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M&A-Deals: Equistone, Stada, Prime Office

Stada verhandelt mit Thornton & Ross über eine Übernahme.
Stada

Stada verhandelt exklusiv über Kauf von Thornton & Ross

Stada Arzneimittel hat sich in dieser Woche mit den Eigentümern von Thornton & Ross darauf geeinigt, exklusiv über einen Kauf des britischen Anbieters von verschreibungsfreien Produkten zu verhandeln. Im Geschäftsjahr vom 1. April 2012 bis zum 31. März 2013 erzielte Thornton & Ross einen Umsatz von 66,2 Mio. britischen Pfund (ca. 76,7 Mio. Euro). Die EBITDA-Marge lag 2012/13 über dem Durchschnitt im Stada-Konzern. Die Vertragsunterzeichnung und der Vollzug des M&A-Deals sind für das 3. Quartal des laufenden Geschäftsjahres vorgesehen. Von September 2013 an sollen die Umsätze konsolidiert werden, die Transaktion soll vom Zeitpunkt der Konsolidierung an zum Konzerngewinn beitragen. Der Kaufpreis muss bei Vollzug des M&A-Deals gezahlt werden, über die Höhe wurde nichts bekannt. Zur Finanzierung  will Stada vorhandene Barmittel und bestehende freie Kreditlinien nutzen. Das Unternehmen möchte durch den Zukauf die Position im Segment der Selbstmedikation stärken und sieht die Chance, künftig weitere verschreibungsfreie Produkte aus dem Konzernportfolio im britischen Markt einzuführen.

Sika bietet für AkzoNobel-Sparte

Das Schweizer Unternehmen Sika hat dem niederländischen Unternehmen AkzoNobel ein verbindliches Angebot über EUR 260 Millionen zur Übernahme des Bereichs Bauklebstoffe unterbreitet. Der Bereich macht einen Jahresumsatz von ca. 185 Mio. Euro und hat 550 Mitarbeiter. Die Vertragsverhandlungen sollen im vierten Quartal abgeschlossen sein. Die Kanzlei Baker & McKenzie hat Sika bei dem Angebot an AkzoNobel beraten.

Equistone übernimmt Karl Eugen Fischer von Equita

Equistone Partners Europe (EPE) hat sich mehrheitlich am Unternehmen Karl Eugen Fischer (Umsatz 2012 ca. 76 Mio. Euro) beteiligt, einem Hersteller von Schneideanlagen für die Reifenindustrie. Bei EPE sind Peter Hammermann, Marc Arens und Leander Heyken für den M&A-Deal verantwortlich. Verkäufer der Anteile ist der PE-Investor Equita, verantwortlich dort sind Michael Hönig, Hansjörg Schnabel und Christine Weiss. Künftig wird EPE gemeinsam mit dem Managementteam von Karl Eugen Fischer sämtliche Anteile am Unternehmen halten. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Die Finanzierung stellten die Commerzbank, BayernLB, NordLB und die Sparkasse Coburg-Lichtenfels. Die Kartellbehörden müssen der Transaktion noch zustimmen. Karl Eugen Fischer ist schon seit vielen Jahren in der Hand von Private-Equity-Gesellschaften. Der jetzige Verkäufer Equita hatte das Unternehmen 2008 von Halder übernommen. Equita hat einer Mitteilung zufolge mit dem Verkauf das für die Beteiligung investierte Kapital über den fünfjährigen Beteiligungszeitraum mehr als verdoppelt. EPE wurde bei der Transaktion begleitet von Ashurst (Federführung Benedikt von Schorlemer und Bernd Egbers), Ernst & Young, N+1 und AMR International. Equita wurde von Robert W. Baird und Watson, Farley & Williams (Simon Preisenberger, Marcus Mützelburg) beraten. Clifford Chance begleitete die finanzierenden Banken mit Thomas Weitkamp, Thorsten Sauerhering und Dirk Brouwers.

