Kion übernimmt Dematic für mehrere Milliarden Euro
Der Gabelstaplerhersteller Kion kauft den Logistikspezialisten Dematic für 3,25 Milliarden US-Dollar (rund 2,9 Milliarden Euro) einschließlich Schulden. Der Baranteil des Kaufpreises liegt bei 2,1 Milliarden US-Dollar (rund 1,9 Milliarden Euro). Die Finanzinvestoren AEA und Ontario Teachers‘ Pension Plan verkaufen ihren Beteiligungen.
Die Aktionäre scheinen von den teuren Übernahmeplänen jedoch nicht begeistert zu sein – die Unternehmensbewertung liegt etwa beim 20-Fachen des Ebit. Der Aktienkurs von Kion sank nach der Verkündung um 5 Prozent. Für Kion jedoch rechtfertigt sich der Kaufpreis damit, dass Dematic ein starkes Wachstum an den Tag legt.
DZ Bank und WGZ können fusionieren
Die DZ Bank und die WGZ haben von den Aktionären der DZ Bank auf der Hauptversammlung grünes Licht für den geplanten Zusammenschluss erhalten. Die Zustimmungsquote lag bei 99,99 Prozent, wie die Bank mitteilte.
Auch die Eigner der WGZ hatten den Plänen zuvor schon zugestimmt. Im Vorfeld war unklar, wie die Zustimmung auf Seiten der WGZ ausfallen würde, da sich Manager gegen die Fusion stark gemacht hatten. Durch die Fusion entsteht nun die drittgrößte Bank in Deutschland nach Deutscher Bank und Commerzbank.
Norma kauft Parker Autoline
Der MDax-Konzern Norma übernimmt das Geschäft mit Steckverbindern des US-Konzerns Parker. Die Produkte des Unternehmens werden in Leitungssystemen von Autos und LKWs eingesetzt, vor allem bei der Verteilung von Kraftstoff und Kühlmitteln. Parker Autoline produziert in Frankreich, Mexiko und China, die Zentrale liegt in Frankreich. Den erwarteten Umsatz für das Geschäftsjahr 2016 beziffert Norma auf rund 40 Millionen Euro. Kaufpreis und Berater wurden nicht genannt.
Deutsche Börse gründet Corporate-Venture-Capital-Plattform
Die Deutsche Börse hat mit DB1 Ventures eine Investitionsplattform für Corporate Venture Capital ins Leben gerufen. Das Unternehmen soll strategische Investitionen in Fintechs tätigen. DB1 Ventures wird auch die bereits bestehenden Minderheitsbeteiligungen der Deutschen Börse verwalten. Das Anfangskapital stellt die Deutsche Börse aus ihrem Budget zur Verfügung. Auch die Investmententscheidungen werden von einem Investitionskomitee der Börse überwacht.
Wincor Nixdorf startet Gemeinschaftsunternehmen in China
Der Geldautomatenhersteller Wincor Nixdorf hat mit dem chinesischen Partner Aisino ein Joint Venture in China gegründet. Aisino hält 51 Prozent an dem Gemeinschaftsunternehmen, das IT-Lösungen für chinesische Banken und Handelsunternehmen anbieten soll. Bislang erzielt der IT-Konzern Aisino in China mit IT-Sicherheitslösungen und Angeboten zum bargeldlosen Zahlen einen Umsatz von rund 3,2 Milliarden US-Dollar jährlich. Bei der Transaktion wurde Wincor Nixdorf durch die Kanzlei Hogan Lovells unter Federführung von Marcus Schreibauer und Andrew McGinty beraten.
Einigung bei Siemens und Gamesa
Siemens hat sich mit dem spanischen Konzern Gamesa endlich auf den Zusammenschluss geeinigt, wie das Handelsblatt berichtete. Siemens werde demnach 59 Prozent an dem neuen Unternehmen Gamesa mit Sitz in Spanien halten. Die bisherigen Aktionäre sollen die übrigen 41 Prozent behalten.
Siemens will dem Bericht zufolge 3,75 Euro je Aktie zahlen. Die bisherigen Aktionäre sollen zudem eine Sonderdividende in Höhe von insgesamt 1 Milliarde Euro erhalten. Der Unternehmenswert liege bei rund 10 Milliarden Euro. Die beiden Konzerne hatten mehrere Monate gebraucht, um den M&A-Deal zu schmieden. Grund sollen unter anderem Verhandlungen mit dem französischen Konzern Areva gewesen sein. Siemens wird bei der Transaktion durch die Kanzlei Linklaters beraten.
M&A-Personalien
Ferdinand Fromholzer wird neuer Corporate Partner der Kanzlei Gibson, Dunn & Crutcher. Er kommt von Freshfields Bruckhaus Deringer, wo er seit 1998 tätig war und 2003 zum Partner befördert wurde. Fromholzer ist neben dem M&A-Bereich auch im Gesellschaftsrecht beratend tätig.
