Bayer offenbar fast am Ziel bei Monsanto-Übernahme
Der Agrochemie-Konzern Bayer soll einem Bericht des „Wall Street Journal“ zufolge kurz vor dem Abschluss der Monsanto-Übernahme stehen. Das Blatt beruft sich bei seinen Informationen auf mit der Sache vertraute Personen. Demnach habe das US-Justizministerium grünes Licht für den 62,5 Milliarden Dollar (51 Milliarden Euro) schweren Deal gegeben.
Jedoch offenbar nicht ganz ohne Auflagen: Bayer hat sich am Mittwoch bereit erklärt, das Geschäft mit der digitalen Landwirtschaft an den Konkurrenten BASF zu verkaufen. Die US-Kartellbehörde ist die letzte Instanz, die der Übernahme noch im Wege steht. Bayer, Monsanto und das US-Justizministerium wollten sich zu dem Bericht nicht äußern.
Im März stimmte die EU-Kommission der Mega-Übernahme von Monsanto unter strengen Auflagen zu. Bayer erklärte sich dazu bereit, große Geschäftsteile an den Chemiekonzern BASF für 5,9 Milliarden Euro zu veräußern. Andere Länder wie Brasilien und China haben der Transaktion bereits grünes Licht erteilt.
Rolls-Royce verkauft L’Orange für 700 Millionen Euro
Der Motorenbauer Rolls-Royce Power Systems verkauft seine Tochtergesellschaft L’Orange an den US-Konzern Woodward. Der Kaufpreis beläuft sich laut Unternehmensangaben auf 700 Millionen Euro. Der Abschluss des Deals hängt noch von der Freigabe durch die Kartellbehörden ab, mit der bis Mitte 2018 gerechnet wird.
Eigenen Angaben zufolge erwirtschaftete L‘Orange im Geschäftsjahr 2017 mit 1.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 244 Millionen Euro. Der Verkauf des Tochterunternehmens erfolge im Zuge einer Umstrukturierung des Konzerns.
Warth & Klein steigt bei Hanse Consulting ein
Der mittelständische WirtschaftsprüferWarth & Klein Grant Thornton beteiligt sich an der Hamburger Unternehmensberatung Hanse Consulting. Die Next-Ten-Gesellschaft übernimmt gut 25 Prozent an Hanse Consulting, wie beide Unternehmen mitteilen. Details zum Kaufpreis sind nicht bekannt.
Die Hamburger Unternehmensberatung wird nach einer Übergangszeit unter dem Namen „Hanse Consulting – affiliated with Warth & Klein Grant Thornton“ firmieren. Die Büros beider Gesellschaften an den Standorten Hamburg, Düsseldorf und München sollen mittelfristig zusammengelegt werden.
Novartis plant milliardenschwere Übernahme von Avexis
Der Schweizer Biotechnologie- und Pharmakonzern Novartis will für 8,7 Milliarden Dollar (gut 7 Milliarden Euro) das US-Unternehmen Avexis übernehmen. Eigenen Angaben zufolge will Novartis mit dem Zukauf sein Gentherapie-Geschäft ausbauen. Für die Übernahme wolle man unter anderem den Erlös aus dem Verkauf des Geschäfts mit rezeptfreien Medikamenten verwenden, sagte der neue Konzernchef Vasant Narasimhan. Mit einem Abschluss der Avexis-Übernahme wird bis Mitte 2018 gerechnet.
Novartis hatte vor zwei Wochen angekündigt, sich aus dem gemeinsam mit Glaxo Smithkline betriebenen Joint Venture zurückzuziehen und seinen Anteil von 36,5 Prozent für 13 Milliarden Dollar (11 Milliarden Euro) an seinen britischen Partner zu veräußern.
Wiener RBI verkauft polnische Tochter an BNP Paribas
Die österreichische Raiffeisen Bank International (RBI) hat ihre polnische Tochter für rund 775 Millionen Euro an die französische Großbank BNP Paribas verkauft. Das milliardenschwere Fremdwährungsportfolio der polnischen Tochter wolle die RBI an eine zu gründende polnische Filiale übertragen.
Der Verkauf werde das harte Kernkapital um 0,9 Prozentpunkte erhöhen, im Konzerngewinn aber ein Minus von rund 120 Millionen Euro bewirken, teilte die Bank mit. Für die RBI ist es der zweite Anlauf ihre Tochtergesellschaft zu verkaufen. 2016 platzte der geplante M&A-Deal als die Alior Bank den Verkaufsprozess abbrach.