Prime Office und OCM einig über Fusion

Die Büroimmobilienfirma Prime Office hat einen Verschmelzungsvertrag mit dem größeren Wettbewerber OCM German Real Estate (German Acorn), der deutschen Immobilienplattform des US-Investors Oaktree, unterzeichnet. Oaktree ist auch größter Anteilseigner bei Prime Office. Beide Unternehmen hatten im Mai Gespräche über eine Fusion bekannt gegeben. Die Vereinbarung sieht vor, dass die Prime Office unter Fortführung ihres Namens auf die OCM verschmolzen wird. Die fusionierte Gesellschaft soll mittelfristig in den MDAX aufsteigen. Aktionäre der Prime Office erhalten für je eine Aktie der Prime Office eine Aktie der OCM. Die OCM wird ihr Grundkapital aus Gesellschaftsmitteln auf 82 Mio. Euro erhöhen. Dies führt zu einer Wertrelation von 38,78 Prozent (Prime Office) zu 61,22 Prozent (OCM). Die von der KPMG ermittelte Unternehmensbewertung  hatte ein für die Aktionäre der Prime Office ungünstigeres Wertverhältnis von 37,99 Prozent (Prime Office) zu 62,01 Prozent (OCM) ergeben. Der Vorstand der fusionierten Gesellschaft wird aus dem bisherigen Alleinvorstand der OCM, Jürgen Overath, sowie dem derzeitigen Finanzvorstand der Prime Office, Alexander von Cramm, bestehen. Das Bundeskartellamt muss dem Merger noch zustimmen. Nach der Fusion ist eine Kapitalerhöhung von 125 bis 175 Mio. Euro geplant, an der Oaktree sich mit mindestens 65 Mio. Euro beteiligen will. Berenberg begleitet die Gesamttransaktion als Finanzberater.

Aurelius stockt bei Getronics auf

Der Münchener PE-Investor Aurelius baut durch Zeichnung einer Kapitalerhöhung seine Mehrheit am IT-Serviceprovider Getronics Europe/APAC auf 78 Prozent aus. Der Mitgesellschafter, der niederländische Konzern Royal KPN, hat an der Kapitalerhöhung nicht teilgenommen. Aurelius hatte im Januar 2012 seine Übernahmepläne für Getronics Europe/APAC publik gemacht und war zunächst mit 70 Prozent der operativen Einheiten eingestiegen. Mit einem Umsatz von 450 Mio. Euro ist es das derzeit größte Tochterunternehmen des PE-Investors. Für die verbleibenden Minderheitsanteile von 22 Prozent hat Aurelius mit der Royal KPN eine Kaufoption vereinbart. Bei der Tochter setzt der PE-Investor auch auf Add-ons: „Wir sind zuversichtlich, in den nächsten Wochen erste Zukäufe durch Getronics vermelden zu können und werden diese Strategie zukünftig auch in anderen Kernsparten bei Aurelius intensiv vorantreiben“, sagte Donatus Albrecht, der im Vorstand des PE-Investors für das M&A Geschäft zuständig ist.

GSW verkauft Bestände außerhalb Berlins

Die GSW Immobilien AG hat rund 470 Wohneinheiten und elf Gewerbeeinheiten außerhalb Berlins an eine deutsche investorengruppe verkauft. Der Erlös soll wieder in Zukäufe fließen. Die Einheiten in den Städten Duisburg, Essen, Erfurt und Magdeburg stammen aus dem Kauf eines Portfolios Ende November 2012. Schon damals hatte das Unternehmen angekündigte, diese weiterverkaufen zu wollen. Laut GSW-Vorstand Jörg Schwagenscheidt, der die Bereiche Akquisition und Verkauf verantwortet, hat das Unternehmen die Wohneinheiten zum ursprünglichen Einstiegspreis verkauft. Über den genauen Preis haben die Vertragsparteien Stillschweigen vereinbart. „Die Erlöse werden wir für künftige Zukäufe verwenden. Wir fokussieren uns dabei ausschließlich auf den Berliner  Wohnimmobilienmarkt“, sagte Schwagenscheidt. Der Vollzug der Verträge wird bis November erwartet.