Weitere M&A-Deals
Der Konsumgüterkonzern Henkel macht einen Milliardendeal in den USA und kauft den Waschmittelhersteller The Sun Products Corporation für 3,2 Milliarden Euro. Verkäufer ist der Finanzinvestor Vestar Capital. Der Umsatz von The Sun Products Corporation lag zuletzt bei rund 1,4 Milliarden Euro. Der Gewinn des Unternehmens ist zwar nicht bekannt, die Berenberg Bank schätzt jedoch, dass Henkel bei dem M&A-Deal ein Multiple von rund 18x Ebitda zahlt.
Die in Attendorn ansässige Muhr und Bender KG (Mubea) hat 100 Prozent der Anteile an dem spanischen Unternehmen Inauxa von der Grupo Tudos Reunidos übernommen. Der Automobilzulieferer Inauxa erzielte 2015einen Umsatz von 55 Millionen Euro. Das Unternehmen wird in die Division Fahrwerk von Mubea integriert und verstärkt das Produktangebot von Stabilisatoren. Mubea ist auf die Fertigung von Federkomponenten spezialisiert und erzielte 2015 einen Umsatz von etwa 1,8 Milliarden Euro. Die Aufsichtsbehörden müssen dem M&A-Deal noch zustimmen. IMAP hat Mubea bei der Transaktion beraten.
Das Online-Auktionshaus Auctionata schließt sich mit dem US-Konkurrenten Paddle8 zusammen. Das fusionierte Unternehmen wird einen Umsatz von rund 132 Millionen Euro haben. Die Investoren Earlybird, Kite Ventures, Hearst Ventures und MCI Management behalten ihre Beteiligungen. Als Berater hatte Auctionata die Wirtschaftskanzlei Noerr mandatiert, das Team leitete Sascha Leske.
Der PE-Investor Triton kauft die Fläkt Woods-Gruppe, die auf energieeffiziente Klima- und Lüftungstechnik spezialisiert ist und einen Umsatz von rund 423 Millionen Euro erzielt. Die Kartellbehörden müssen dem Deal noch zustimmen. Für Triton war die Wirtschaftskanzlei Clifford Chance tätig.
Der PE-Investor Equistone hat die Mehrheit an der Sihl Gruppe erworben, die im Bereich Papier-, Folien- und Gewebebeschichtung tätig ist. Die Anteile wurden von der italienischen Diatec Holding veräußert. Beraten wurde Equistone bei dem Deal durch L.E.K. (Commercial), PwC (Financial und Tax), Lenz & Staehelin (Legal Schweiz), Chaote, Hall & Stewart (Legal USA), Gide Loyrette Nouel (Legal Frankreich), De Angelis Rechtsanwälte (Legal Deutschland), ERM (Umwelt) und Willis (Versicherungen).
Die Bader Holding und Equivest II haben das Unternehmen Baltic Metalltechnik erworben. Verkäufer ist die Hamburger Körber Gruppe. Als Berater für die Käuferseite war I-Advise tätig.
Die Investmentgesellschaft für langfristige Investoren TGV erwirbt 45,09 Prozent der Anteile an dem Werkzeuglogistikunternehmen Kromi Logistik. Damit erhöht der Investor seine Beteiligung an dem Unternehmen auf 63,34 Prozent. Der Preis je Aktie liegt bei 12 Euro, womit der Kaufpreis bei rund 22,3 Millionen Euro liegt. Kromi Logistik wurde bei der Transaktion durch die Kanzlei Latham & Watkins unter Federführung von Roland Maaß beraten.
Das japanische Medienunternehmen Minkabu hat über sein deutsches Tochterunternehmen Sharewise die Mehrheit an dem Finanzportal Wallstreet:online erworben. Der Unternehmensgründer André Kolbinger hat seine gesamte Beteiligung in Höhe von 72,6 Prozent an Sharewise veräußert. Der M&A-Deal soll im vierten Quartal abgeschlossen werden. Minkabu hatte Acxit Capital Partners als M&A-Berater beauftragt.
Der niederländische Chipausrüster ASML übernimmt den Wettbewerber Hermes Microvision, der seinen Sitz in Taiwan hat. Eine entsprechende Vereinbarung haben die Konzerne getroffen. Der Kaufpreis liegt bei rund 2,75 Milliarden Euro. ASML will die Übernahme zu rund 1,5 Milliarden Euro über Schulden, sowie zu 500 Millionen Euro aus dem Eigenkapital, und den Restbetrag in bar finanzieren.
Das Medienunternehmen Hubert Burda Media übernimmt die Bildagentur StockFood, die auf Food-Fotografie spezialisiert ist. Die Agentur soll als eigenständiges Unternehmen erhalten bleiben. Details der Transaktion wurde nicht bekanntgegeben.
