Deutsche Börse und LSE könnten fusionieren
Die Deutsche Börse und die London Stock Exchange (LSE) befinden sich in Gesprächen über eine mögliche Fusion. Es sei allerdings noch völlig offen, ob ein Zusammenschluss vereinbart werde, hieß es. Der Deutschen Börse zufolge käme ein Zusammenschluss unter Gleichen und unter dem Dach einer neuen Holding in Frage.
Die Aktionäre der Deutschen Börse würden im Rahmen eines Aktientauschs 54,4 Prozent der Anteile an einem neuen Unternehmen erhalten, die LSE-Eigner 45,6 Prozent. Sollte es zu einer Fusion kommen, ist Deutsche-Börse-CEO Carsten Kengeter als neuer Chef im Gespräch.
Wirecard schließt M&A-Deal in Brasilien ab
Der Technologie- und Finanzdienstleister Wirecard, der aktuell mit schweren Vorwürfen zu kämpfen hat, hat den brasilianischen Zahlungsdienstleister Moip Pagamentos übernommen. Der Kaufpreis beträgt 23,5 Millionen Euro und ist bar zu zahlen. Zudem sind in den Jahren 2016 bis 2018 noch bis zu 13,5 Millionen Euro weitere Earn-Out-Zahlungen zu leisten, sofern Moip Pagamentos bestimmte Finanzziele erreicht.
Damit erweitert Wirecard seine Zahlungsplattform um weitere alternative Bezahlverfahren. Vor allem ermöglicht der M&A-Deal dem bayerischen Unternehmen den Markteintritt in Lateinamerika.
Deutsche Telekom verkauft niederländische Tochter doch nicht
Die Deutsche Telekom hat den Verkauf ihrer niederländischen Mobilfunktochter vorerst abgeblasen, wie die „Financial Times“ berichtete. Offenbar konnte keine Einigung mit den Interessenten für T-Mobile Niederlande erzielt werden. Laut Reuters waren die Beteiligungsunternehmen Warburg Pincus und Apollo noch an dem Geschäft interessiert. Die Telekom habe mindestens das Achtfache des für 2016 erwarteten Betriebsgewinns erzielen wollen, die Investoren hätten jedoch weniger als das 7,5-Fache geboten. Die Telekom ist seit der Jahrtausendwende in den Niederlanden aktiv. Der Wettbewerb durch die Platzhirsche KPN und Vodafone ist in den vergangenen Jahren immer härter geworden.
M&A-Personalien
Klaus-Martin Haussmann steigt in die M&A-Praxis von Rödl & Partner ein. Er wechselt von Ernst & Young (EY), wo er als Partner in den USA und in Deutschland tätig war. Auch bei Rödl & Partner wird er unter anderem deutsche Unternehmen mit US-Präsenz beraten.
Weitere M&A-Deals
Die Deutsche Post will ihre Frachtsparte nicht abstoßen, wie die Nachrichtenagentur Dow Jones berichtete. Demnach bleibe der Geschäftsbereich Global Forwarding, Freight ein Kernbestandteil des Unternehmens. Die Sparte hatte in letzter Zeit Schwierigkeiten mit der Umsetzung von IT-Systemen.
Die Fusion der Lebensmittelhandelsketten Edeka und Kaiser’s Tengelmann zieht sich weiter in die Länge: Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel hat neue, schärfere Zusatzbedingungen festgelegt. Dies berichtete das „Handelsblatt“ unter Berufung auf ein Schreiben des Ministers an die Verfahrensbeteiligten. Die geforderten Maßnahmen betreffen demnach hauptsächlich die Erhaltung der rund 16.000 Arbeitsplätze bei Tengelmann. Sollte innerhalb von fünf Jahren gegen diese verstoßen werden, könnte im schlimmsten Fall eine Rückabwicklung der Fusion drohen.
Das Berliner Unternehmen Grundgrün Energie, ein Direktvermarkter von Energieerzeugungsanlagen, hat im Rahmen eines Asset Deals sein Kerngeschäft an den Energiekonzern EnBW verkauft. Der M&A-Deal soll im Frühsommer abgeschlossen werden. Beraten wurde Grundgrün bei der Transaktion durch die Kanzlei Heuking Kühn Lüer Wojtek. Das Team leitete Armin Freiherr von Grießenbeck.
Die malaysische Ioi Group, die Palmöl produziert, hat mit Wirkung zum 15. Februar das Industriegeschäft des Mischkonzerns Cremer Oleo erworben. Der M&A-Deal umfasst zwei Produktionsstandorte sowie einen Management- und Vertriebsstandort. Im vergangenen Geschäftsjahr erzielte Cremer Oleo mit etwa 250 Mitarbeitern Umsatzerlöse in Höhe von rund 95 Millionen Euro. Die Käuferseite wurde durch die Kanzlei Taylor Wessing unter Federführung von Martin Gerner und Klaus Grossmann beraten.
Der Energiekonzern E.On geht mit dem italienischen Agrar- und Nahrungsmittelkonzern Granarolo eine Energiepartnerschaft ein. In diesem Zusammenhang übernimmt E.On die Energieinfrastruktur von Granarolo. Der M&A-Deal umfasst vier Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen an Produktionsstandorten von Granarolo.
