Fresenius Medical Care übernimmt Xenios
Der auf Dialyseprodukte spezialisierte Konzern Fresenius Medical Care kauft das Medizintechnikunternehmen Xenios vom Zfhn Zukunftsfonds Heilbronn. Das Heilbronner Unternehmen hat 260 Mitarbeiter und bietet Lösungen zur Unterstützung des Herz-Kreislauf-Systems bei Erkrankungen und Operationen an. Der Kaufpreis ist nicht bekannt. Xenios selbst hat Anfang des Jahres eine Beteiligung an dem kanadischen Speziallabor XOR-Labs erworben. Die Verkäuferseite wurde durch Jefferies International sowie CMS Hasche Sigle beraten.
ASML steigt bei Zeiss-Tochter ein
Das niederländische Unternehmen ASML, ein Ausrüster für die Chipindustrie, hat eine Minderheit von 24,9 Prozent an einem Tochterunternehmen des Optikkonzerns Carl Zeiss erworben. Für die Anteile an Carl Zeiss SMT zahlt ASML 1 Milliarde Euro. Weitere Anteile will das Unternehmen jedoch nicht übernehmen.
ASML und Carl Zeiss wollen gemeinsam neue optische Systeme entwickeln, um künftig leistungsfähigere und günstigere Mikrochips zu produzieren. Dazu will ASML in den kommenden sechs Jahren zudem rund 220 Millionen Euro in Forschung und Entwicklung und weitere 540 Millionen Euro in Ausrüstung und die Prozesskette der Carl Zeiss SMT investieren. Der niederländische Konzern hatte die Kanzlei Gleiss Lutz als Berater mandatiert. Carl Zeiss wurde bei dem Verkauf durch Hengeler Mueller beraten.
PE-Investor Terra Firma übernimmt Welcome Hotels
Das Private-Equity-Haus Terra Firma übernimmt die Welcome Hotels. Verkäufer ist die Haus Cramer Gruppe, die zur Warsteiner Brauerei gehört. Das Portfolio umfasst zwölf Hotels, die sich vor allem auf Geschäftsreisende und Veranstaltungen spezialisieren. Zwei weitere Hotels wird die Haus Cramer Gruppe jedoch behalten. Die Kartellbehörden müssen dem Deal noch zustimmen. Terra Firma will die Übernahme bis zum Jahresende abschließen. Den Kaufpreis gaben die Unternehmen jedoch nicht bekannt. Als Berater hatte Terra Firma die Kanzlei Hogan Lovells unter Federführung von Matthias Jaletzke und Marc Werner mandatiert.
Merck trennt sich von Biosimiliars-Sparte
Der Pharma- und Chemiekonzern Merck erwägt laut einem Bericht der F.A.Z. offenbar, seine Biosimiliars-Sparte zu veräußern. Demnach sei eine Investmentbank mit der Suche nach einem Käufer beauftragt, bei der es sich um JP Morgan handeln soll.
Merck hat das Geschäft mit Nachahmerprodukten für biotechnologisch hergestellte Arzneimittel erst 2012 aufgebaut. Der Konzern will nach der 17 Milliarden US-Dollar schweren Übernahme des US-Laborausrüsters Sigma-Aldrich zunächst seine Schulden senken, bevor neue Zukäufe möglich seien.
Japaner übernehmen Mainzer Ganymed Pharmaceuticals
Das japanische Unternehmen Astellas Pharma übernimmt das Mainzer Biopharmaunternehmen Ganymed Pharmaceuticals für 422 Millionen Euro. Allerdings kann der Kaufpreis durch weitere Meilensteinzahlungen von bis zu 860 Millionen Euro auf über 1,2 Milliarden Euro steigen. Größter Aktionär von Ganymed ist die Beteiligungsholding ATS. Auch Future Capital, verschiedene MIG Fonds und Mitglieder von Management und Aufsichtsrat sind zudem beteiligt. Die Aktionäre wurden durch Freshfields Bruckhaus Deringer beraten. Wessel Heukamp und Ludwig Leyendecker leiteten das Team. Zudem war Baker & McKenzie für die Eigentümer tätig. Astellas hatte Latham & Watkins unter Leitung von Christoph Engeler als Berater mandatiert.
