Etihad schießt Air Berlin offenbar mehr Geld zu
Die arabische Fluglinie Etihad springt offenbar erneut bei Air Berlin ein, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete. Demnach will Air Berlin im Zuge der eigenen Zerschlagung den österreichischen Billigflieger Niki abspalten. Etihad soll dabei Niki-Anteile zukaufen, wodurch Air Berlin frisches Kapital zufließen würde.
Weiterhin soll Etihad die Fluglinie Niki mit dem Deutschlandgeschäft von Tui Fly verschmelzen, so Bloomberg unter Berufung auf Insider. Allerdings kann Etihad höchstens 49,9 Prozent der Niki-Anteile besitzen. Bislang halten die Araber knapp 30 Prozent an Air Berlin und damit auch an Niki.
Arzneimittelhersteller Stada kauft Natures Aid
Stada Arzneimittel übernimmt über seine Tochter Stada UK das britische Unternehmen Natures Aid, das unter anderem Vitamine und Nahrungsergänzungsmittel herstellt. Im vergangenen Geschäftsjahr erzielte Natures Aid einen Umsatz von 7,3 Millionen Britischen Pfund (rund 8,5 Millionen Euro).
Stada setzt bei der Übernahme auf Synergien mit seinem Tochterunternehmen Thornton & Ross. Der M&A-Deal ist bereits abgeschlossen.
Novartis kauft Selexys Pharmaceuticals
Der Pharmakonzern Novartis erwirbt das Unternehmen Selexys Pharmaceuticals, das sich auf eine spezielle Form der Blutkrankheit spezialisiert hat. Der M&A-Deal ist bis zu 665 Millionen US-Dollar (rund 628 Millionen Euro) schwer und umfasst Vorab-, Meilenstein- und Zukaufskosten. Die Schweizer hatten sich bereits 2012 die Exklusivrechte für die Übernahme gesichert.
Fondsmanager will Mehrheit an Mainfirst erwerben
Der Schweizer Fondsmanager Luca Pesarini will die Mehrheit am Frankfurter Aktienbroker und Fondshaus Mainfirst kaufen. Er will weitere 29 Prozent des Aktienkapitals erwerben. Die Haron Holding, die Pesarini und seiner Frau gehört, hat den 13 Partnern von Mainfirst ein Angebot gemacht. Sie besitzt bereits 44,9 Prozent der Anteile und käme somit auf 73,9 Prozent. Mainfirst begrüßt das Angebot.
Bastei Lübbe will Mehrheit an Geschäftssparte Räder verkaufen
Der Verlag Bastei Lübbe verkauft die Mehrheit an der Geschäftssparte Räder. Bis zum Jahresende sollen 100 Prozent der Anteile an der Sparte im Rahmen eines Asset Deals in eine neue GmbH eingebracht werden, an der die Bastei Lübbe noch 20 Prozent halten wird. Das Unternehmen wird gemeinsam mit der MBH Mamisch Beteiligungsholding (Grünwald) gegründet, welche die restlichen 80 Prozent der Anteile halten soll.
Die neue Räder GmbH kauft Bastei Lübbe alle Markenrechte und 100 Prozent der Assets an der Geschäftssparte Räder ab. Der Kaufpreis beträgt 14,1 Millionen Euro. Im Bastei Lübbe Konzern steuerte Räder im vergangenen Geschäftsjahr 17,0 Millionen Euro zum Umsatz bei.
M&A-Personalien
Die Kanzlei Hengeler Mueller hat im M&A-Bereich mehrere neue Partner und Counsel ernannt. Lucina Berger, die seit 2009 bei der Kanzlei tätig ist, berät bei M&A-Deals in der Finanzindustrie, Umstrukturierungen und im Gesellschaftsrecht. Annika Clauss ist auf grenzüberschreitenden M&A-Transaktionen besonders im Zusammenhang mit China spezialisiert. Sie arbeitet seit 2007 für Hengeler Mueller. Martin Ulbrich ist insbesondere als M&A-Berater für PE-Investoren tätig. Außerdem ist Tim Schlösser, der PE-Investoren und Venture-Capital-Fonds bei M&A-Deals berät, neuer Counsel der Sozietät.
