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M&A-Deals: Globetrotter, Telefónica, Bosch

Globetrotter schließt sich mit Naturkompaniet und Partioaitta zur Holding Frilufts Retail Europe zusammen.
nickrlake/iStock/Thinkstock/GettyImages

Fenix Outdoor International übernimmt 60 Prozent an Globetrotter

Der Hamburger Outdoorhändler Globetrotter hat sich mit der schwedischen Naturkompaniet und der finnischen Partioaitta zur Holding Frilufts Retail Europe zusammengeschlossen. Die Holding ist eine Tochter der Fenix Outdoor International, eine Unternehmensgruppe der schwedischen Familie Nordin. Im Rahmen des Deals wird Fenix 60 Prozent an Frilufts übernehmen – bereits im Januar dieses Jahres war Fenix mit 20 Prozent bei Globetrotter eingestiegen. Die restlichen 40 Prozent halten die Altgesellschafter von Globetrotter. Laut einem Bericht der F.A.Z. ist mit der Transaktion auch eine Kapitalspritze von 7 Millionen Euro verbunden, aber auch die Inhaberfamilie von Globetrotter soll noch Geld zugeschossen haben. Gemeinsam werden die drei Outdoorhändler einen Nettoumsatz von rund 260 Millionen Euro haben. Für die Zukunft ist ein Börsengang für die neue Holding geplant, teilte Globetrotter mit. Beraten wurde Globetrotter von Taylor Wessing unter der Federführung von Tillmann Pfeiffer. Wie viele andere Outdoorhändler auch sieht Globetrotter sich zunehmend mit der Konkurrenz aus dem Onlinehandel konfrontiert. 

Bosch und Danfoss gründen Joint Venture

Bosch Thermotechnik und die dänische Danfoss Commercial Compressors sind ein Joint Venture eingegangen. Das Joint Venture legt seinen Fokus auf die Entwicklung und Herstellung einer energieeffizienten Kompressortechnologie, sie soll in Wärmepumpen, Klimaanlagen und Kühlsystemen zum Einsatz kommen. Das Joint Venture wird Bosch und Dafoss zu gleichen Teilen gehören. Das gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsteam wird am Standort von Bosch Thermotechnologie im hessischen Lollar sein, während Vermarktung und Verkauf von Danfoss übernommen werden sollen. Das Closing steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Regulierungsbehörden. Über finanziellen Einzelheiten des Vertrages ist nichts bekannt. Beraten wurde Danfoss von einem Hogan Lovells-Team um Andreas Meyer und Henning Löwe. Neben Hogan Lovells berieten zu Tax auch Ernst&Young. Die Berater von Bosch Thermotechnik waren Beiten Burkhardt sowie Gleiss Lutz

WMF trennt sich von Alfi

Der Hersteller von Besteck, Tisch- und Küchenprodukten WMF hat sein Tochterunternehmen Alfi, einen Hersteller von isolierten Lebensmittel- und Getränkebehältern, an die Thermos Gruppe verkauft. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Mit dem M&A-Deal will sich WMF stärker auf die Bereiche Tisch, Küche sowie Kaffeemaschinen konzentrieren. Thermos plant, Alfi stärker im asiatischen Markt zu etablieren. Beraten wurde WMF von Hengeler Mueller von einem Team um Emanuel P. Strehle.

Heidelberg Druck veräußert Geschäftsbereich

Die Heidelberger Druckmaschinen haben sich im Bereich der Weiterverarbeitungsmaschinen (Postpress) umstrukturiert. Dazu hat sie diesen Geschäftsbereich an die chinesische Masterwork Machinery veräußert. Die Entwicklung und Herstellung der Weiterverarbeitungssysteme für den Verpackungsdruck soll somit in Zukunft durch den chinesischen Partner erfolgen,  Vertrieb und Service hingegen werden außerhalb von China und Japan durch Heidelberg erbracht. Beraten wurde Heidelberger Druck von Baker & McKenzie, federführend war Thomas Gilles. Weitere finanzielle Details sind nicht bekannt. 

