NEUZur Serie: Top-Dealmaker

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M&A-Deals: Bayer, Elite Partner, Symrise

Der Aroma- und Duftstoffproduzent Symrise kauft die kalifornische Flavor Infusion.
Symrise

Bayer trennt sich von Diabetesgeschäft

Bayer verkauft Bayer Diabetes Healthcare für 1,02 Milliarden Euro an die japanische Panasonic Healthcare. Bayer verschlankt damit sein Healthcare-Geschäft. Vor rund einem Jahr wurde bereits das Geschäft mit Geräten für Herzkreislauf- und periphere arterielle Erkrankungen für 415 Millionen US-Dollar an Boston Scientific verkauft. Nach Analystenschätzungen streicht Bayer mit dem Deal einen Buchwertgewinn von 900 Millionen Euro ein.

Das Diabetesgeschäft von Bayer hat einen Umsatz von 909 Millionen Euro und ist nach eigenen Angaben einer der führenden Anbieter von Blutzuckermesssystemen, Stechhilfen und Diabetes-Management-Software. Im Hintergrund bei Panasonic zieht der PE-Investor KKR, der 80 Prozent an Panasonic hält, die Fäden. KKR wurde bei dem Deal von Gleiss Lutz unter der Federführung von Jan Bauer und Jan Balssen begleitet.

Symrise kauft kalifornischen Getränkearoma-Hersteller

Der Aroma- und Duftstoffproduzent Symrise, dessen CFO Bernd Hirschzum Jahresende geht, vergrößert seine Produktpalette im Getränkebereich: Das Holzmindener Unternehmen kauft Flavor Infusion, einen kalifornischen Hersteller von Getränkearomen. Eine entsprechende Vereinbarung wurde unterzeichnet, Details des Deals sind jedoch nicht bekannt.

Flavor Infusion erzielte im vergangenen Jahr Umsätze von rund 10 Millionen US-Dollar. Symrise selbst erzielte 2014 einen Umsatz von über 1,2 Milliarden Euro. Nach Abschluss des Deals im dritten Quartal soll Flavor Infusion in das amerikanische Geschäft von Symrise integriert werden.

Deutsche Leasing will Deutsche Factoring Bank schlucken

Die Deutsche Leasing will die Deutsche Factoring Bank übernehmen. Sie plant, das Geschäft der Deutschen Factoring Bank und der bereits 2012 von der WestLB gekauften Universal Factoring unter dem eigenen Dach bündeln. Dazu sollen die Anteile der BayernLB, der Bremer Landesbank, der NordLB und der SaarLB an der Deutschen Factoring Bank übernommen werden, somit wird die Deutsche Leasing voraussichtlich 53 Prozent des Konglomerats kontrollieren.

Die Sparkassen, allen voran die Haspa sowie die Bremer und Berliner Sparkasse, werden ihre restlichen Anteile behalten. Die Deutsche Leasing soll die unternehmerische Führung übernehmen. Die Deutsche Factoring Bank ist derzeit laut der Deutschen Leasing der fünftgrößte Anbieter in Deutschland mit einem jährlichen Factoringvolumen von mehr als 10 Milliarden Euro.

Henkel soll Angebot für Wella eingereicht haben

Der Konsumgüterkonzern Henkel soll ein Angebot für die Haarpflegesparte des US-Konzerns Procter & Gamble abgegeben haben, wie Reuters unter Berufung auf Insider berichtet. Zu dem Geschäftsbereich gehören die Marken Wella und Clariol. Der Wert der Sparte könnte zwischen fünf und sieben Milliarden US-Dollar betragen.

Neben Henkel habe auch der Finanzinvestor KKR eine Offerte eingereicht. Henkel hatte im März erklärt, bis zu 4,5 Milliarden Euro in Übernahmen im Konsumgüterbereich zu investieren, und hatte vor kurzem unter anderem Waschmittelmarken von Colgate-Palmolive gekauft.

Alba gründet chinesisches Joint Venture

Der Recyclingdienstleister Alba gründet ein Joint Venture in China. Partner sind Guangdong Rising Assets Management und Zhongde Metal Group. Das Gemeinschaftsunternehmen soll umweltfreundliche Abfallbehandlungsanlagen entwickeln und betreiben.

Das Joint Venture sitzt in Hongkong und verantwortet Bau und Betrieb der Anlagen, während die technische Steuerung von Deutschland aus erfolgt. Alba wurde bei der Transaktion durch ein internationales Team der Kanzlei Taylor Wessing beraten.

René Benko verkauft Luxuskaufhäuser

Der Karstadt-Eigner René Benko verkauft über seine Holding Signa die Mehrheit an den drei Luxuswarenhäusern KaDeWe, Alsterhaus und Oberpollinger. Käufer ist die italienische Warenhausgruppe La Rinascente, mit der Signa auch eine strategische Partnerschaft eingeht. La Rinascente wird 50,1 Prozent an der Betreibergesellschaft von The KaDeWe Group halten, die übrigen 49,9 Prozent behält Signa. Beraten wurde La Rinascente von Clifford Chance unter der Federführung von Patrick Biagosch.

