Hochtief schließt Abertis-Übernahme ab
Der deutsche Baukonzern Hochtief hat die Übernahme des spanischen Autobahnbetreibers Abertis nun offiziell besiegelt. Eine neue Holding-Gesellschaft, an der der italienische Infrastrukturkonzern Atlantia mit 50 Prozent plus eine Aktie, die Hochtief-Mutter ACS mit 30 Prozent und der Essener Konzern mit 20 Prozent minus einer Aktie beteiligt sind, habe 98,7 Prozent der Abertis-Anteile übernommen. Dies teilte Atlantia Anfang der Woche mit.
Um einen milliardenschweren Bieterstreit zu vermeiden, hatten sich die Unternehmen bereits im März darauf geeinigt, Abertis gemeinsam zu übernehmen. Zudem hat Atlantia 24 Prozent der Anteile im Wert von rund 2,5 Milliarden Euro an Hochtief erworben. Atlantia wurde bei der Transaktion von Gleiss Lutz (Federführung: Christian Cascante) beraten.
Grünenthal kauft Arzneimittelrechte von Astra Zeneca
Der Arzneimittelhersteller Grünenthal sichert sich die Europa-Rechte an dem Magenmittel Nexium und dem Schmerzmittel Vimovo des US-Pharmakonzerns Astra Zeneca. Wie die Unternehmen mitteilten, bezahlt Grünenthal für die Vertriebsrechte der beiden Mittel insgesamt 881 Millionen Euro. Im vergangenen Geschäftsjahr konnte Astra Zeneca mit Nexium rund 1,7 Milliarden Euro umsetzen. Laut Grünenthal ist es die größte Einzelinvestition in der Geschichte des Aachener Unternehmens.
Kathrein verkauft Automotive-Sparte an Continental
Der Antennenspezialist Kathrein treibt seine Restrukturierung voran: Das Unternehmen hat seine Automotive-Sparte an das Technologieunternehmen Continental veräußert. Ein entsprechender Kaufvertrag sei am Montag unterzeichnet worden, teilte die Kathrein-Gruppe mit. Details zum Kaufpreis machte das Unternehmen jedoch nicht. Der Deal, der noch von den Behörden genehmigt werden muss, soll voraussichtlich im ersten Quartal 2019 abgeschlossen werden.
Derzeit beschäftigt Kathrein Automotive eigenen Angaben zufolge mehr als 1.000 Mitarbeiter an insgesamt acht Standorten. Die Kanzlei Görg (Federführung: Oliver von Rosenberg und Andrea Zimmermann) hat Kathrein bei dem Verkauf beraten. Continental wurde von Shearman & Sterling (Federführung: Thomas König) unterstützt.
Weitere Meldungen
Die EU-Kommission prüft das geplante Joint Venture zwischen dem Industriekonzern ThyssenKrupp und der indischen Tata Steel genauer. Die Behörde äußerte demnach Bedenken über Einschränkungen im Wettbewerb, was insbesondere die Stahlzulieferungen an die Automobilindustrie und den metallbeschichteten Verpackungsstahl betrifft. Die EU-Kommission hat nun 90 Tage Zeit, um eine Entscheidung zu treffen. Sie könnte den Zusammenschluss im schlimmsten Fall komplett untersagen oder Zugeständnisse in Form von Verkäufen an Wettbewerber von ThyssenKrupp und Tata fordern.
Die Nucom Group und die Dating-Plattform Parship Elite, beides Töchter der ProSiebenSat.1 Group, wollen die US-amerikanische Partnervermittlung E-Harmony übernehmen. Durch den Zukauf expandiert Parship in die USA, Kanada und Australien. E-Harmony rechnet für 2018 mit 2,8 Millionen Registrierungen auf seinen Plattformen. Es ist der erste M&A-Deal seit dem Einstieg des US-Finanzinvestors General Atlantic bei dem Medienkonzern. Details zum Kaufpreis gaben die Unternehmen jedoch nicht bekannt.
Der Medizinkonzern Fresenius treibt die internationale Expansion seines Klinikgeschäfts voran. Wie der Dax-Konzern am Dienstag mitteilte, übernimmt er über seine spanische Kliniktochter Quironsalud den privaten Krankenhausbetreiber Clinica Medellin in Kolumbien. Fresenius zahlt für den Zukauf mehr als 50 Millionen Euro. Die Transaktion soll im ersten Quartal 2019 abgeschlossen sein, nachdem die Behörden grünes Licht gegeben haben.
Der chinesische Hightechkonzern Jiangsu Hagong Intelligent Robot (Ha Gong Zhi Neng, kurz HGZN) kauft in Deutschland zu und übernimmt das Familienunternehmen Nimak für 88 Millionen Euro. Laut eigenen Angaben beinhaltet die Übernahmen auch den 60-Prozent-Anteil an dem Joint Venture Nimak China. Die Transaktion muss noch von den Behörden freigegeben werden. Die Unternehmen rechnen bis Mai 2019 mit einem Abschluss des Deals. HGZN wurde bei der Übernahme von Baker McKenzie beraten.
Die Investmentgesellschaft Argos Wityu hat sich an Wibit Sports, einem Anbieter schwimmender Wasserparks, beteiligt. Der Abschluss der Transaktion wird laut Pressemitteilung für Anfang November erwartet. Wibit wurde bei der Transaktion von der Unternehmensberatung Catcap, der Kanzlei Fried, Frank, Harris, Shriver & Jacobson und der Steuerberatung Westerhoven beraten. Argos Wityu wurde von King & Wood Mallesons, Maconda, MRH Trowe und Rödl & Partner unterstützt.
Der Private-Equity-Investor Gilde Buy Out Partners hat die Schweizer Riri-Gruppe, ein Reißverschluss- und Knopfhersteller, an den französischen Finanzinvestor Chequers Capital verkauft. Das Closing des Deals wird für Ende November 2018 erwartet. Gilde hatte Riri 2014 übernommen. Der PE-Investor wurde bei der Transaktion von der Corporate-Finance-Beratung Alantra (Federführung: Wolfram Schmerl, Lorenzo Astolfi und Christoph Handrup) unterstützt.
Der Finanzinvestor Triton ist mit rund 3 Prozent bei dem im Gesundheitswesen tätigen Softwareanbieter Nexus eingestiegen. Wie Triton mitteilte, erfolgte die Transaktion im Rahmen der Investmentstrategie, größere Beteiligungen in börsennotierten Unternehmen in den DACH- und nordischen Ländern einzugehen. Details zum Kaufpreis sind nicht bekannt.
Die Accenture-Tochter Accenture Interactive übernimmt Kolle Rebbe. Die 1994 gegründete Kreativagentur ist die am Umsatz gemessen siebtgrößte Werbeagentur Deutschlands und verbindet Marketingkampagnen mit den Möglichkeiten digitaler Kundeninteraktion. Am Stammsitz Hamburg beschäftigt Kolle Rebbe rund 300 Mitarbeiter und arbeitet unter anderem für Lufthansa, Audi, Netflix und TUI Cruises. Ein Kaufpreis wurde nicht genannt.
Info
Die wichtigsten Transaktionen der vergangenen Wochen finden Sie im Überblick auf unserer Themenseite M&A-Deals.