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M&A-Deals: Linde, Novartis, Axel Springer

Kurz vor dem Ziel: Die Linde-Praxair-Fusion nimmt die letzte Hürde.
The Linde Group

Linde und Praxair kurz vor Abschluss ihrer Fusion

Die Industriegasehersteller Linde und Praxair haben offenbar die letzte Hürde bei ihrer geplanten Fusion genommen. Medienberichten zufolge hat die US-amerikanische Federal Trade Commission (FTC) dem Führungsgremium von Praxair mündlich ihre Zustimmung signalisiert. Ein schriftliches Dokument solle in den nächsten Tagen folgen, berichtete das „Manager-Magazin“. Erst vor wenigen Tagen vermeldeten die Industriegasehersteller, dass sie sich mit der FTC auf bestimmte Bedingungen geeinigt hatten, unter denen der Deal möglich wäre.

Demnach interessiere sich Presseberichten zufolge das Konsortium aus dem Finanzinvestor CVC und dem deutschen Familienunternehmen Messer dafür, weitere Teile des fusionierten US-Geschäfts als bislang geplant zu übernehmen. Praxair will außerdemeinen Großteil des Europageschäfts an den japanischen Industriegasehersteller Taiyo Nippon Sanso abtreten. Die ursprünglichen Zugeständnisse der beiden Fusionspartner hatten den US-Behörden nicht genügt. Bis zum 24. Oktober muss die Transaktion abgeschlossen sein.

Novartis will US-Firma Endocyte übernehmen

Der Pharmakonzern Novartis will mit einer Übernahme in den USA sein Krebsgeschäft ausbauen. Wie aus einer Mitteilung der Schweizer hervorgeht, wollen sie für die US-Biotechnologiefirma Endocyte 24 Dollar pro Aktie bezahlen, was umgerechnet einem Unternehmenswert von 2,1 Milliarden Dollar (rund 1,8 Milliarden Euro) entspricht. Bis zum Closing der Transaktion, das  den üblichen Abschlussbedingungen unterliegt, agiert Endocyte als eigenständiges, unabhängiges Unternehmen. Erst im September hatte sich Novartis von Teilen seiner Generikasparte in den USA getrennt

Axel Springer stockt bei Homeday auf

Der Axel-Springer-Konzern hat zusammen mit der britischen Purblebricks über ein gemeinsames Joint-Venture rund 26 Prozent an der Berliner Immobilienplattform Homeday übernommen, wie der Medienkonzern mitteilte. Axel Springer war Ende März mit 11,5 Prozent bei Purplebricks eingestiegen und kontrollierte vor der aktuellen Transaktion bereits 4 Prozent von Homeday.

An der Finanzierungsrunde über 20 Millionen Euro hat sich auch der Investor Project A beteiligt, der mit gut 39 Prozent größter Homeday-Eigner ist. Purplebricks wurde bei der Transaktion von der Wirtschaftskanzlei Norton Rose Fulbright (Federführung: Frank Henkel und Clementine Hogarth) beraten. 

Hello Fresh übernimmt kanadische Chefs Plate

Der deutsche Kochboxenanbieter Hello Fresh hat den kanadischen Wettbewerber Chefs Plate übernommen. Chefs Plate bezeichnet sich selbst als einer der Kochbox-Pioniere in Kanada. Zusammen kommen die beiden Unternehmen nach eigenen Angaben in Kanada auf 200 Millionen Dollar Umsatz (umgerechnet rund 133 Millionen Euro). Hello Fresh rechnet durch den Zusammenschluss mit jährlichen Synergien im Wert von 10 Millionen kanadischen Dollar. Die Übernahme lässt sich Hello Fresh nach eigenen Angaben einen mittleren zweistelligen kanadischen Dollarbetrag kosten. Der Deal soll innerhalb der nächsten Wochen abgeschlossen werden.

Weitere Meldungen

Der Düsseldorfer Versicherer Ergo hat seine russische Tochter Ergo Russia Life an Rosgosstrach verkauft. Ein entsprechender Kaufvertrag beider Unternehmen sei unterzeichnet worden, wie Ergo am Montag mitteilte. Details zum Kaufpreis machten sie jedoch nicht. „Handelsblatt“-Informationen zufolge sammelte die russische Ergo-Tochter im ersten Halbjahr rund 31 Millionen Euro an Versicherungsprämien ein. Etwa in diesem Bereich soll der Kaufpreis Schätzungen zufolge liegen.