Investoren sind nicht an Bayer Dermatology interessiert
FINANCE-Informationen zufolge sind Private-Equity-Investoren bei dem Verkauf von Bayer Dermatology aus dem Rennen. Der Grund ist die ambitionierte Preisvorstellung von Bayer, die bei 1 Milliarde Euro liegt. Für Investoren ist dieser Preis zu hoch. Bayer Dermatology hat sehr große Überschneidungen zu anderen Bayer-Sparten, ein Investor müsste nach dem Kauf eine eigene Organisation und eigene IT-Systeme aufbauen. Das macht den Deal für einen Investor zu teuer. Ein strategischer Käufer wie ein Pharmakonzern hingegen könnte die Sparte an die eigene Verwaltung und IT anknüpfen.
M&A-Personalien
Axel Gollnick verlässt die M&A-Beratung Oaklins (vormals Angermann M&A International). Seine Position als Leiter des Frankfurter Büros übernimmt zum 1. November Klaus-Michael Höltershinken. Er steigt als Director ein und wird die Leitung gemeinsam mit Martin Kanjuh übernehmen. Der 54-jährige Höltershinken war in seiner bisherigen Karriere einige Jahre Geschäftsführer der BayernLB Private Equity, Vorstandsmitglied des Bundesverbands Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften sowie Partner beim Beteiligungsunternehmen C4 Capital.
Die Kanzlei Taylor Wessing baut ihren Bereich Unternehmens- und Akquisitionsfinanzierungen mit einem fünfköpfigen Team um Sabine Schomaker, Clemens Niedner und Ulf Gosejacob aus. Das Team wechselt spätestens zum Jahresende von King & Wood Mallesons. Schomaker und Niedner steigen als Equity Partner ein, Gosejacob wird Salary Partner von Taylor Wessing. Mit ihnen wechseln Michael Beyer und Jacqueline Urbing.
Latham & Watkins befördert mit Wirkung zum Jahresbeginn vier Associates. Der auf Kapitalmarktrecht spezialisierte Alexander Letz und der im Bankenrecht tätige Axel Schiemann werden Partner im Frankfurter Büro. Der M&A- und Restrukturierungsanwalt Nils Röver wird in der Hamburger Niederlassung Partner. Der Aktien- und Kapitalmarktrechtler Andreas Lönner wird zudem neuer Counsel.
Johannes von Neumann-Cosel wechselt von der Thomas Cook Group zum Beratungshaus FalkenSteg, wo er als Partner im Bereich Corporate Finance und Distressed M&A sowie bei Sanierungen und Beratung tätig sein wird. Johannes von Neumann-Cosel war im Laufe seiner Karriere bei Lehman Brothers, im M&A-Bereich der Deutschen Bank sowie bei Roland Berger und Thomas Cook tätig.
Reinhard Goethe wechselt als Berater in das Senior Adviser Board des Beratungshauses Clearwater International. Goethe war zuvor Geschäftsführer des Unternehmens Hauspilot, das Tarifvergleiche für Strom und Gas anbietet. Davor war er unter anderem Geschäftsführer der Unternehmensgruppe Trianel European Energy Trading, Vertriebsleiter der Stadtwerke Aachen und hatte Führungspositionen bei der RWE-Tochter Angewandte Solarenergie sowie bei Siemens inne.
Weitere M&A-Deals
Nestlé expandiert im Gesundheitssektor und beteiligt sich mit 145 Millionen Dollar an dem US-Biopharma-Unternehmen Aimmune Therapeutics. Die Firma ist unter anderem auf die Behandlung von Lebensmittel-Allergien spezialisiert. Nestlé soll nach Abschluss des Deals 15 Prozent an Aimmune halten.
Evonik will seine Biotechnologieplattform mit einem Zukauf erweitern. Der Spezialchemiekonzern führt dazu Verhandlungen mit der französischen Metabolic Explorer (Metex) zum Erwerb von deren fermentativer Methionintechnologie. Finanzielle Details sind nicht bekannt.