Gothaer steigt bei Capital Stage ein

Der SDax-notierte Hamburger Solar- und Windparkbetreiber Capital Stage und die Gothaer Versicherungen haben eine strategische Partnerschaft im Bereich der Erneuerbaren Energien vereinbart: Die Gothaer Versicherungen werden der Capital Stage Genussrechtskapital in Höhe von 150 Millionen Euro über einen Zeitraum von 20 Jahren zur Verfügung stellen. Die Mittel sollen bis Ende 2015 voll in europäische Solarparks, vor allem in Deutschland, Frankreich und Italien, investiert werden. Im Januar war Gothaer bereits mit 150 Millionen Euro beim Energieerzeuger Juwi IPP eingestiegen. 

Telefónica verkauft E-Plus-Tochter Yourfone

Telefónica Deutschland will die E-Plus-Tochter Yourfone an den Mobilfunk Service-Provider Drillisch verkaufen. Yourfone mit Sitz in Hamburg hat 235.00 Kunden. Der Kaufpreis soll im mittleren bis hohen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich liegen. Drillisch hat einen Umsatz von rund 290 Millionen Euro im Jahr 2013 erwirtschaftet und beschäftigt rund 360 Mitarbeiter. Drillisch würde Yourfone einschließlich der Markenrechte, Kunden und Mitarbeiter übernehmen, so Telefónica in einer Pressemitteilung. Über die Transaktion werde aber noch verhandelt, der Abschluss sei zum Januar 2015 geplant. „Die Transaktion, die momentan noch Gegenstand von Verhandlungen ist, ist eine einmalige Gelegenheit, und Telefónica Deutschland beabsichtigt derzeit keine weiteren Verkäufe von Kundenbeständen aus dem gemeinsamen Portfolio nach dem Zusammenschluss mit E-Plus“, heißt es weiter in der Mitteilung. Damit wehrt sich Telefónica gegen die Gerüchte, das nach der Übernahme von E-Plus nun der große Ausverkauf beginnt.

Thiele deutet Kauf von Vossloh-Aktien an

Der Vossloh-Großaktionär und Knorr-Bremse-Eigentümer Heinz Hermann Thiele sagte in einem Interview mit dem Handelsblatt, dass er sich vorstellen könnte, seinen Anteil an Vossloh zu erhöhen. Er hält derzeit knapp 30 Prozent. „Ich habe meine Beteiligung so positioniert, dass ich ausreichend Einfluss nehmen kann. Je nach Geschäftsentwicklung muss es bei dieser Beteiligung ja nicht bleiben“, sagte er. Neben Thiele sind derzeit noch Ethenea (knapp 6 Prozent), Franklin Mutual (mehr als 5,5 Prozent), Franklin Templeton  und Lazard Frères Gestion (beide rund  3 Prozent) mit an Vossloh beteiligt. Thiele war im Frühjahr 2011 bei Vossloh eingestiegen.

Neuer Bieter für MS Deutschland

Der Bieterkreis für das „Traumschiff“ ist auf drei Personen angewachsen: Nun will auch PE-Investor Callista die MS Deutschland übernehmen. Callista habe dem Insolvenzverwalter Schmid-Sperber einen Kaufpreis im zweistellen Millionen-Euro-Bereich angeboten, sagte ein Callista-Sprecher gegenüber FINANCE. Callista ist seit Januar Hauptgesellschafter der Reederei Deilmann, die MS Deutschland betreibt. Callista will das Schiff im Rahmen eines Asset-Deals übernehmen, 75 Prozent der Belegschaft sollen erhalten bleiben. Außerdem soll das Traumschiff in Zukunft als Vier-Sterne-Plus-Anbieter positioniert werden.

M&A-Personalien:

Der Corporate-Anwalt Maurice Séché wechselt von Hengeler Mueller zum Düsseldorfer Büro von Noerr. Er hat Erfahrung im Bereich internationale M&A-Transaktionen. Bei Noerr soll er als Associated Partner die Beratung von Energieunternehmen verstärken.

Die Frankfurter Kanzlei AC Tischendorf hat ihre Corporate- und M&A-Praxis verstärkt: Die 42-jährige Ina von Raven steigt als assoziierte Partnerin ein, sie kommt von Debevoise & Plimton. Sie ist vor allem im Bereich M&A und Private Equity tätig sowie im  Gesellschafts- und Aufsichtsrecht. Bei AC Tischendorf wird sie für M&A-Deals zuständig sein.

