Loewe vermeldet Investor
Der angeschlagene TV-Produzent Loewe hofft auf einen baldigen Verkauf. Ein erster Investor habe ein konkretes schriftliches Angebote für den Kauf des Geschäftsbetriebs vorgelegt, teilte Loewe in dieser Woche mit. Die Prüfung des Angebots hat dem Unternehmen zufolge bereits begonnen. Auch weitere Interessenten können noch konkrete Angebote vorlegen. Im nächsten Schritt will der Vorstand die Einzelheiten des Kaufvertrags verhandeln. „Jetzt ist es an uns, den richtigen Finanzpartner für Loewe auszuwählen“, sagte CFO Rolf Rickmeyer. Unter Aktionären löste die Nachricht dennoch Skepsis aus. Denn das Angebot sieht einer Unternehmensmitteilung zufolge einen Erwerb des operativen Geschäfts der Loewe Gruppe sowie der wesentlichen Vermögensgegenstände der Loewe AG vor. Eine Übernahme der Loewe AG selbst strebe der Investor nicht an. Kauft der Interessent allein den werthaltigen Geschäftsbetrieb von Loewe, bliebe für die Aktionäre schlimmstenfalls nur noch die Beteiligung an einer Unternehmenshülle. Die Loewe-Aktie verlor zu Beginn dieser Woche in der Spitze rund 36 Prozent ihres Werts und notierte um die 2,30 Euro.
Deutsche Wohnen kommt bei GSW-Übernahme voran
Die Deutsche Wohnen hat die Mindestannahmequote von 75 Prozent der Aktien beim freiwilligen öffentlichen Übernahmeangebot für GSW Immobilien überschritten. Die Deutsche Wohnen will die endgültige Annahmequote voraussichtlich am Montag veröffentlichen.
Bangen um Max-Bahr-Übernahme
Die Übernahme der insolventen Baumarktkette Max Bahr durch Hellweg steht angeblich auf der Kippe. Wie die Agentur Reuters unter Berufung auf Verhandlungskreise berichtet, sollen dem Konsortium um Hellweg weiterhin die finalen Zusagen der finanzierenden Banken und der Warenkreditversicherer fehlen. Dem Bericht zufolge müsse die Entscheidung bis zum Gläubigertreffen am Montag fallen. Insolvenzverwalter Jens-Sören Schröder hatte den M&A-Deal eigentlich bis Ende Oktober abschließen wollen.
Lufthansa Technik will sich an AeroTurbine beteiligen
Lufthansa Technik strebt eine Partnerschaft mit AeroTurbine an, einer Tochter der International Lease Finance Corporation (ILFC). AeroTurbine wird Lufthansa Technik mit Flugzeug- und Motorenkomponenten beliefern, während Lufthansa Technik technische Dienstleistungen übernimmt. Sofern die Kartellbehörden zustimmen, will Lufthansa Technik einen 15-prozentigen Anteil an AeroTurbine übernehmen. Sind beide Seiten mit der Entwicklung der Zusammenarbeit zufrieden, kann Lufthansa Technik eine Option zur Aufstockung auf 19,9 Prozent der Anteile ausüben. Beide Unternehmen unterhalten bereits enge Geschäftsbeziehungen.
Blackrock steigt aus BHF-Übernahme aus
Der Verkauf der Deutsche–Bank-Tochter BHF Bank hat eine neue Wendung genommen. Vermögensverwalter Blackrock, der die Bank ursprünglich mit dem PE-Investor RHJI übernehmen wollte, hat sich aus der Transaktion ausgeklinkt. Der Prozess zieht sich seit einiger Zeit in die Länge, da die BaFin immer wieder neue Unterlagen von den Interessenten gefordert hat. RHJI will laut einer Mitteilung von dieser Woche für die BHF Bank 354 Mio. Euro zahlen, darunter 322 Mio. Euro in bar. Der Restbetrag soll durch die Ausgabe von RHJI-Aktien an die Deutsche Bank beglichen werden. Weiterhin als Co-Investoren dabei sind die Fosun Group, das Investmentvehikel Aqton des Unternehmers Stefan Quandt sowie Gesellschaften von Timothy C. Collins. Die Beteiligung von Blackrock galt dem Vernehmen nach im Prozess eher als hinderlich, die Aufsichtsbehörden sollen Zweifel an Blackrocks Bereitschaft gehabt haben, notfalls Kapital in die Bank zu geben.
Kartellamt genehmigt Mehrheitsverkauf bei Karstadt
Ohne Auflagen hat das Bundeskartellamt in dieser Woche die Mehrheitsübernahme an den Premiumsegmenten der Warenhauskette Karstadt freigegeben. Der österreichische Investor Rene Benko darf mit seiner Holding Signa wie geplant die Mehrheit am operativen Geschäft der Häuser Karstadt Premium und Karstadt Sport übernehmen. Eigentümer Nicolas Berggruen hatte Mitte September angekündigt, diese wertvollsten Assets des Konzerns zu verkaufen.