Im Streit um die Zukunft der Supermarktkette Kaiser’s Tengelmann hat Altbundeskanzler Gerhard Schröder als Schlichter einen Fortschritt erzielt und eine Einigung auf Eckpunkte erwirkt. Damit seien die 15.000 Arbeitsplätze der Handelskette gesichert. Edeka soll sich auf das Filialnetz in Bayern konzentrieren, während Rewe Teile von Kaiser’s in Berlin übernehmen soll. Über die Details und den Kaufpreis besteht jedoch noch keine Einigung.
Monsanto plant eine außerordentliche Hauptversammlung am 13. Dezember, auf der die Aktionäre über die geplante Übernahme durch den Pharma- und Chemiekonzern Bayer abstimmen sollen. Der M&A-Deal ist 66 Milliarden US-Dollar schwer, muss allerdings noch von den Behörden genehmigt werden.
Die Apothekergenossenschaft Noweda übernimmt zum 1. Januar den Pharma-Großhandel Ebert + Jacobi. Das Familienunternehmen erzielt einen Jahresumsatz von rund 750 Millionen Euro. Der M&A-Deal umfasst auch die Tochterunternehmen Spangropharm und Ebert + Jacobi Finze.
Der Gabelstaplerbauer Kion hat die Übernahme des Automatisierungsspezialisten Dematicabgeschlossen. Mit dem Deal wird Kion nach eigenen Angaben zum führenden globalen Anbieter von Supply-Chain-Lösungen.
OTI Greentech hat die Übernahme von Uniservice Unisafe im Rahmen einer Sachkapitalerhöhung abgeschlossen. OTI Greentech hat in diesem Zuge 2,5 Millionen neue Aktien zu einem Ausgabebetrag von 1,50 Euro je Aktie ausgegeben, um den Kaufpreis von 3,75 Millionen Euro zu begleichen. Das italienische Unternehmen Urruty gg Niego hat sämtliche Aktien gezeichnet und bringt dafür alle Anteile an Uniservice Unisafe als Sacheinlage ein.
Der Automobilzulieferer Twintec veräußert über sein Tochterunternehmen TwintecBaumot die Vermögensgegenstände des Tochterunternehmens Interkat Katalysatoren im Rahmen eines Asset Deals für 4,3 Millionen Euro. Mit dem Erlös will TwintecBaumot Finanzverbindlichkeiten tilgen und seine Eigenkapitalbasis stärken.
Die österreichische Raiffeisen Zentralbank (RZB) will die von mehreren Raiffeisenbanken gehaltenen Beteiligungen an dem Versicherer Uniqa bündeln und kauft daher Anteile zu. Insgesamt übernimmt die RZB 2,24 Prozent von der Raiffeisen-Holding Niederösterreich-Wien, der Raiffeisen-Landesbank Steiermark und der Raiffeisen Landesbank Kärnten. Die RZB hat bereits im Juli vereinbart, 17,6 Prozent an Uniqua an die Uniqa Privatstiftung, den zweiten Großaktionär des Versicherers, zu veräußern.
Der PE-Investor EQT hat die Mehrheit an dem auf Cyber-Security spezialisierten Unternehmen Utimatico erworben. Verkäufer sind Pinova Capital, BIP Investment Partners und das Management, die als Minderheitsgesellschafter beteiligt bleiben. King & Wood Mallesons hat EQT bei dem M&A-Deal unter Federführung von Christoph Brenner beraten. Zudem war PwC für EQT tätig. Die Verkäuferseite hatte Roos Legal sowie Taxess als Berater mandatiert.
Capiton veräußert seine Anteile an der Zytoservice Unternehmensgruppe an IK Investment Partners. Zytoservice ist ein Hersteller von Infusionslösungen mit Sitz in Hamburg. Capiton hatte Ferber, Clifford Chance und Deloitte als Berater mandatiert. Für IK Investment Partners war die Kanzlei White & Case unter Federführung von Stefan Koch tätig.
Das auf 3D-Druck spezialisierte Unternehmen Staramba verkauft seine 3D-Druckmanufaktur im Rahmen einer Teilbetriebsvereinbarung an einen US-amerikanischen Investor. Staramba behält sein bisheriges Entwicklungs- und Vertriebsgeschäft bei. Der überwiegend mechanische Druck und die manuelle Fertigstellung und Auslieferung sollen vom Käufer des Teilbetriebs übernommen werden. Über den Kaufpreis ist nichts bekannt.