Die beiden Partner sollen Investitionen in dreistelliger Millionenhöhe planen und nach M&A-Targets in Deutschland und der Schweiz Ausschau halten. Benko soll Berichten zufolge bereits ein Angebot für die deutsche Handelskette Kaufhof abgegeben haben.

PE-Investor Oakley übernimmt Online-Datingplattform Elite Partner

Der PE-Investor Oakley übernimmt nach Parshipauch das Partnervermittlungsportal Elite Partner. Verkäufer ist der Internetkonzern Tomorrow Focus. Oakley zahlt für die Übernahme, die noch unter dem Vorbehalt der kartellrechtlichen Freigabe steht, insgesamt 23,3 Millionen Euro, davon 22 Millionen Euro in Cash.

Das Hamburger Unternehmen Elite Medianet, das die Plattform betreibt, erzielte 2014 einen Umsatz von etwa 28 Millionen Euro bei einem Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 2,6 Millionen Euro. Tomorrow Focus wurde bei dem Deal durch ein Team von Taylor Wessing unter Federführung von Peter Hellich beraten. Auf der Seite von Oakley agierten Ashurst unter Federführung von Lars Jessen sowie Heuking Kühn Lüer Wojtek mit Pär Johansson und Tim Remmel als Berater.

Saint-Gobain vor milliardenschweren Verkauf seiner Tochter Verallia

Saint-Gobain kommt bei seinem geplanten Verkauf seiner Tochter Verallia einen großen Schritt voran. Der französische Baustoffkonzern unter CFO Klaus J. Rudolphführe exklusive Gespräche mit der US-Investmentgesellschaft Apollo Global Management, berichtet dpa. Diese hatten für den Glasflaschen-Hersteller 2,9 Milliarden Euro geboten.

Derzeit spreche Apollo auch mit der französischen Förderbank Banque Publique d‘Investissement, damit diese sich mit einem Minderheitsanteil an Verallia beteiligt, hieß es weiter. Verallia hat mit knapp 10.000 Mitarbeitern 2014 fast 2,4 Milliarden Euro umgesetzt und einen operativen Gewinn von 230 Millionen Euro erwirtschaftet.

Weitere M&A-Deals

Der Onlinehändler Zalando, übernimmt die insolvente Berliner Modemesse Bread & Butter. Details zum Deal gab Insolvenzverwalter Christian Graf Brockdorff nicht bekannt. Allerdings soll die Messe ab dem nächsten Jahr mit einem neuen Konzept an den Start gehen. Die Zielgruppe sollen in Zukunft vor allem Verbraucher und nicht nur der Handel sein.

Mercedes-Chef Dieter Zetsche will sich einem Bericht des Magazins Bilanz zufolge als passiver Miteigner an der Modemarke Bogner beteiligen. Die Neuausrichtung des Unternehmen soll demnach Bernd Beetz, der frühere Chef des Parfümkonzerns Coty, übernehmen, der mit der chinesischen Beteiligungsgesellschaft Fosun bei Bogner einsteigen will.

Der PE-Investor 3i Group hat den ostfriesischen Verpackungshersteller Weener Plastic von der Investmentgesellschaft Lindsay Goldberg gekauft. 3i wolle 250 Millionen Euro in neue Investitionen stecken, wie es in einer Pressemitteilung des Investors heißt. Über den Kaufpreis ist nichts bekannt. Die Zustimmung der Kartellbehörden steht noch aus. Weener erzielt mit 2.000 Mitarbeitern in 15 Ländern einen Jahresumsatz von rund 270 Millionen Euro. Lindsay Goldberg wurde beim Verkauf durch Gleiss Lutz unter Federführung von Fred Wendt und Urszula Nartowska begleitet.

Basler
hat sämtliche Anteile an der Basler Fashion Group an den Fonds Tempus Capital Fund One des PE-Investors Tempus verkauft. Der Verkauf erfolgte im Rahmen einer doppelnützigen Treuhandschaft. Parallel wurden Bank- und Gesellschafterdarlehen verkauft, womit die Verschuldung umstrukturiert wurde. Beraten wurde Basler bei dem Deal durch die Wirtschaftskanzlei Dentons unter Federführung von Andreas Ziegenhagen.

Dieser Verkauf ist abgeblasen: Die ehemalige Hypo Real Estate (HRE) soll doch nicht verkauft werden. Stattdessen soll das Nachfolgeinstitut Deutsche Pfandbriefbank (PBB) an die Börse gebracht werden, voraussichtlich noch im Juli. Mindestens 75,1 Prozent der Anteile will der Bund, der die Bank im Zuge der Rettung der HRE übernommen hatte, bei Investoren platzieren. Die restlichen rund 20 Prozent sollen frühestens in zwei Jahren verkauft werden.