Goldschmidt Thermit kauft in den USA zu

Die Goldschmidt Thermit Group (Umsatz 2012 ca. 110 Mio. Euro), ein Wartungsanbieter von Schienensystemen für Nahverkehrs- und Fernbahnen, hat mit Wirkung zum 1. August 100 Prozent der Anteile am Anbieter von hydraulischen Aggregaten PortaCo mit Sitz in Minnesota übernommen. Ein Kaufpreis wurde nicht genannt. Bereits seit 1967 ist die Goldschmidt Thermit Group mit der Gesellschaft Orgo-Thermit im US-Markt vertreten. Hans-Jürgen Mundinger, Vorsitzender der Geschäftsführung bei Goldschmidt Thermit, hält weitere M&A-Deals für möglich: „Wir prüfen weitere Akquisitionen und Kooperationen, um unsere Marktposition weltweit auszubauen“, sagte er.

PE-Investor Riverside verkauft Capol

Der PE-Investor The Riverside Company verkauft seine Beteiligung am Glanz- und Trennmittelspezialist für Süßwaren Capol. Das Unternehmen geht an die Freudenberg Gruppe mit Sitz in Weinheim. Riverside hatte 2009 in Capol investiert. Die Transaktion wurde von Dominik Heer und Thomas Blomqvist geleitet, unter Mitarbeit von Sven-Hendrik Schulze und Xueli Jin. KPMG und Watson Farley & Williams haben Riverside beim Verkauf von Capol beraten. Ein Team von CMS Hasche Sigle um Henrik Drinkuth hat Freudenberg Chemical Specialities rechtlich beraten. Finanzielle Details des M&A-Deals wurden nicht bekannt.

VR Leasing trennt sich von Russland-Geschäft

VR Leasing hat sich von ihrer russischen Tochtergesellschaft FB-Leasing OOO getrennt. Käufer ist die Moskauer Expobank. Der Verkauf ist eine Konsequenz aus der vor zwei Jahren beschlossenen strategischen Neuausrichtung von VR Leasing. Seitdem konzentriert die Gruppe sich verstärkt auf den deutschen Markt und den genossenschaftlichen Finanzverbund. Beraten wurde die VR Leasing bei dem Deal von einem Team von Hogan Lovells unter Leitung von Nicolas Zirngibl. Über den Kaufpreis haben die Parteien Stillschweigen vereinbart.

Weitere M&A-Deals

ABB hat die französische Softwarefirma Newron System mit Sitz in Toulouse für einen nicht genannten Preis übernommen. Das Unternehmen will mit dem M&A-Deal seine Marktpräsenz im Bereich Gebäudeautomation ausbauen. Newron System wird in die ABB-Division Niederspannungsprodukte eingegliedert.

Der Automobilzulieferer Innovative Components Technologies (ICT) ist von Insolvenzverwalter Stephan Höltershinken an die koreanische Unternehmensgruppe Dongkook verkauft worden. Das Unternehmen wird künftig als KDK Automotive firmieren. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Dem Verkauf vorausgegangen war ein mehrstufiger M&A-Prozess unter der Leitung von Rechtsanwalt Höltershinken in Kooperation mit der M&A-Beratung Mummert & Company.

Der Rohstoff-Konzern Glencore Xstrata mit Hauptsitz in der Schweiz verkauft die australische Joe White Maltings an den Cargill-Konzern. Ein Kaufpreis wurde nicht genannt. Das australische Unternehmen war im Zuge der Übernahme von Viterra in den Konzern gekommen. Der M&A-Deal erfolgt im Rahmen regulatorischer Vorgaben und soll bis Ende des vierten Quartals abgeschlossen werden.

Die durch den PE-Investor Auctus finanzierte T+L Holding hat die Übernahme des Mehrheitsanteils an der Schwaab Speditions- und Lagerhausgesellschaft von den bisherigen Familiengesellschaftern abgeschlossen. Die Familie Schwaab hält im Rahmen einer Rückbeteiligung weiterhin „einen signifikanten Anteil am Unternehmen“ und wird weiter in Geschäftsführung und Management tätig sein. hieß es in einer Mitteilung. Über Details des M&A-Deals wurde Stillschweigen vereinbart. SBCF & Cie. (Transaktionsteam: Michael Schuster, Silvan Drasch) hat die Transaktion initiiert und die Schwaab Gruppe sowie deren Gesellschafter beraten.