Weitere M&A-Deals:

Der Optoelektronikkonzern Jenoptik hat die britische Vysionics, einem Anbieter von Verkehrssicherheitstechnik, zu 92 Prozent erworben. Die restlichen Anteile verbleiben beim Management. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Als integrierter Optoelektronik-Konzern ist Jenoptik in den fünf Sparten Laser und Materialbearbeitung, Optische Systeme, Industrielle Messtechnik, Verkehrssicherheit sowie Verteidigung und Zivile Systeme aktiv. Mit dem Deal will Jenoptik sich außerhalt der Euro-Zone stärker positionieren.

Fresenius und PE-Investor Permira wollen offenbar von Danone das Geschäft mit Spezialnahrung  übernehmen. Gerüchte gab es schon länger, nun sollen sie aber gemeinsam ein Angebot abgegeben haben, wie das Wall Street Journal mit Bezug auf vertraute Personen berichtet. Laut Analysten soll die Sparte 3 bis 4,5 Milliarden Euro wert sein. Es handele sich derzeit um das einzige Angebot, Danone soll für andere Bieter eine Frist bis kommende Woche gesetzt haben, so das Blatt weiter.

Die RAG-Stiftung RAG-Stiftung kauft Private-Equity-Targetkauft den Zeltbauer Röder vom Private-Equity Investor Zurmont Madison ab. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Mit dem M&A-Deal dringt die RAG Stiftung noch weiter in den Private-Equity-Bereich vor.

Im Zuge des Konzernumbaus stellt Nestlé erneut eine Tochterfirma zum Verkauf: Es würden strategischen Optionen für den Tiefkühlprodukte-Anbieter Davigel ausgelotet, teilte Nestle mit. Es solle ein Partner für die nächste Wachstumsphase gefunden werden, hieß es. Erst Ende September hatte der Schweizer Lebensmittelkonzern seine Marken Alete und Milasan an PE-Investor BWK verkauft.

BASF hat den Verkauf ihres 50-prozentigen Anteils an Styrolution, einem Anbieter von Styrolkunststoffen, an Ineos abgeschlossen. Der Kaufpreis liegt bei 1,1 Milliarden Euro. Die Transaktion wird bei BASF im 4. Quartal 2014 zu einem Veräußerungsgewinn vor Steuern im mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Bereich führen. Im Jahr 2011 wurde Ineos als Joint Venture zwischen Bosch und Ineos gegründet.

Die SIHI Group aus Itzehoe, ein international tätiger Pumpenhersteller, wurde an die Flowserve Corporation verkauft, ein an der NYSE börsennotierter Anbieter von Produkten und Dienstleistungen im Bereich Medienfluss für die weltweiten Infrastrukturmärkte. SIHI war zuvor ein Portfoliounternehmen der TBG Europe. Der Kaufpreis liegt bei 298 Millionen Euro. Beraten wurde TBG von einem Baird-Team um Nick Sealy und Michael Wolff. Flowserve wurde von Baker & McKenzie beraten, federführend war Nikolaus Reinhuber.

Axel Springer erwirbt 51 Prozent an @Leisure, einem europäischen Betreiber von Online-Vermittlungsportalen für Ferienimmobilien. Das Unternehmen mit Sitz in Amsterdam betreibt Portale wie Belvilla.com und Casamundo.com. Die restlichen Anteile werden von den bisherigen Anteilseigners weiterhin gehalten. Der Vollzug der Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt einer kartellrechtlichen Genehmigung.

ISS Facility Services, Tochter der börsennotierten dänischen ISS, hat den Zuschlag für die Facility-Services-Dienstleistungen von Vattenfall erhalten und übernimmt zum 1. Januar 2015 die Vattenfall-eigene Facility-Services-Gesellschaft VSG sowie deren Tochtergesellschaften. Rund 500 Vattenfall-Mitarbeiter werden zu ISS wechseln müssen. Die Partnerschaft ist auf fünf Jahre ausgelegt. Beraten wurde ISS von einem Noerr-Team um Olav Wagner und Christoph Spiering.

