Fresenius Medical Care wartet weiter auf US-Zukauf
Der Pharmakonzern Fresenius Medical Care (FMC) hängt beim Zukauf des amerikanischen Dialyseherstellers NxStage Medical weiter in der Warteschlange. FMC hatte im Sommer 2017 angekündigt, das Unternehmen für einen Kaufpreis von rund 2 Milliarden US-Dollar übernehmen zu wollen.
Eigentlich hätte die Transaktion bis zum Jahresende 2018 abgeschlossen sein sollen, doch wie FMC mitteilte, wartet das Unternehmen „weiterhin auf eine Entscheidung der Kartellbehörden in den USA zur Übernahme von NxStage Medical“. Allerdings gehen die Käufer offenbar davon aus, dass die Entscheidung kurz bevorsteht. FMC rechnet mit dem Abschluss des M&A-Deals noch „Anfang 2019“.
Vapiano verkauft seine US-Tochter
Die Restaurantkette Vapiano will ihre US-Gesellschaft Vapiano Holding USA und sieben ihrer Tochterunternehmen an Plutos Sama verkaufen, einen Dienstleister für Personalmanagement und Business Development. Vereinbart ist ein Kaufpreis von 15 Millionen US-Dollar in bar.
Vapiano will den US-Markt künftig über Franchise-Kooperationen abdecken und damit „weniger kaptalintensiv“ wachsen, teilte die Restaurantkette mit. Teil des Verkaufs der US-Tochter sind fünf Entwicklungsvereinbarungen zur Eröffnung von 75 weiteren Franchise-Restaurants, aus denen Vapiano einmalige Entwicklungsgebühren von insgesamt 5 Millionen Dollar erhalten soll. Die Transaktion soll im ersten Quartal 2019 vollzogen werden. Noch steht sie unter Vorbehalt der Finanzierung des Kaufpreises durch Plutos Sama.
Bain Capital verkauft Teile von Wittur weiter
Der PE-Investor Bain Capital steht bei dem bayerischen Hersteller von Aufzugteilen Wittur vor einem Teil-Exit. Der Pensionsfonds PSP Investments aus Kanada will 32 Prozent der Anteile kaufen, laut der Agentur Reuters bildet eine Bewertung von gut 1,2 Milliarden Euro die Basis. Offizielle Angaben zu finanziellen Details gibt es nicht.
Reuters zufolge soll Bain bereits seit Herbst das Interesse möglicher Investoren ausgelotet haben, Deutsche Bank und Goldman Sachs seien als Berater für den Verkauf mandatiert gewesen. Bei dem Anteilsverkauf an PSP hat ein Team von Hengeler Mueller unter Federführung von Daniel Möritz und Hans-Jörg Ziegenhain Bain Capital beraten. Linklaters hat PSP Investments mit einem Team unter Federführung von Christopher Kellett und Sebastian Daub beraten.
Zurich steigt bei ADAC Autoversicherung aus
Zum Jahreswechsel hat die Allianz Versicherung den 51-prozentigen Anteil von Zurich an der ADAC Autoversicherung übernommen. Damit wechselt die Mehrheit an dem 2007 mit der ADAC Versicherung gegründeten Joint Venture ein Jahr früher als zunächst geplant.
Über finanzielle Details haben die Beteiligten Stillschweigen vereinbart. Ein Team der Kanzlei Oppenhoff unter Federführung von Peter Etzbach hat Zurich bei der Transaktion beraten.
DZ Bank verkauft DVB-Schienenportfolio
Die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) übernimmt das Finanzierungsgeschäft für Schienentransportmittel von der zur DZ Bank gehörenden DVB Bank. Über den Kaufpreis haben die Beteiligten Stillschweigen vereinbart. Der Agentur Reuters zufolge lag das Kreditbuch der DVB Land Transport zur Jahresmitte 2018 bei 1,4 Milliarden Euro, bei Transaktionen sei ein kleiner Aufschlag auf den Wert des Kreditbuchs üblich. Freshfields hat die DVB Bank beim Verkauf beraten. Die Transaktion soll im ersten Halbjahr 2019 abgeschlossen werden.
Neben dem Schienenportfolio hat die DZ Bank auch das Portfolio für Schiffsfinanzierung sowie für die Luftfahrtfinanzierung der DVB zum Verkauf gestellt. Im Bereich Luftfahrt soll die japanische Bank Mitsubishi UFJ vorne liegen. Für die Helaba ist es der zweite Zukauf binnen kurzer Zeit, erst kürzlich übernahm sie die Dexia Kommunalbank.