Weitere M&A-Deals
Der US-Konzern Johnson & Johnson (J&J) soll an der Schweizer Biotechnologiefirma Actelion interessiert sein. Der Pharma- und Konsumgüterkonzern sei bereits an Actelion herangetreten, berichtet die Agentur Bloomberg. Actelion ist derzeit an der Börse rund 17 Milliarden Dollar wert.
Das italienische Unternehmen Ferrari Financial Services hat ein Joint Venture mit der FCA Bank ins Leben gerufen, um die Finanzdienstleistungen für Ferrarikunden in Europa zu bündeln. Dazu hat Ferrari Financial Services die Mehrheit an seinem gleichnamigen deutschen Tochterunternehmen an die FCA Bank veräußert. Ferrari wurde bei der Transaktion durch Latham & Watkins unter Federführung von Thomas Fox, Markus Krüger und Natalie Daghles beraten.
The Carlyle Group hat 53 Prozent der Anteile an der börsennotierten KAP-Beteiligungs-AG erworben. Verkäufer sind das Family Office Daum & Cie. sowie SVR Capital. Die Kartellbehörden müssen dem Deal noch zustimmen. Nun wird das Unternehmen ein Übernahmeangebot an die Aktionäre von KAP abgeben. Die Kanzlei Freshfields Bruckhaus Deringer begleitet Carlyle bei dem M&A-Deal.
Der Energieversorger Steag hat zwei Abfallverbrennungsanlagen von Vattenfall übernommen. Der Deal umfasst 74,9 Prozent der Anteile an der Thermischen Abfallbehandlung Lauta sowie sämtliche Anteile an dem Industriekraftwerk Rüdersdorf. Steag hält bereits die übrigen Anteile an der Anlage in Lauta. Steag hatte CMS Deutschland unter Leitung von Thomas Brunn als Berater beauftragt. Für Vattenfall war die Kanzlei White & Case tätig, die Feder führte Carsten Rodemann.
Die Familienstiftung von Karstadt-Eigner René Benko hat das 30,6 Prozent schwere Anteilspaket an der Signa Holding von der Falcon Private Bank erworben, die dem Scheichtum Abu Dhabi gehört. Dies berichtete das Manager Magazin. Damit hält die Stiftung 90 Prozent der Anteile an der Signa Holding. Die übrigen Anteile hält Ernst Tanner, der CEO des Schokoladenherstellers Lindt & Sprüngli.
Der Zahlungsdienstleister Klarna Group hat das insolvente Fintech Cookies Labs erworben. In diesem Zuge übernimmt Klarna die Schulden des Unternehmens, womit sämtliche Arbeitsplätze erhalten bleiben. Die Wirtschaftskanzlei Dentons hat den Verkauf begleitet, das Team leitete Thomas Schubert.
Ergon Capital Partners III beteiligt sich gemeinsam mit der belgischen Familienholding Sofina Group und ausgewählten Ergon-Investoren an der Deutschen Intensivpflege Holding (DIH). Der Intensivpflegeanbieter wird von Delta Equity beraten. Delta wurde durch CMS Hasche Sigle begleitet, das Team leitete Peter Ruby. Die Kartellbehörden müssen dem Deal noch zustimmen. Ergon hatte Renzenbrink & Partner, Oppenländer, Clifford Chance sowie Schramm Meyer Kuhnke als Berater mandatiert. Für den Mezzanine-Finanzierer Ares war Ashurst unter Federführung von Bernd Egbers tätig. Das Management hatte Orth Kluth als Berater beauftragt.
Die Deutsche Rohstoff AG übernimmt über ihr US-Tochterunternehmen Salt Creek Energy Öl- und Gasbohrflächen in North Dakota für 38,1 Millionen US-Dollar. Salt Creek erwartet für 2017 einen Umsatz von 6,5 Millionen US-Dollar sowie ein Ebitda von 4,8 Millionen US-Dollar.