Die Baader Bank hat mit Vorliegen aller behördlichen Genehmigungen die Übernahme des Schweizer Aktien-Brokers Helvea Holding rückwirkend zum 1. Januar dieses Jahres abgeschlossen. Über den Kaufpreis haben die Parteien Stillschweigen vereinbart. Synergieeffekte erwartet die Baader Bank durch die Nutzung der technischen Handelsinfrastruktur sowie durch den Ausbau der bestehenden Kundenbeziehungen aufgrund eines breiteren Produkt- und Serviceangebotes.

Der englische PE-Investor Kings Park Capital hat seine Anteile am deutschen Marketinganbieter IHS an die US-Gruppe Battery Ventures verkauft. Battery Ventures wird damit alleiniger Gesellschafter der IHS. Über die wirtschaftlichen Einzelheiten des M&A-Deals wurde Stillschweigen vereinbart. Lincoln International hat Kings Park Capital bei der Transaktion beraten.

Im Rahmen einer strategischen Partnerschaft mit der Danone Gruppe hat die Eurofins Scientific-Gruppe die Central Laboratories Friedrichsdorf (CLF) übernommen. CLF war bislang ein zentrales Analyse-Labor innerhalb der Danone Gruppe und soll als Kompetenzzentrum für Babynahrung innerhalb der Eurofins-Gruppe weitergeführt werden. Finanzielle Details der Transaktion wurden nicht genannt. Die Kanzlei Noerr hat Eurofins beraten.

Der digitale Sport-Content-Vermarkter Perform Group hat das Unternehmen Opta Sports Data für 40 Mio. Pfund übernommen. Die Kanzlei Wiggin hat die Transaktion begleitet, die Due Diligence der deutschen Tochterfirmen Opta Sport Daten und Open Source Factory hat die Kanzlei SKW Schwarz Rechtsanwälte verantwortet. Die beiden Kanzleien haben in der Vergangenheit schon bei mehreren M&A-Deals zusammengearbeitet.

Mit der mehrheitlichen Übernahme der Jumpers-Gruppe steigt der PE-Investor Nord Holding in den Fitnessmarkt ein. Der Investor sieht in der im Discountsegment positionierten Fitnessstudiokette großes Wachstumspotential. Die Nord Holding hält künftig 65 Prozent der Jumpers-Anteile. Das Management ist mit 20 Prozent und ein namentlich nicht genannter Privatinvestor mit 15 Prozent beteiligt. Die Nord Holding ist zudem kürzlich beim Anbieter von digital bedruckbaren Textilien A. Berger eingestiegen. Das Unternehmen macht einen Umsatz im zweistelligen Millionenbereich. Der bisherige Inhaber Diethelm Schüssler zieht sich aus der Firma zurück.

Die Immofinanz-Tochter Buwog hat ein Portfolio von mehr als 1.100 Wohnungen an die Linzer Wohnbaugesellschaft WAG verkauft und sich damit von einem Großteil ihres Wohnungsbestands in Oberösterreich getrennt. Der Preis lag nach offiziellen Angaben über dem Buchwert, Näheres wurde nicht bekannt. Die Buwog möchte sich in Zukunft stärker auf ihre Kernmärkte, den Großraum Wien, Norddeutschland und Berlin konzentrieren. Erst im Februar hatte Immofinanz ein Kaufangebot für die Anteile an der GBW zurückgezogen und erklärt, das Wohnimmobiliengeschäft unter Leitung der Buwog durch Zukäufe und Eigenentwicklungen in Deutschland stärken zu wollen.

Die österreichische Conwert hat von GE Capital Real Estate Deutschland ein umfangreiches Wohnimmobilienportfolio in Deutschland übernommen. Für die über 4.000 Einheiten haben die Parteien einen Kaufpreis von 179 Millionen Euro vereinbart, der Investitionen von knapp 33 Millionen Euro einschließt. Ashurst hat die Käuferin beraten, GE wurde von Gleiss Lutz unterstützt. Die Transaktion soll noch im dritten Quartal abgeschlossen werden.

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