Die Lürssen Gruppe hat vom Kartellamt die Freigabe erhalten, die Hamburger Traditionswerft Blohm+Voss zu übernehmen. Die Bremer wollen nun die Zusammenarbeit intensivieren und prüfen, wie die Werft effizient zu nutzen sei. Durch die Übernahme von Blohm+Voss vom britischen Investor Star Capital vergrößert sich die Lürssen Gruppe auf ein Unternehmen mit sechs Werften und 2.800 Mitarbeitern.
Der chinesische Staatskonzern ChemChina hat sein 43 Milliarden Euro schweres Übernahmeangebot für den Pflanzenschutzkonzern Syngenta zum vierten Mal verlängert, wie Reuters berichtete. Die Offerte läuft nun bis zum 5. Januar, könnte jedoch weiter verlängert werden. Das Unternehmen begründet den Schritt damit, dass noch nicht sämtliche behördlichen Genehmigungen vorliegen.
Die auf Süßwaren und Kaffee spezialisierte Handelskette Arko kauft die Marke Eilles vom Kaffeeröster Darboven, zu der 35 Fachgeschäfte gehören. Nach eigenen Angaben wird Arko durch den M&A-Deal zur führenden deutschen Confiserie. Darboven übernimmt demnach im gleichen Zuge die Kaffeerösterei von Arko in Schleswig-Holstein. Der Umsatz von Arko liegt bei rund 60 Millionen Euro.
Das Softwareunternehmen Visual IQ hat das auf Customer-Journey-Analysen spezialisierte Münchener Softwareunternehmen Refined Labs übernommen. Die Gründer von Refined Labs wurden dabei durch die Kanzlei Raue unter Federführung von Andreas Nelle beraten. Für Visual IQ war GSK Stockmann + Kollegen unter Federführung von Andreas Bauer und Marcel Vietor tätig.
Das Beteiligungsunternehmen S-UBG hat seine Beteiligung an dem IT-Dienstleister Lancom Systems veräußert. Auch ein weiterer Privatinvestor hat seine Anteile an dem Unternehmen an den Elektronikkonzern Rohde & Schwarz veräußert. Lancom Systems erzielt einen Jahresumsatz von mehr als 50 Millionen Euro. Die Geschäftsführenden Gesellschafter Ralf Koenzen und Stefan Herrlich bleiben weiter an Lancom Systems beteiligt. Sie wurden durch ein Team von Orrick, Herrington & Sutcliffe um Wilhelm-Nolting Hauff und Sven Greulich und durch die Hamburger Kanzlei Renzenbrink & Partner beraten. Rohde & Schwarz hatte die Kanzlei Hogan Lovells unter Federführung von Nikolas Zirngibl als Berater mandatiert.
Der Technologiekonzern Bosch hatüber seine Tochter Climatec das US-Unternehmen Skyline Automation übernommen. Das auf Gebäudeautomation spezialisierte Unternehmen erwirtschaftete zuletzt einen Jahresumsatz von rund 11 Millionen Euro.
Der Softwaredienstleister Fleetmatics Group übernimmt TrackEasy, einen Anbieter von Software für Fuhrparkmanagement. TrackEasy verwaltet 15.000 Fahrzeuge in Deutschland und Polen. Den Kaufpreis haben die Unternehmen nicht bekanntgegeben.
Die Industrieholding Greiffenberger hat ihre Tochter ABM Greiffenberger Antriebstechnik an die Senata-Gruppe veräußert. Bei der Transaktion war Noerr als Berater tätig. Das Team leitete Martin Kleinschmitt.
Das US-amerikanische Medizintechnikunternehmen Harvard Bioscience hat das Unternehmen AHN Biotechnologie mit Sitz in Thüringen an den danischen Investor Capp veräußert. Bei dem Verkauf hatte Harvard Bioscience die Wirtschaftskanzlei Theopark als M&A-Berater mandatiert. Die Feder führte Alexander Saueracker. Die Käuferseite hatte Luther als Berater mandatiert.
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Die wichtigsten Transaktionen der vergangenen Wochen finden Sie im Überblick auf unserer Themenseite M&A-Deals.