Irisches Unternehmen bietet offenbar für Toys’R’Us-Sparte
Der irisch-britische Spielwarenhändler Smyths hat offenbar ein Angebot für eine Sparte des insolventen Konkurrenten Toys’R’Us vorgelegt. Konkret gehe es um das Geschäft im deutschsprachigen Raum. Das berichtet die „FAZ“ unter Berufung auf Finanzkreise. Demnach seien auch andere Parteien an der Sparte interessiert. Wer zu den weiteren potentiellen Käufern zählen könnte, ist nicht bekannt. Mögliche Interessenten können noch im weiteren Wochenverlauf Angebote abgeben. Toys’R’Us habe für den Verkauf des Geschäfts im deutschsprachigen Raum die Investmentbank Lazard mandatiert, heißt es weiter.
Der amerikanische Mutterkonzern hatte im September ein Insolvenzverfahren eröffnet. Im März kündigte Toys’R’Us an, alle Filialen in den USA zu schließen. Für das Geschäft in der DACH-Region wird seitdem ein Käufer gesucht.
T-Mobile US und Sprint verhandeln erneut über Fusion
Die US-Sparte des Telekommunikationskonzerns T-Mobile und der US-Mobilfunkanbieter Sprint verhandeln offenbar erneut über eine mögliche Fusion. Das berichtet das „Wall Street Journal“ unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Die Unternehmen wollten sich zu dem Bericht nicht äußern.
Es wäre bereits das dritte Mal in vier Jahren, dass die beiden Unternehmen über einen Zusammenschluss verhandeln. Die jüngsten Gespräche im November scheiterten, weil beide Konzerne sich nicht über die Beteiligungsstrukturen einig wurden.
Lufthansa und Easyjet bieten für Alitalia
Die beiden Luftfahrtkonzerne Lufthansa und Easyjet haben Angebote für den insolventen Konkurrenten Alitalia eingereicht. Laut Unternehmensangaben sollen insgesamt drei Offerten eingegangen sein. Um wen es sich bei dem dritten Kaufinteressenten handelt, ist jedoch nicht bekannt. Der Billigflieger Easyjet gab an, dass er sein Angebot als Teil eines Konsortiums vorgelegt habe. Einem Bericht der Nachrichtenagentur „Bloomberg“ zufolge soll es sich bei einem der Mitbieter um den Finanzinvestor Cerberus handeln.
Die Lufthansa und Easyjet hatten bereits im Oktober 2017 erstes Interesse an Alitalia angemeldet. Bereits damals betonte Deutschlands größter Luftfahrtkonzern jedoch, dass man ausschließlich Interesse an einer neu aufgestellten „New Alitalia“ hätte. Dies sei auch weiterhin der Fall. Zeitweise häuften sich Berichte, dass die Lufthansa bis zu 100 Maschinen der Alitalia-Flotte für einen Kaufpreis von 250 Millionen Euro übernehmen wolle.
M&A-Personalien
Der Corporate-Banker Michael Knoll und der auf Mittelstands-Deals spezialisierte M&A-Experte Marco Stroguschwechseln zur M&A-Beratung IMAP. Knoll kommt von der Hypovereinsbank (HVB), für die er insgesamt 13 Jahre tätig war. Zuletzt war er Leiter der Unternehmerbank Rhein-Main der HVB und somit verantwortlich für das Firmenkundengeschäft. Strogusch wechselt von der Frankfurter M&A-Beratung CFM zu IMAP. Zuvor war er im M&A Advisory beim Bankhaus Lampe sowie im Midcap-M&A- Advisory-Team der Commerzbank aktiv. Bei IMAP soll Strogusch vor allem Kunden aus den Bereichen Industrie und Konsumgüter betreuen und das Geschäft mit Private-Equity-Kunden weiter ausbauen, heißt es in einer Pressemitteilung.
Weitere Meldungen
Der deutsch-südafrikanische Möbelkonzern Steinhoff hat ein Aktienpaket seiner südafrikanischen Tochter für rund 254 Millionen Euro verkauft. Wie der Konzern mitteilte, platzierte er 200 Millionen Aktien der Steinhoff Africa Retail am Markt, um die Schulden in Südafrika zu verringern.
Der Schweizer Privat-Equity-Investor Capvis hat Amann Girrbach übernommen, einen Anbieter für digitale Dentaltechnik. Verkäufer ist die Beteiligungsgesellschaft TA Associates. Capvis wurde bei der Übernahme von der Kanzlei Latham & Watkins und bei der Finanzierung von der Kanzlei Ashurst (Federführung: Bernd Egbers und Christiane Bestgen) beraten.