Euro Shell Cards, eine Tochter des Ölkonzerns Shell, hat 15 Prozent am Berliner Maut-Dienstleister Toll4Europe übernommen. Die Transaktion muss noch von den Behörden genehmigt werden. Neben Euro Shell halten T-Systems, eine Tochter der Deutschen Telekom, 55 Prozent und Daimler sowie der Tankkartenanbieter DKV Euro Service jeweils 15 Prozent an Toll4Europe.

Die Onlineapotheke Medpex und DocMorris, eine Tochter der Schweizer Zur Rose Group, gehen zusammen. Im Rahmen der Transaktion werden die Gründer und Management-Mitglieder von Medpex auch Aktionäre der Zur Rose Group. Eigenen Angaben zufolge erzielte Medpex im Geschäftsjahr 2017 einen Umsatz von 139 Millionen Euro. Die Transaktion soll im ersten Quartal 2019 abgeschlossen werden. Medpex und ihre Gesellschafter wurden von der M&A-Beratung Acxit Capital Partners, der Kanzlei Gütt Olk Feldhaus und KPMG beraten.

Der Private-Equity-Investor Gimv übernimmt die Mehrheit bei den medizinischen Hilfsmittelanbietern Medi-Markt Homecare-Service und Medi Markt Service Nord Ost. Die restlichen Anteile erwirbt der designierte CEO der Medi Markt-Gruppe, Markus Reichel. Die Transaktion muss noch von den Behörden genehmigt werden und soll in wenigen Wochen abgeschlossen werden. Künftig sollen die beiden Unternehmen einheitlich unter der Marke Medi-Markt mit Sitz in Mannheim auftreten.

Der Darmstädter Pharma- und Spezialchemiekonzern Merck hat einen Bereich zur Analyse von Zellen und Submikronpartikeln für 62,5 Millionen Euro in die USA verkauft. Käufer des sogenannten Durchflusszytometrie-Geschäfts ist das Biotechnologieunternehmen Luminex Corporation, teilte Merck mit. Die US-Firma wird die beiden Plattformen „Amnis" und „Guava" übernehmen.

Der Private-Equity-Investor Sun European Partners hat den spanischen Kunststoffhersteller Elix Polymers an das chinesische Chemieunternehmen Sinochem verkauft. Details zum Kaufpreis sind nicht bekannt. Sun European Partners hatte Elix 2012 erworben. Der Finanzinvestor wurde bei der Transaktion von der Corporate-Finance-Beratung Alantra (Federführung: Bernd Schneider und Guillermo Arboli) beraten.

Die Beteiligungsgesellschaft Beyond Capital Partners hat den Musikeventveranstalter Big City Beats übernommen. Details zum Kaufpreis sind nicht bekannt. Die Wirtschaftskanzlei Skye Partners (Federführung: Christoph Breithaupt) hat Beyond bei der Transaktion beraten.

Die Wormser Trumpler-Gruppe, ein Hersteller von Leder-Chemikalien, will das Stuttgarter Familienunternehmen Langro-Chemie Theo Lang übernehmen. Eigenen Angaben zufolge werde die Trumpler-Gruppe gemeinsam mit Langro-Chemie einen Umsatz von rund 120 Millionen Euro erwirtschaften und etwa 380 Mitarbeiter beschäftigen. Die M&A-Beratung Imap (Federführung: Peter A. Koch, Christoph Gluschke und Philipp Noack) hat Trumpler bei der Transaktion beraten.

Advent will offenbar die Norddeutsche Reederei H. Schuldt kaufen. Wie das Bundeskartellamt auf seiner Internetseite schreibt, prüft es seit Anfang Oktober die Übernahme eines 66,6-prozentigen Anteils an der Reederei durch den US-Investor. Bislang befindet sich die Reederei vollständig im Besitz der Norddeutschen-Vermögen-Gruppe, die von dem Hamburger Bernd Kortüm kontrolliert wird.

Das Familienunternehmen Maschinenbau Oppenweiler Binder (MBO) ist an die Heidelberger Druckmaschinen verkauft worden. Die Marke MBO soll im Rahmen der geplanten Übernahme jedoch weiterbestehen. Die Transaktion soll nach Zustimmung der Behörden bis Ende 2018 abgeschlossen werden. Die Wintergerst Societät für Unternehmer-Beratung hat MBO bei der Übernahme beraten.

Die Münchner Investment-Boutique Capital Lounge, eine Tochtergesellschaft der börsennotierten Beteiligungsgesellschaft Signature, hat das Finanzportal Adhoc-Infos.de erworben. Details zum Kaufpreis sind nicht bekannt.

andreas.mehring[at]finance-magazin.de

Info

Die wichtigsten Transaktionen der vergangenen Wochen finden Sie im Überblick auf unserer Themenseite M&A-Deals.

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