FINANCE M&A Panel: Gute Bedingungen, wenige Deals
Die Rahmenbedingungen für M&A-Deals sind wieder deutlich besser als noch vor einem Jahr. Darauf deuten die Ergebnisse der jüngsten Befragung des https://www.finance-magazin.de/research/panels/finance-ma-panel/FINANCE M&A Panels hin, für das die Redaktion von FINANCE gemeinsam mit der Kanzlei CMS Hasche Sigle zum neunten Mal sowohl M&A-Chefs in deutschen Unternehmen als auch führende Investmentbanker und M&A-Berater anonym zu ihrer Markteinschätzung befragt hat. Insbesondere das makroökonomische Umfeld scheint die M&A-Professionals in ihrer Arbeit nicht mehr stark zu behindern. Die guten Marktbedingungen wollen allerdings auch PE-Investoren wieder stärker nutzen. Noch im Sommer hatten die Strategen nach eigener Wahrnehmung im Wettbewerb um attraktive Targets einen deutlichen Vorsprung vor den Finanzinvestoren. Doch dieser scheint nun zu schmelzen. Die Zustimmung der Corporate M&A-Chefs zu der Aussage, sie seien gegenüber PE-Investoren im Vorteil, sank um rund 17 Prozent auf den niedrigsten seit Beginn der Befragung im Februar 2011.
Chemieunternehmen CTP nach Indien verkauft
Der indische Großkonzern Aditya Birla Chemicals hat das mittelständische Chemieunternehmen Chemicals & Technologies for Polymers (CTP) übernommen. Finanzielle Details wurden nicht bekannt. Aditya Birla Chemicals hat 100 Prozent der Geschäftsanteile an CTP aus Rüsselsheim sowie 50 Prozent des Schwesterunternehmens CTP Advanced Materials übernommen. Beide Firmen vermarkten ihre Produkte unter dem Markennamen CeTePox. 2013 wird ein Jahresumsatz von ca. 60 Millionen Euro für beide Firmen erwartet. Ein Team von Bögner Hensel & Partner (Federführung Maximilian Rittmeister) hat CTP beraten.
M&A-News: Personalien
Die M&A-Anwältin Andrea Eggenstein ist als Special Counsel bei Milbank, Tweed, Hadley & McCloy in Frankfurt eingestiegen. Eggenstein war zuvor lange Jahre bei Shearman & Sterling. Die Kanzlei hatte vor einigen Monaten angekündigt, die Büros in Düsseldorf und München zum Jahresende zu schließen und verlor daraufhin mehrere Partner, unter anderem an Dechert sowie an Latham & Watkins.
Weitere M&A-Deals
Viessmann Faulquemont, die französische Tochter des deutschen Heiztechnik-Anbieters Viessmann, übernimmt die geschäftlichen Aktivitäten der 2008 gegründeten SAED in Frankreich. Einzelheiten des M&A-Deals wurden nicht bekannt.
Die in Abwicklung befindliche Globale Rückversicherung hat ihre Tochtergesellschaften in den USA, der Schweiz, Kanada und Australien an Axa DBIO verkauft. Die Aufsichtsbehörden müssen der Transaktion noch zustimmen. Ein Team von Oppenhoff & Partner mit Rolf Koerfer und Christoph Niemeyer hat die Globale Rückversicherung beraten.
Der Hostinganbieter Host Europe Group, ein Portfoliounternehmen von PE-Investor Cinven, hat das Online-Unternehmen Domainfactory für einen nicht genannten Preis von den Gründern übernommen. Die Regulierungsbehörden müssen noch zustimmen. Zuvor hatte Host Europe bereits die Telefónica Germany Online Services gekauft. Die Corporate-Finance-Beratung Mummert & Company hat die Gesellschafter von Domainfactory beim Verkauf beraten. Freshfields Bruckhaus Deringer hat Cinven bei dem M&A-Deal beraten.
Der chinesische Mischkonzern HNA Group hat die Tip Trailer Services, eine Tochter von General Electrics, mit allen Gesellschaften und Niederlassungen übernommen. Weltweit hat die Londoner Kanzlei Stephenson Harwood die Transaktion auf Käuferseite begleitet, Heuking Kühn Lüer Wojtek hat die HNA Group mit einem Team um den Hamburger Partner Stefan Duhnkrack bei der Akquisition der deutschen Einheiten und der Akquisitionsfinanzierung beraten.
Die Londoner TV-Produktionsfiram Fremantle Media hat eine strategische Zusammenarbeit mit dem deutschen Multi-Channel-Network Divimove vereinbart. In einem ersten Schritt erwirbt Fremantle Media einen Minderheitsanteil an Divimove, verbunden mit der Option auf weitere Investitionen. Divimove wurde unter anderem von Jörg Zätzsch von CMS Hasche Sigle rechtlich beraten. Finanzielle Details wurden nicht bekannt. In Deutschland wird Divimove insbesondere mit der UFA, dem deutschen Produktionsarm von Fremantle Media, zusammenarbeiten.
Mit Wirkung zum 1. November übernimmt der US-amerikanische Investor Cemtrex alle Geschäftsaktivitäten der ROB Unternehmensgruppe. ROB hatte vor sieben Monaten Insolvenzantrag gestellt. Laut den Insolvenzverwaltern Marc Schmidt-Thieme und Tobias Hoefer lagen in der Endphase vier Optionen für eine dauerhafte Fortführungslösung vor, das Erwerberkonzept von Cemtrex setzte sich schließlich durch.