Der geplante Verkauf der Siemens-Hörgerätesparte wird wegen der deutlich unterschiedlichen Preisvorstellungen immer unwahrscheinlicher. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Konzernkreisen. Medizintechnik-Vorstand Hermann Requardt bekräftigte am Dienstag auf einer Betriebsversammlung nach Aussagen von Teilnehmern zwar, der Konzern prüfe die Gebote für die Siemens Audiologische Technik (SAT). Requardt habe zugleich aber auch anklingen lassen, dass Siemens auch bereit sei, die Tochter selbst weiterzuführen und womöglich auch selbst in das Geschäft zu investieren. Es sei auch denkbar, dass SAT selbst Vertriebspartnerschaften mit Hörgeräte-Händlern eingeht, allerdings nicht zu jedem Preis, schreibt die Agentur weiter. Siemens wollte sich zu diesen Überlegungen nicht äußern.
In hochrangigen Siemens-Kreisen wird nach Angaben von Reuters nicht mehr von einer Trennung von der hochrentablen Geschäftseinheit ausgegangen. “Ich glaube nicht mehr, dass die Hörgerätesparte verkauft wird”, zitiert die Agentur eine mit den Vorgängen vertraute Person. “Die Preisvorstellungen liegen zu weit auseinander.”
Der gebotene Kaufpreis für die SAT liegt Finanzkreisen zufolge zwischen 1,5 und 1,6 Milliarden Euro. Von Insidern ist jedoch zu hören, dass Siemens mindestens 2 Milliarden Euro für die Sparte will.
Quellen: Reuters, FINANCE
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