Verkauf der HSH an Finanzinvestoren abgeschlossen
Die Privatisierung der angeschlagenen HSH Nordbank ist in trockenen Tüchern. Nachdem vor rund zehn Monaten die Kaufvereinbarung geschlossen wurde, ist nach Angaben des Hamburger Finanzsenators Andreas Dressel nun auch der Kaufpreis von 1 Milliarde Euro eingegangen. Die Länder Schleswig-Holstein und Hamburg waren bisher die Mehrheitseigentümer der HSH.
Die Bank geht an ein Konsortium bestehend aus mehreren US-amerikanischen Finanzinvestoren, darunter unter anderem Cerberus und JC Flowers. Der Verkauf hatte sich zuletzt in die Länge gezogen, da noch geklärt werden musste, ob die HSH in den Einlagensicherungsfonds der deutschen Privatbanken aufgenommen wird. Nachdem die Aufnahme beschlossen wurde, konnte der Deal finalisiert werden. Die HSH wurde bei der Transaktion von der Kanzlei Freshfields Bruckhaus Deringer beraten. JC Flowers wurde von Noerr (Federführung: Volker Land) und Cerberus von Hengeler Mueller unterstützt.
Bridgepoint verkauft Kühltechnikspezialisten AHT
Der Private-Equity-InvestorBridgepoint hat den österreichischen Kühl- und Tiefkühlsystemhersteller AHT Cooling Systemsan den japanischen Konzern Daikin Industries veräußert. Die Transaktion soll Anfang kommenden Jahres abgeschlossen werden. Bridgepoint hatte AHT im November 2013 erworben. Zuvor befand sich das Unternehmen seit 2003 in der Hand mehrerer Finanzinvestoren, darunter Quadriga und HQ Equita. Der Deal hat nach Angaben der Japaner ein Transaktionsvolumen von umgerechnet 881 Millionen Euro (rund 114,5 Milliarden Yen).
AHT erzielte eigenen Angaben zufolge im vergangenen Jahr mit 1.600 Mitarbeitern einen Umsatz von 481 Millionen Euro, die japanische Daikin-Gruppe erreichte etwa 17 Milliarden US-Dollar. Bridgepoint wurde bei der Transaktion von der US-Investmentbank JP Morgan, der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC und der Kanzlei Freshfields Bruckhaus Deringer beraten.
Saint-Gobain trennt sich von deutschem Baufachhandel
Der französische Baustoffkonzern Saint-Gobain will sich von seinem deutschen Baufachhandel trennen. Der Verkaufsprozess für das Geschäft sei eingeleitet worden, teilte der Konzern am Montag mit. Die Sparte, zu der insgesamt elf Marken gehören, kam eigenen Angaben zufolge 2017 auf einen Jahresumsatz von rund 1,9 Milliarden Euro. Bereits im Juli kündigte Saint-Gobain einen weitreichenden Umbau an. Die Organisation des Unternehmens soll durch den Verkauf von zehn Geschäftsfeldern erheblich vereinfacht werden.
NordLB erhält Angebote von vier Interessenten
Offenbar haben gleich vier Interessenten Angebote für eine Minderheitsbeteiligung an der NordLBabgegeben. Laut übereinstimmenden Medienberichten soll es sich bei den potentiellen Investoren ausschließlich um Finanzinvestoren handeln. Am Mittwoch ist die Angebotsfrist für das Bieterverfahren abgelaufen.
Der FAZ zufolge soll es sich bei den Investoren um Advent, Apollo, Cerberus und den Hedgefonds Christofferson, Robb & Company handeln. Die NordLB selbst machte zum Bieterkreis und zur Höhe der Angebote keine Angaben. Wenige Tage zuvor wurde bekannt, dass die Commerzbank sich aus dem Bieterverfahren zurückgezogen haben soll. Ende Oktober soll das Geldhaus noch an einer Übernahme der NordLB interessiert gewesen sein.
Golfkonzern Callaway kauft Jack Wolfskin
Der US-amerikanische Golfkonzern Callaway übernimmt den Outdoor-Ausrüster Jack Wolfskin. Wie das Unternehmen am heutigen Freitag mitteilte, sei eine entsprechende Kaufvereinbarung mit den bisherigen Eigentümern den Finanzinvestoren Bain Capital, H.I.G. Bayside Capital und CQS geschlossen worden. Der Kaufpreis beläuft sich auf 418 Millionen Euro. Das Closing des M&A-Deals wird für das erste Quartal 2019 erwartet.