Der Automobilzulieferer Schaeffler veräußert den Schweizer Geschäftsbereich Hydrel, der auf Feinschneideaktivitäten spezialisiert ist, an die Schweizer Güntensperger Gruppe. Der Geschäftsbereich erzielte im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von rund 50 Millionen Schweizer Franken.
Eine Gruppe von Anleihegläubigern will den insolventen Bettwarenhersteller Sanders im Zuge einer übertragenden Sanierung übernehmen, wie die F.A.Z. berichtete. Zu den Gläubigern des 22 Millionen Euro schweren Bonds gehört der Vermögensverwalter Robus Capital, der knapp 11 Prozent der Sanders-Anleihen hält. Allerdings stehen Inhaber hinter dem Plan, die rund 40 Prozent des Gesamtvolumens halten. Diese bilden gemeinsam mit dem Restrukturierungsberater One Square Advisory ein Ad-hoc-Komitee. Die erste Anleihegläubigerversammlung war jedoch nicht beschlussfähig, weshalb der Antrag vorerst nicht genehmigt werden kann.
BayWa kauft über sein niederländisches Beteiligungsunternehmen Cefetra sämtliche Anteile an dem Agrarhändler Thegra Tracomex Group mit Sitz in den Niederlanden. Der Deal umfasst fünf Unternehmen und soll BayWa bei der Spezialisierung des Geschäftsfelds Agri Supply & Trade helfen.
Das Unternehmen Doctena, das eine medizinische Buchungsplattform betreibt, hat sämtliche Anteile an dem Branchenkollegen Doxter erworben. Verkäufer sind die Gründer sowie die Investoren Euro Serve Media und Chrysos. Doctena hatte die Kanzlei DLA Piper als Berater mandatiert. Die Feder führte Florian Hirschmann.
Die ISS Facility Services Holding, die zum börsennotierten dänischen Konzern ISS gehört, erwirbt das Unternehmen Evantec vom PE-Investor Palero. Dabei wurde ISS durch ein Team der Kanzlei Noerr unter Federführung von Christoph Spiering beraten. Der Facility-Manager Evantec ist eine frühere E.on-Tochter. Die Übernahme soll im ersten Quartal 2017 abgeschlossen werden.
Der US-amerikanische PE-Investor Greenbriar hat im Rahmen eines Management-Buyouts das Unternehmen Frauscher Sensortechnik erworben. Die Josef Frauscher Privatstiftung veräußert das Unternehmen. Das Management von Frauscher Sensortechnik hatte P+P Pöllath + Partners und CMS Österreich als Berater mandatiert.
Der Windenergieanlagenbauer Senvion hat die Euros Gruppe vollständig erworben. Das Unternehmen stellt unter anderem Rotorblätter her. Der M&A-Deal umfasst die Fertigungsanlagen in Polen. Senvion übernimmt auch das Fertigungspersonal vor Ort.
Die amerikanische Firmengruppe SPX hat das Industrieunternehmen Balcke-Dürr an den PE-Investor Mutares veräußert. Das Unternehmen mit Standorten in Deutschland, Ungarn, China, Indien, Polen und Italien stellt Kraftwerkskomponenten her. Bei dem Verkauf wurde SPX durch die Kanzlei Linklaters unter Federführung von Wolfgang Sturm und Thorsten Henze beraten.
Die Bavaria Industries Group hat den Automobilzulieferer Tristone Flowtech Group für 185 Millionen Euro an den chinesischen Zuliefererkonzern Zhongding Gruppe verkauft. Bavaria hatte Tristone 2010 übernommen. Das Unternehmen erzielt mit 2.800 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 250 Millionen Euro. Bavaria hatte William Blair und Allen & Overy als Berater mandatiert. Zhongding hatte die Perlitz Strategy Group (Federführung: Matthias Litschke), Rittershaus Rechtsanwälte (Federführung: Claudia Pleßke) und Falk & Co: (Federführung: Stefan Tichy) mandatiert.
Info
Die wichtigsten Transaktionen der vergangenen Wochen finden Sie im Überblick auf unserer Themenseite M&A-Deals.