Katjes verkauft seine Halloren-Anteile
Der Süßwarenproduzent Katjes hat seine Beteiligung an der Schokoladenfabrik Halloren an Charlie Investors verkauft. Der Halloren-Großaktionär und die Katjes-Vertreter hatten sich in den zurückliegenden Monaten einen öffentlichen Schlagabtausch geliefert. Nach „konstruktiven Gesprächen“ sei das Katjes-Management nun zu der Entscheidung gekommen, dass ein Verkauf der elfprozentigen Beteiligung der beste Weg sei, teilte das Unternehmen mit.
Weitere Deals
Clariant hat seinen Anteil an dem Chemieunternehmen Stahl in den Niederlanden von 19,7 auf 14,8 Prozent reduziert. Das Schweizer Unternehmen hatte 2014 das Geschäft mit Chemikalien für Lederprodukte an Stahl verkauft und im Gegenzug neben einer Barzahlung auch einen 24-prozentigen Anteil an dem Käuferunternehmen erhalten. Clariant will nach eigener Aussage weiterhin als Finanzinvestor an der Gruppe beteiligt bleiben.
Die Frankfurter Lupus Alpha Asset Management verkauft ihre Beteiligung an dem 2009 gegründeten IT-Dienstleister Labs an die Universal-Investment-Gruppe. Das Unternehmen entwickelt Software, die unter anderem bei Asset Managern, Versicherungen und Vermögensverwaltern eingesetzt wird. Labs soll als eigenständiges Unternehmen unter dem Namen UI Labs weitergeführt werden. Ein Team von Hengeler Mueller unter Federführung von Annika Clauss berät Lupus Alpha bei dem M&A-Deal.
Die Nimex Petroleum Gruppe mit Sitz in Dubai übernimmt den Ludwigsburger Energieanbieter Enerco Systems (Umsatz zuletzt rund 100 Millionen Euro) aus der Insolvenz. Nimex Petroleum führt die Geschäfte seit dem Jahreswechsel als Alleingesellschafter fort. Der Käufer wurde von GvW Graf von Westphalen (Federführung Wolfram Desch) sowie RGT Consultants (Sören Weißert) beraten. Enerco Systems wurde von Buchalik Brömmekamp begleitet.
Das Automobilportal Autocasión des spanischen Medienkonzerns Vocento kooperiert künftig mit der spanischen Tochter von AutoScout24. Derzeit ist AutoScout24 nach eigenen Angaben die Nummer drei auf dem spanischen Markt, Autocasión ist die Nummer zwei. Die spanische AutoScout-Tochter wird 2018 voraussichtlich einen Umsatz von rund 7 Millionen Euro und einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von etwa 3 Millionen Euro erzielen. Zukünftig wird Vocento die Ergebnisse des Joint Venture konsolidieren.
Der Technologieinvestor Alpina Partners mit Sitz in München übernimmt die Mehrheit an dem belgischen IT-Lösungsanbieter Objective International. Über den Kaufpreis haben die Parteien Stillschweigen vereinbart. Ein Team von Rödl & Partner unter der Leitung von Klaus-Martin Haussmann hat Alpina Partners zu finanziellen und steuerlichen Fragen sowie zur Financial Due Diligence beraten. Die Tax Due Diligence verantwortete Lievens & Co.
FINANCE-Themenseite
Die Kufner Gruppe, ein Anbieter technischer Textilien, und die Beteiligungsgesellschaft VMS übernehmen den Textilverarbeiter Bamberger Kaliko im Rahmen eines Insolvenzplans. Kaliko beschäftigt derzeit rund 130 Mitarbeiter. Das Unternehmen hatte im Juni 2018 einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt, die Eigenverwaltung wird durch BDO Restructuring (Leitung Roman-Knut Seger) begleitet. Als Sachwalter begleitet Jan Markus Plathner von der Kanzlei Brinkmann & Partner das Insolvenzverfahren. Ein Team der M&A-Beratung IMAP um Henning Graw und Alexander Grund hat Bamberger Kaliko im Investorenprozess begleitet.
Die internationale Agentur Dentsu Aegis Network hat die Mehrheit an den Agenturen Videobeat mit Hauptsitz in Hamburg sowie Namics mit Hauptsitz in der Schweiz übernommen. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Dentons hat den Konzern bei der Übernahme von Videobeat beraten, bei der Namics-Übernahme war federführend die Schweizer Kanzlei Bär & Karrer engagiert.
Info
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