Jack Wolfskin war im vergangenen Jahr unter seinem damaligen Eigentümer Blackstone unter Druck geraten, nachdem dieser dem Unternehmen einen großen Schuldenberg aufbürdete und mit der Internationalisierungsstrategie bei Jack Wolfskin gescheitert war. Infolgedessen trennte sich der Private-Equity-Investor von dem Unternehmen. Jack Wolfksin wurde beim Verkauf von der Wirtschaftskanzlei Kirkland & Ellis (Federführung: Jörg Kirchner, Volkmar Bruckner und Thomas Krawitz) beraten. Callaway wurde von Latham & Watkins (Federführung: Oliver Felsenstein) unterstützt.
Konsortium übernimmt Neue Halberg Guss von Prevent
Nach monatelangen Auseinandersetzungen zwischen der Unternehmensführung und der Belegschaft ist der Autozulieferer Neue Halberg Guss (NHG) an ein Investorenkonsortium verkauft worden, das die Übernahme über die Avir Guß Holding abwickelt. Dies teilte der Münchener Sanierungsberater One Square Advisors mit, der hinter der kaufenden Investorengruppe steht. One Square wurde von der Kanzlei CMS beraten. Zum Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht.
NHG wurde zu Jahresbeginn von dem aktivistischen Investor Prevent, hinter der die bosnisch-deutsche Investorenfamilie Hastor steht, übernommen. Prevent kündigte bereits kurz nach der Übernahme an, das NGH-Werk in Leipzig schließen zu wollen, woraufhin die Belegschaft in den Streik trat. Seitdem waren mehrere Schlichtungsgespräche gescheitert. NHG wurde bei der Transaktion von der Kanzlei Reed Smith (Federführung: Rolf Hünermann) beraten.
Friede Springer sichert sich die Kontrolle
Die Hauptaktionärin des Axel-Springer-Konzerns, Friede Springer, übernimmt die volle Kontrolle bei der Axel Springer Gesellschaft für Publizistik GmbH & Co. Dabei handelt es sich um den Großaktionär des Berliner Medienkonzerns.
Die bisher ebenfalls an der Publizistik GmbH beteiligten Enkel des Verlagsgründers, Ariane und Axel Sven, trennen sich von ihren Anteilen an der Gesellschaft und erhalten dafür eine direkte Beteiligung an Axel Springer in Höhe von 7,36 und 2,36 Prozent. Das teilte das Unternehmen am gestrigen Donnerstag mit. Bisher hatten Friede Springer und die Enkel in der Gesellschaft 47 Prozent der Anteile gemeinsam gebündelt. Hinzu kamen 5 Prozent, die Friede Springer persönlich hält.
Weitere Meldungen
Der Private-Equity-InvestorBain Capital erwägt offenbar eine Übernahme des Lichtkonzerns Osram. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Situation vertraute Personen berichtete, arbeitet Bain Capital derzeit daran, mit Finanzberatern den Unternehmenswert von Osram einzuschätzen. Dieser lag zuletzt bei rund 3,3 Milliarden Euro. Weitere bisher unbekannte Finanzinvestoren sollen ebenfalls an Osram interessiert sein.
Das geplante Joint Venture der beiden Elektronikhändler Medimax und Notebooksbilliger.de ist geplatzt. Wie die Unternehmen mitteilten, haben in den vergangenen Wochen Arbeitsgruppen an den operativen Details des Deals gearbeitet und feststellen müssen, dass die „Gene“ der beiden Elektronikhändler zu unterschiedlich sind. Aus diesem Grund hätten Medimax und Notebooksbilliger.de einvernehmlich beschlossen, die Transaktion nicht weiter zu verfolgen.
Die Kartellbehörden haben den Einstieg von Euro Shell Cards, einer Tochter des Ölkonzerns Shell, bei dem Maut-Dienstleister Toll4Europe genehmigt. Shell übernimmt im Zuge des Deals 15 Prozent an Toll4Europe. Bei dem Berliner Unternehmen handelt es sich um ein Joint Venture von Daimler, dem Tankkartenanbieter DKV Euro Service und T-Systems, einer Tochter der Deutschen Telekom.
