer gemeinsamen Stellungnahme mit.

Der Kaufpreis liegt bei rund 7 Milliarden US-Dollar (umgerechnet fast 6 Milliarden Euro). Knauf zahlt den USG-Aktionären 43,50 pro Aktie plus eine Sonderdividende über 50 Cent. Das entspreche einem Multiple auf den bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 11,6, schreiben die beiden Konzerne.

Knauf muss für USG 1 Milliarde Dollar mehr zahlen

Knauf muss für den M&A-Deal tiefer in die Tasche greifen als geplant. Knauf wollte ursprünglich nur 5,9 Milliarden Dollar zahlen. Den Kaufpreis zahlt das Familienunternehmen aus Barmitteln sowie aus Fremdkapital.

Knauf hält seit dem Jahr 2000 etwas mehr als 10 Prozent der USG-Anteile, im März dieses Jahres waren dann die Übernahmepläne bekanntgeworden. Das Management des US-Konzerns hatte sich jedoch zunächst gegen den Kauf durch den Großaktionär gewehrt und erste Angebote als zu niedrig abgelehnt.

Warren Buffett befürwortete Knauf-Deal

Allerdings schlugen sich in den vergangenen Wochen vermehrt Aktionärsberater wie ISS und Glass Lewis auf Knaufs Seite und empfahlen dem USG-Vorstand, mit Knauf Gespräche aufzunehmen. Auch der mit 30,8 Prozent größte USG-Eigner, die Investmentfirma Berkshire Hathaway von Warren Buffett, hatte sich für die Offerte ausgesprochen.

Im Mai hatte USG sich schließlich bereit erklärt, eine Vertraulichkeitserklärung zu unterschreiben, um M&A-Verhandlungen aufzunehmen. Die Gespräche haben offenbar Früchte getragen. Das Closing der Transaktion ist nun für Anfang 2019 geplant.

Knauf wird auf finanzieller Seite von Morgan Stanley und rechtlich von Baker McKenzie und Freshfields beraten. Seitens USG agieren JP Morgan und Goldman Sachs als finanzielle sowie Jones Day als rechtliche Berater.

jakob.eich[at]finance-magazin.de

Jakob Eich ist Redakteur der Fachzeitungen FINANCE und DerTreasurer des Fachverlags F.A.Z Business Media, bei dem er auch sein Volontariat absolviert hat. Eich ist spezialisiert auf die Themen Digitalisierung im Finanzbereich und Treasury. Durch seine Zwischenstation bei der Schwesterpublikation „Der Neue Kämmerer“ ist der 1988 geborene Journalist auch versiert beim Thema Kommunalfinanzen. Erste journalistische Erfahrungen hat der gebürtige Schleswig-Holsteiner in den Wirtschaftsmedien von Gruner+Jahr sowie in der Sportredaktion der Hamburger Morgenpost gesammelt.

Themen