Unister, Betreiber von Portalen wie fluege.de oder ab-in-den-urlaub.de, ist offenbar auf der Suche nach einem Käufer. Wie das Handelsblatt mit Berufung auf Finanzkreise berichtet, seien einige Finanzinvestoren wie EQT oder KKR, aber auch Medienunternehmen wie ProSiebenSat1, interessiert. 

SAP ist der Übernahme von Concur einen Schritt näher gekommen: Die Concur-Aktionäre haben der Übernahme auf der Hauptversammlung zugestimmt. Im September hatte SAP den Kauf von Concur angekündigt, es könnte der teuerste Deal der Unternehmensgeschichte werden. Der Softwarekonzern treibt schon seit längerem die Ausrichtung auf das Cloud-Geschäft voran.

Das Landwirtschaftsunternehmen KTG Agrar hat ein Tiefkühlwerk im Brandenburgischen Manschnow von der Pinguin Foods Deutschland übernommen. Das Werk hatte es bereits seit einem Jahr angemietet. Es soll künftig zur KTG Foods gehören.

Der Schweizer Investor Bio Development Holding hat das Lebensmittelgroßhandelsgeschäft der insolventen Mibusa Gruppe von Insolvenzverwalter Georg Bernsau übernommen. Aus dem Großhandelsgeschäft der Mibusa Gruppe soll ein Großhandel unter dem Namen Phönix entstehen.  Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Beraten wurde Bio Development von einem Rödl & Partner-Team um Peter Längle.

Die SKW Stahl-Metallurgie Holding aus Unterneukirchen verkauft 100 Prozent ihrer Anteile an der SKW Metallurgy Sweden an den AlzChem Konzern. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

Die irische internationale Unternehmensgruppe Glen Dimplex ist ein Joint Venture mit der MVV Energie, der BayWa r.e. renewable energy sowie dem Münchener Softwarespezialisten GreenCom Networks eingegangen. Glen Dimplex ist ein Hersteller von elektrischen Heiz- und Kühlsystemen. Das Joint Venture wird den Namen „BEEGY“ tragen, abgeleitet von „Better Energy“. Beraten wurde Glen Dimplex von White & Case (Federführung: Andreas Stilcken und Markus Stephanblome).

Der Hannover Versicherungskonzern Talanx hat ihre über die Luxemburger Talanx Finanz gehaltene Beteiligung von 5,03  Prozent an der Swiss Life Holding veräußert. Der Preis je Aktie lag bei 217 Schweizer Franken, damit hat sie bilanziell einen außerordentlichen Ertrag von 214 Millionen Euro erzielt.

Die Züricher Zurmont Madison Private Equity verkauft die CLS Corporate Language Services an die börsennotierte, amerikanische Lionbridge Technologies. Zurmont Madison stieg Mitte 2009 bei CLS ein und investierte rund 23 Millionen Schweizer Franken in die Gruppe. Nach eigenen Angaben stiegt der Gruppenumsatz um fast 80 Prozent auf rund 83 Millionen Schweizer Franken. Der Vollzug der Transaktion wird zum Januar 2015 erwartet.

RIB Software übernimmt 75 Prozent der Anteile des Start-Up Unternehmens xTWO, das eine internationale Plattform für e-Commerce im Bauwesen betreibt. Der Kaufpreis für die Beteiligung lag bei 500.000 EUR. Weiterhin plant RIB noch 3 Millionen Euro in das Unternehmen zu investieren.

Der Pelletproduzent German Pellets und die ZG Raiffeisen Energie, ein genossenschaftlich organisiertes Handels- und Dienstleistungsunternehmen aus Baden, haben ein gemeinsames Joint Venture gegründet. Das Joint Venture, dessen Ziel der gemeinsame Holzpelletvertrieb ist, wird den Namen „best:Pellets Handelsgemeinschaft“ tragen. Die kartellrechtliche Genehmigung wurde bereits erteilt, die Aufnahme des gemeinsamen Pelletverkaufs soll am 1. Januar 2015 beginnen. Beide Unternehmen sind zu gleichen Anteilen am Joint Venture beteiligt.

julia.becker[at]finance-magazin.de

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