Der Münchener Halbleiterhersteller Infineon und der japanische Autozulieferer Denso haben ihre Zusammenarbeit gestärkt. Demnach habe Denso einer Pressemitteilung zufolge im Rahmen der Kooperation Infineon-Aktien in Höhe eines mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Betrags übernommen.
Die Beteiligungsgesellschaft Triton hat die Veltec Gruppe, ein Dienstleister in der Prozess- und Kraftwerksindustrie für technische Instandhaltung, an die Plant Systems & Services PSS verkauft. Ein entsprechender Vertrag sei unterschrieben worden, teilte der Finanzinvestor mit. Das Closing erfolgt nach Zustimmung der Behörden. Triton wurde bei der Transaktion von Clearwater International beraten. Plant Systems & Services PSS wurde von der Kanzlei GvW Graf von Westphalen (Federführung: Malte Hiort) unterstützt.
Der Schuheinzelhändler HR Group hat eine strategische Partnerschaft mit dem polnischen Schuhfilialisten CCC vereinbart. Demnach übernimmt die HR Group 100 Prozent der Anteile an der Tochterfirma CCC-Germany, die rund 80 Filialen in Deutschland betreibt. Im Gegenzug erwirbt CCC eine strategische Minderheitsbeteiligung an der HR Group in Höhe von 30 Prozent. Verkäufer dieser Anteile sind Capiton und der bisherige türkische Gesellschafter Flo/Ziylan. Capiton bleibt jedoch weiterhin an der HR Group beteiligt, ein späterer Exit wird durch zwei Call-Optionen geregelt. Die HR Group wird bei der Transaktion von EY, PwC und Allen & Overy (Federführung: Markus Käpplinger) beraten.
Der Düsseldorfer Rüstungskonzern Rheinmetall prüft einen Einstieg beim Münchner Konkurrenten Krauss-Maffei Wegmann (KMW). Entsprechende Gespräche über einen möglichen Erwerb einer Beteiligung an der deutsch-französischen Muttergesellschaft KNDS und damit auch an der KMW bestätigte Rheinmetall vergangenen Montag. Auch über sonstige Formen der Kooperation stehe man mit dem Panzerhersteller in Kontakt.
Das geplante Joint Venture der Fintech Group mit der Österreichischen Post ist geplatzt. Wie die Österreichische Post am Dienstagmorgen mitteilte, nehmen die Unternehmen aus nicht genannten Gründen einvernehmlich Abstand von der Mitte September verkündeten Zusammenarbeit. Die Fintech Group hätte die österreichische Bawag Bank als bisherigen Partner ersetzen sollen. Diese will den Ende 2019 auslaufenden Kooperationsvertrag nicht verlängern.
Der Automobilzulieferer Schaeffler hat Elmotec Statomat, einen Hersteller von Fertigungsmaschinen für den Bau von Elektromotoren, gekauft. Die Übernahme soll im ersten Quartal 2019 abgeschlossen werden. Elmotec Statomat erwirtschaftete 2017 eigenen Angaben zufolge mit rund 200 Mitarbeitern einen Umsatz von 40 Millionen Euro. Mit dem Kauf des Maschinenbauers will Schaeffler seine Technologie- und Industrialisierungskompetenzen ausbauen, um die Umsetzung seiner E-Mobilitätsstrategie voranzutreiben. Schaeffler wurde bei der Transaktion von Gleiss Lutz (Federführung: Ralf Morshäuser) beraten.
Die Beteiligungsgesellschaft BPE verkauft den IT-Softwareentwickler Be-terna an die Deutsche Private Equity. Be-terna erzielt Unternehmensangaben zufolge mit 500 Mitarbeitern Umsätze von rund 70 Millionen Euro. Bei dem Verkauf wurde BPE von der Unternehmensberatung GCA Altium beraten.
Die Private-Equity-Gesellschaft Callista hat den Anlagenbauer Mainsite Technologies übernommen. Wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht, wird Callista das Obernburger Unternehmen, das rund 200 Mitarbeiter beschäftigt, im Zuge eines Carve-outs vom Mutterkonzern abspalten. Im Anschluss soll die neue Portfoliogesellschaft in Main Tech Systems umfirmiert werden.
Info
Die wichtigsten Transaktionen der vergangenen Wochen finden Sie im Überblick auf unserer Themenseite M&A-Deals.