Der Agrarchemiekonzern Syngenta hat die Übernahme durch den Konkurrenten Monsanto erneut abgelehnt, wie Reuters berichtet. Das von Monsanto vorgelegte zweite Übernahmeangebot  habe weitgehend dem ersten entsprochen. Monsanto habe den Kaufpreisvorschlag von 45 Milliarden US-Dollar nicht erhöht, wolle aber eine Gebühr zahlen, falls eine Übernahme am Widerstand der Kartellbehörden scheitern sollte.

Der britische Pharmakonzern Shire könnte Reuters zufolge das Schweizer Biotechnologieunternehmen Actelion für rund 16 Milliarden Euro übernehmen. Shire sei bereit, 160 Schweizer Franken (153 Euro) je Aktie zu bieten, was deutlich über dem letzten Kurs von rund 132 Schweizer Franken läge.

Der Technikkonzern Bosch sucht einen Partner oder einen Käufer für sein Geschäft mit Startern und Generatoren, teilte das Unternehmen mit. Die Sparte hat einen Umsatz von zuletzt 1,4 Milliarden Euro und beschäftigt an 13 Standorten weltweit rund 6.500 Mitarbeiter. Der Geschäftszweig sei durch einfachere und flexiblere Strukturen wettbewerbsfähiger geworden. „Ein Partner oder Käufer kann diesen Aktivitäten weiteren Schub geben, und die derzeitige internationale Aufstellung noch weiter ausbauen“, zitiert das Handelsblatt Bosch.

Der schwedische Finanzinvestor Cevian hat eine Beteiligung von über 3 Prozent an dem Schweizer Elektrokonzern ABB erworben, der einen Börsenwert von 50 Milliarden Schweizer Franken hat. Cevian ist unter anderem auch beim deutschen Baukonzern Bilfinger mit mehr als einem Viertel der Anteile investiert.

Die Immofinanz hat sich von ihrem Tochterunternehmen City Box getrennt. Dabei handelt es sich laut Immofinanz um die zweitgrößte Selfstorage-Kette in den Niederlanden mit insgesamt 23 Standorten. Der Käufer ist die niederländische Shurgard, tätig im Bereich Einlagerungszentren in den Niederlanden und Europa. Der Verkaufspreis liegt über dem Buchwert der Immobilien, hieß es.

Die koreanische Nice Holdings hat von der österreichischen Tyrol Equity die Mehrheit an BBS, einem deutschen Hersteller von Leichtmetallrädern, erworben. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart, die kartellrechtlichen Genehmigungen stehen noch aus. Im vergangenen Jahr erzielte BBS mit 430 Mitarbeitern rund 70 Millionen Euro Umsätze. Tyrol wurde bei dem Deal durch N+1 und Orth Kluth Rechtsanwälte beraten.

Nordic Capitalhat Sunrise Medical von PE-Investor Equistone Partners Europe erworben. Sunrise Medical ist tätig in der Entwicklung, Produktion und im Vertrieb von manuellen Rollstühlen, Elektromobilen und Systemen für Sitzen und Positionieren. Seit der Beteiligung von Equistone im November 2012 hat Sunrise Medical vier Unternehmen erworben. Über den Verkaufspreis wurde Stillschweigen vereinbart. Equistone wurde von Macquarie Capital (M&A), P+P Pöllath und Partner sowie der Kanzlei Dechert (Legal), KPMG (Financial & Tax) sowie Goetzpartners (Commercial Vendor Due Diligence) beraten. Nordic Capital wurde bei dem Deal durch die Kanzlei White & Case begleitet.

Der chinesische Investor Solar Power hat die Vermögenswerte des insolventen Kölner Photovoltaik-Unternehmens Energiebau Solar Power erworben. Solar Power wurde durch die Wirtschaftskanzlei Noerr unter Federführung von Till Kosche beraten.

Der Glücksspielkonzern Novomatic beteiligt sich einem Bericht der Internetseite Wirtschaftsblatt.at zufolge mit rund 8 Prozent an den Österreichischen Lotterien. Die Anteile werden von der B&C Industrieholding verkauft. Der Kaufpreis wurde nicht bekanntgegeben. Mehrheitseigner der Österreichischen Lotterien ist Casinos Austria.

Soennecken, tätig in der Vermarktung, Finanzierung und der Logistik rund um die Büroorganisation, hat die Fa. Ortloff erworben, ein Geschäft für Schreibkultur, Papeterie, Lederwaren, Schul- und Bürobedarf sowie Büroausstattung. Beraten wurde der Käufer von Heuking Kühn Lüer Wojtek (Federführung: Andreas Müller-Wiedenhorn).

Info

Die wichtigsten Transaktionen der vergangenen Wochen finden Sie im Überblick auf unserer Themenseite M&A-Deals.

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