Der Online-Reifenhändler Delticom hat die Mehrheit an den beiden auf Lebensmittel spezialisierten E-Commerce-Unternehmen Gourmondo Food und ES Food übernommen. Der Kaufpreis beläuft sich auf 30 Millionen Euro und schließt auch ein der Gourmondo Food gewährtes Gesellschafterdarlehen ein. Davon zahlt Delticom 18,5 Millionen Euro aus liquiden Mitteln. Außerdem wird eine Bankverbindlichkeit über 1,5 Millionen Euro übernommen. Zudem werden rund 10 Millionen Euro über die Ausgabe neuer Aktien finanziert. Bei dem M&A-Deal wurde Delticom durch die Wirtschaftskanzlei Hogan Lovells unter Leitung von Lutz Angerer beraten.
Der Energiekonzern RWE baut sein Gasgeschäft in Ungarn aus und übernimmt die Geschäfts- und Industriekunden von Tigaz. Das ist ein Tochterunternehmen des italienischen Versorgers Eni. RWE war im vergangenen Juli wieder in den ungarischen Gasmarkt eingestiegen. Die Zustimmung der ungarischen Wettbewerbsbehörde steht noch aus.
Die RAG Stiftung übernimmt 70 Prozent der Anteile an dem Ingenieurdienstleister Dorsch Gruppe. Das Unternehmen ist mit 2.000 Mitarbeitern in 40 Ländern tätig. Beraten wurde die RAG Stiftung bei der Übernahme durch die Wirtschaftskanzlei CMS Hasche Sigle sowie die österreichische Kanzlei CMS Reich-Rohrwig Hainz und die Kanzleien CMS Cameron McKenna (Dubai), Kaithan & Co. (Indien), Amereller (Ägypten) und Chandler & Thong-EK Law Offices (Thailand). Für die Dorsch Gruppe war die Kanzlei Luther unter Federführung von Jürgen Bremer tätig.
Der Schweizer Versicherungskonzern Zurich Insurance zieht offenbar den Verkauf seines Geschäfts in Hongkong und Singapur in Erwägung. Dies berichtete das „Handelsblatt“ unter Berufung auf Insider. Der Konzern habe mit Investmentbanken über einen derartigen Plan gesprochen, jedoch noch keine Berater gewählt.
Der Klinikbetreiber Helios, ein Tochterunternehmen von Fresenius, erwirbt das kommunale Krankenhaus Niederberg in Nordrhein-Westfalen, das im Geschäftsjahr 2014 einen Umsatz von rund 67 Millionen Euro erzielte. Der Kaufpreis ist nicht bekannt. Das Bundeskartellamt muss noch seine Zustimmung erteilen.
Die englische Holding Tiparea und der britische Investor Gareth Quarry haben ihre Mehrheitsanteile am Kölner Juve Verlag veräußert. In einem Bieterverfahren erhielt der Fachverlag NWB den Zuschlag. Der Kaufpreis ist nicht bekannt. Bei dem Verkauf agierte die Kanzlei DLA Piper als Berater. Das Team leiteten Benjamin Parameswaran und Isachar Nicolaysen.
Die Bellevue Group übernimmt den deutschen Asset-Manager StarCapital mit einem betreuten Kundenvermögen von rund 2,5 Milliarden Schweizer Franken und 16 Mitarbeitern. Finanziert wird die Transaktion über eine Kapitalerhöhung mit einem Volumen von 30 bis 40 Millionen Schweizer Franken. Die Zustimmung der Wettbewerbsbehörden steht noch aus.
Der im MDax gelistete Möbelhändler Steinhoff International Holdings versucht, die milliardenschwere Übernahme von Home Retail durch J. Sainsbury zu verhindern. Steinhoff bietet insgesamt 175 Pence je Aktie in bar. Das Unternehmen muss bis zum 18. März ein bindendes Angebot ankündigen.
Der PE-Investor Riverside Partners mit Sitz in Boston übernimmt über sein Portfoliounternehmen BioAailvtix Labs das Biotechnologieunternehmen IPM Biotech. Details des Deals sind nicht bekannt. Als Berater hatte Riverside die Wirtschaftskanzlei Taylor Wessing unter Federführung von Jan Riebeling sowie die US-Kanzlei Choate, Hall & Stewart unter Leitung von T.J. Murphy mandatiert. Für die Verkäuferseite war Intax-Alltax Hanseatische Steuerberatungsgesellschaft tätig.
Das Unternehmen NOZ Medien, das die Neue Osnabrücker Zeitung herausgibt, will die Medien Holding Nord übernehmen, die mehr als 30 Tageszeitungen in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern publiziert. Allerdings steht die Freigabe durch die Kartellbehörden noch aus.
Die International Chemical Investors Group (ICIG) hat das Unternehmen Sandoz Industrial Products erworben, das Fermentationsprodukte für Antibiotika herstellt. Verkäufer ist der Pharmakonzern Novartis. Bei dem M&A-Deal war die Kanzlei Shearman & Sterling unter Leitung von Thomas König für die Käuferseite beratend tätig.
Der Gesundheitskonzern Medisana wurde durch die Comfort Enterprise Germany, ein Tochterunternehmen der chinesischen Xiamen Comfort Science & Technology Group Easepal, übernommen. Im Rahmen mehrerer Aktienkäufe hat Easepal insgesamt 75,31 Prozent der Medisana-Anteile erworben. Medisana wurde bei der Transaktion durch die Wirtschaftskanzlei Heuking Kühn Lüer Wojtek beraten, die Feder führte Thorsten Kuthe.
Info
Die wichtigsten Transaktionen der vergangenen Wochen finden Sie im Überblick auf unserer Themenseite M&A-Deals.