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M&A-Deals: Metro, WGZ Bank, Beyond Capital Partners

Der Handelsriese Metro prüft derzeit eine Aufspaltung in zwei unabhängige Geschäftseinheiten.
Metro Group

Metro spaltet sich auf

Der Handelskonzern Metro will sich bis Mitte 2017 in zwei unabhängige börsennotierte Unternehmen aufteilen. Eine abzuspaltende Geschäftseinheit soll dabei das Großhandels- und Lebensmittelgeschäft – Metro Cash & Carry und die Supermarktkette Real – sowie dazugehörige Aktivitäten bündeln. In der derzeitigen Metro soll mit Media-Saturn das Geschäft mit Unterhaltungselektronik verbleiben.

Die Metro-Aktionäre sollen an beiden Unternehmen beteiligt sein. Die Aufspaltung soll Metro neue Wachstumsmöglichkeiten eröffnen. Allerdings haben Vorstand und Aufsichtsrat noch keine endgültige Entscheidung über die Aufteilung getroffen. Großaktionär Haniel unterstützt die Pläne. Als Berater hat Metro die Wirtschaftskanzlei Hengeler Mueller mandatiert.

Geplante Fusion von DZ Bank und WGZ führt zu Unmut

Die Genossenschaftsbanken DZ Bank und WGZ wollen sich zusammenschließen. Nun allerdings wehren sich Führungskräfte der WGZ gegen die Fusion. Etwa die Hälfte der Bank-Manager haben in einem Brief ihren Unmut über die Nachteile für die Mitarbeiter und Eigner der WGZ Bank geäußert, berichtet das Handelsblatt. Der Brief richtet sich zwar an den Vorstand der WGZ Bank, indirekt jedoch auch an die Eigentümer der Bank, die Volks- und Raiffeisenbanken in Nordrhein-Westfalen. Und die könnten den Zusammenschluss noch verhindern, denn sie müssen der Fusion im Juni zustimmen.

Beyond Capital Partners übernimmt LDBS Lichtdienst

Das Beteiligungsunternehmen Beyond Capital Partners hat seinen ersten Deal vollzogen. Über den ersten Fonds, der gerade im Fundraising ist, hat Beyond Capital Partners 75,1 Prozent der Anteile an dem Lichttechnikspezialisten LDBS Lichtdienst erworben. Zusammen mit BCP will LDBS neue Marktsegmente erschließen und seine geografische Reichweite vergrößern.

Das Unternehmen LDBS mit Sitz in Berlin erzielt Umsätze im mittleren zweistelligen Millionenbereich, so BCP-Mitgründer und Managing Partner Christoph Kauter gegenüber FINANCE. Der M&A-Deal basiert Kauter zufolge auf einer Unternehmensbewertung im knapp zweistelligen Millionenbereich. Mit dem Deal tritt der PE-Investor in den begehrten M&A-Markt für mittelständische Unternehmen ein.

M&A-Personalien

Alexander Muires wird mit Wirkung zum 1. April Leiter des neuen Bereichs M&A und Corporate Finance bei der Mediengruppe Funke und wird dort das gesamte Beteiligungsgeschäft betreuen. Der 47-Jährige war zuletzt als Managing Director bei dem Beratungsunternehmen Network Corporate Finance tätig. Davor arbeitete er unter anderem als Director bei Haubrok Corporate Finance und bei der Stadtsparkasse Köln.

Weitere M&A-Deals

Das Private-Equity-Haus Capiton übernimmt die Mehrheit an der HR Group, zu der die Schuhhandelskette Reno sowie der Schuhgroßhändler Hamm gehören. Zudem hat das türkische Familienunternehmen Ziylan sich eine Minderheit gesichert. Auch das Management der HR Group hat sich im Zuge des M&A-Deals an dem Unternehmen beteiligt. Verkäufer sind Siegfried Kaske und die Unternehmerfamilie Hamm. Finanzierungsberater für die Transaktion war Herter & Co.

Der indische Stahlkonzern Tata Steel hat offenbar Interesse an einer Beteiligung an der europäischen Stahlsparte von ThyssenKrupp, wie die Rheinische Post unter Berufung auf Berliner Regierungskreise berichtete. Demnach seien entsprechende Gespräche bereits weit vorangeschritten. Tata Steel hatte erst kürzlich angekündigt, seine britischen Stahlwerke veräußern zu wollen. In diesem Zusammenhang kamen Gerüchte über einen möglichen M&A-Deal mit ThyssenKrupp auf, woraufhin die Aktie der Essener deutlich zulegte.