Das SAP-Beratungshaus Itelligence hat die Bit.Group zu 100 Prozent übernommen. Damit erweitert Itelligence seine Kompetenzen im Bereich Cloud Management. Details des Deals sind jedoch nicht bekannt.
Der Zeitschriftenverlage Gruner+Jahr hat seine Beteiligung an der österreichischen Verlagsgruppe News (VGN) in Höhe von 56 Prozent veräußert. Die Anteile übernimmt VGN-Geschäftsführer Horst Pirker. Die übrigen Anteile gehören österreichischen Medienunternehmen.
Der Baumaschinenhersteller Terex Corporation hat sein deutsches Kompaktbaumaschinengeschäft für rund 60 Millionen US-Dollar an die japanische Yanmar Holdings veräußert. Der Deal umfasst Terex Compact Germany sowie ein Ersatzteillogistikzentrum in Rothenburg. Als Berater war die Kanzlei Bryan Cave unter Federführung von Michael Leue für Terex tätig.
Der PE-Investor Lone Star will das Münchener Immobilienunternehmen Isaria Wohnbau übernehmen. Das Unternehmen bietet 4,50 Euro je Isaria-Aktie und hat mehrere Verträge abgeschlossen, die den Erwerb der Mehrheit sicherstellen sollen. Auch an einer möglichen künftigen Kapitalerhöhung will sich das Unternehmen zur Hälfte beteiligen, wodurch Isaria rund 53 Millionen Euro zufließen sollen.
Die SHS Gesellschaft für Beteiligungsmanagement hat sich über einen Fonds an dem österreichischen Unternehmen Tyromotion beteiligt, das robotik- und computergestützte Rehabilitationsgeräte für Schlaganfallpatienten herstellt. Details des Deals sind nicht bekannt, der vierte Fonds der SHS ist jedoch 125 Millionen Euro schwer. Beraten wurde SHS durch die Kanzlei Frotz Riedl.
Die Schweizer Postfinance hat laut einem Bericht des Handelsblatts in das Kölner Fintech Moneymeets investiert. Die Höhe der Beteiligung ist allerdings nicht bekannt. Mit der Transaktion strebt die Postfinance dem Bericht zufolge einen Wissenstransfer im Bereich Digital Banking an. Moneymeets will mit dem frischen Kapital sein Wachstum vorantreiben und die Mitarbeiterzahl verdreifachen. Postfinance wurde bei der Transaktion durch die Wirtschaftskanzlei Heuking Kühn Lüer Wojtek beraten. Tätig waren die Partner Ulrich Jork und Frank Metz.
Der Übernahme von Italcementi durch den Zementhersteller HeidelbergCement steht nichts mehr im Weg. Inzwischen liegen alle erforderlichen kartellrechtlichen Genehmigungen vor, auch die der US-Behörde FTC. Damit kann der 3,7 Milliarden Euro schwere Kauf durchgeführt werden.
Die Tageszeitung Frankenpost hat sich die Mehrheit am Nordbayerischen Kurier gesichert. Durch einen M&A-Deal mit der Deutschen Druck- und Verlagsgesellschaft hält die Frankenpost künftig 65 Prozent der Anteile an der Regionalzeitung. Die übrigen Anteile verbleiben bei dem Bayreuther Verleger Laurent Fischer. Wettbewerbsrechtliche Genehmigungen stehen noch aus.
Der Autobauer Volkswagen will im Rahmen seiner strategischen Ausrichtung mit Randgeschäften aufräumen, wie kürzlich bekanntwurde. Nun hat sich Audi geäußert und klargestellt, dass der Motorradhersteller Ducati nicht zu verkaufen sei. Dies berichtete die Nachrichtenagentur Dow Jones.
M Cap Finance Mittelstand veräußert über seinen Mittelstandsfonds die Beteiligung an der LGI Logistics Group International. Auch der bisherige Hauptaktionär von LGI, die Kajo Neukirchen Gruppe, sowie das Management geben in diesem Zuge ihre Anteile ab. Käufer ist die schwedische Elanders Group. Die Kartellbehörden müssen dem Deal noch zustimmen.
Der IT-Dienstleister Bechtle hat den Schweizer Wettbewerber Steffen Informatik übernommen. Das Unternehmen erzielt einen Umsatz von rund 35 Millionen Schweizer Franken (32,4 Millionen Euro). Details des Deals sind nicht bekannt.
Der Bremsenhersteller Knorr-Bremse übernimmt die britische GT Group. Der M&A-Deal soll Ende Juni abgeschlossen werden. Die Kartellbehörden müssen der Transaktion noch zustimmen. Als Berater war die Kanzlei Luther für Knorr-Bremse tätig, unter Federführung von Andreas Blunk. Zudem hatte Knorr-Bremse die britische Kanzlei Faegre Baker Daniels sowie Deloitte als Finanz- und Steuerberater beauftragt.
Info
Die wichtigsten Transaktionen der vergangenen Wochen finden Sie im Überblick auf unserer Themenseite M&A-Deals.