Der US-amerikanische Private-Equity-Investor Lindsay Goldberg Vogel verkauft nach drei Jahren die ehemalige Thyssen-Krupp-Tochter VDM an Aperam, einen luxemburgischen Hersteller von rostfreiem Stahl. VDM erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2016/2017 nach eigenen Angaben mit 2.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 875 Millionen Euro. Die Transaktion steht noch unter dem üblichen Vorbehalt der Zustimmung der Kartellbehörden. Zum Kaufpreis machte Lindsay Goldberg Vogel keine Angaben. Aperam wurde bei der Transaktion von der Kanzlei Simmons & Simmons (Federführung: Christian Bornhorst) beraten.
Die B+P Gerüstbau, eine Beteiligung der Investmentgesellschaft Aurelius, übernimmt den Münchner Konkurrenten Gustav Raetz. Durch die Übernahme von Raetz will B+P seine Präsenz im Großraum München weiter ausbauen und seine deutschlandweite Expansionsstrategie nach dem Zukauf der BSB-Gruppe im August 2016 fortführen.
Der PE-Investor One Equity Partners erwirbt Walki, einen Hersteller von technischen Laminaten und Verpackungslösungen, von Cap Man Buyout. Mit einem Abschluss der Transaktion wird im dritten Quartal 2018 gerechnet. Eigenen Angaben zufolge erwirtschaftete Walki im vergangenen Geschäftsjahr einen Jahresumsatz von 318 Millionen Euro.
Aton, eine Beteiligungsgesellschaft im Bereich Business-to-Business der Familie Helmig, hat ein Übernahmeangebot für die südafrikanische Murray & Roberts Holdings Limited abgebeben. Murray & Roberts ist in den Bereichen Bergbau, Öl und Gas tätig und wird mit rund 460 Millionen Euro bewertet. Hengeler Mueller (Federführung: Dirk Busch) berät Aton bei der geplanten Übernahme.
Der mittelständische Wirtschaftsprüfer Falk übernimmt das Business-Analytics-Expertenhaus Detect Value. Mit der Transaktion will Falk sein Portfolio um die Bereiche IT-Beratung und Software-Lösungen erweitern. Detect Value wird mit der Beteiligung von Falk in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, teilen die Unternehmen mit. Laut eigenen Angaben erwirtschaftete Falk im Geschäftsjahr 2016 mit 350 Mitarbeitern über 34 Millionen Euro Umsatz.
Die insolvente Wefers Gebäudetechnik, die Anlagen für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik installiert, ist von der Bremer Zech-Group übernommen worden. Bei der Transaktion wurde die Eigenverwaltung, die von Partnern der Kanzlei Görg gesteuert wurde, von der Unternehmensberatung Restrukturierungspartner (Federführung: Stefan Weniger) beraten.
Der Karstadt-Eigentümer René Benko hat seine Beteiligung an dem österreichischen Immobilienkonzern S-Immo weiter aufgestockt. Der Tiroler hat das 7,28 Prozent schwere Aktienpaket der Vienna Insurance Group (VIG) übernommen. Insgesamt kontrolliert Benko nun 29,14 Prozent der S-Immo-Anteile.
Bis 2025 könnte die staatliche Abwicklungsbank FMS Wertmanagement ihre Arbeit bei der in der Finanzkrise 2008 zusammengebrochenen Immobilienbank Hypo Real Estate (HRE) beendet haben. Die Reste lang laufender Wertpapiere könnten an eine andere Institution des Bundes oder an einen privaten Käufer veräußert werden, teilte die Bank mit. Die FMS erwägt auch einen neuen Verkaufsanlauf für den irischen Staatsfinanzierer Depfa.
Die Venture-Capital-Gesellschaft Iris Capital hat 20 Millionen Euro in das Software-Unternehmen Jedox investiert. Jedox beschäftigt mehr als 160 Mitarbeiter an insgesamt acht Standorten in Deutschland, Frankreich, den USA, Australien sowie Asien. Die Beratung Heuking Kühn Lüer Wojtek (Federführung: Jörg aus der Fünten) hat Iris Capital bei der Investition begleitet.
Info
Die wichtigsten Transaktionen der vergangenen Wochen finden Sie im Überblick auf unserer Themenseite M&A-Deals.