United Internet
und United Internet Ventures haben ihre Beteiligung an dem Kabelanbieter Tele Columbus aufgestockt und die 25-Prozent-Schwelle überschritten. Die Unternehmen teilten mit, weitere Anteile zukaufen zu wollen. Allerdings soll der Gesamtanteil unter 30 Prozent bleiben. United Internet verfolgt mit der Investition strategische Ziele und will Einfluss auf die Besetzung von Positionen im Aufsichtsrat nehmen.  

Der Biotechnologieunternehmen Qiagen plant die Übernahme des dänischen Branchenkollegen Exiqon für rund 90 Millionen Euro. Der Konzern will ein entsprechendes freiwilliges, bedingtes Kaufangebot abgeben. Bei der Transaktion wird Qiagen durch Barclays beraten, als Verrechnungsstelle begleitet die Danske Bank den M&A-Deal.

Die Schweizer Versicherung Die Mobiliar übernimmt 50 Prozent der Anteile an dem Onlinemarktplatz Scout24 Schweiz vom Finanzinvestor KKR und weiteren Investoren. Damit gehen Die Mobiliar und das Schweizer Medienunternehmen Ringier eine strategische Partnerschaft ein. Ringier behält allerdings weiterhin die Kontrolle über Scout24 Schweiz.

Das zum Automobilzulieferer Metalsa gehörige Unternehmen Metalsa Automotive veräußert seine deutsche Tochter Metalsa Automotive Hainichen, die Scharniere für Autos herstellt. Käufer ist ein deutsches Tochterunternehmen des chinesischen Konzerns Sumec Machinery & Electric. Beraten wurde Metalsa bei dem Verkauf durch die Wirtschaftskanzlei Hengeler Mueller.

Der japanische Technologiekonzern Konica Minolta hat eine 65-prozentige Beteiligung an dem Kamerahersteller Mobotix erworben. Bei dem Erwerb wurde Konica Minolta durch die Kanzlei Gleiss Lutz unter Federführung von Adrian Bingel und Michael Burian beraten.

Die Bundesregierung will Medienberichten zufolge offenbar seine Zustimmung für den Verkauf des Rüstungselektronikgeschäfts von Airbus an KKR geben. Demnach haben die Staatssekretäre des Verteidigungs- und Wirtschaftsministeriums bereits vor dem Abschluss des M&A-Deals Bedingungen für den Verkauf ausgehandelt.

Die Cross Kraftfahrzeug Holding hat ein öffentliches Kaufangebot für die verbleibenden Anteile des Motorrad- und Sportwagenherstellers KTM abgegeben. Geboten werden 122,50 Euro je Aktie. Die Cross Kraftfahrzeug Holding ist mit 51,4 Prozent bereits Hauptaktionärin von KTM und will nun im Rahmen des Delistings der KTM weitere Anteile aus dem Streubesitz zukaufen, der nur noch 0,6 Prozent umfasst. Die übrigen 48 Prozent hält der indische Partner Bajaj.

Cross Industries, die Hauptaktionärin des Motorradzulieferers WP, will ihre Beteiligung von 99,71 Prozent an dem Unternehmen über ein freiwilliges, öffentliches Übernahmeangebot weiter aufstocken. Das Angebot beläuft sich auf 18 Euro je Aktie. Bedingung für das Kaufangebot ist, dass die Aktien von der Börse genommen werden.

Der Zahlungsverkehrsdienstleister Wirecard geht über sein türkisches Tochterunternehmen eine strategische Partnerschaft mit dem türkischen Softwareanbieter Logo ein. Im Rahmen der Transaktion wird Logo Zahlungsdienstleistungen von Wirecard in seine Softwareangebote integrieren.

Die auf mittelständische Unternehmen spezialisierte Industrieholding Stemas hat den Hersteller von Induktivitäten und Transformatoren Haufe übernommen. Der Kaufpreis ist nicht bekannt. Die Unternehmen, die zum Verbund Stemas gehören, erzielten im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von insgesamt 115 Millionen Euro. Beraten wurde Stemas bei dem M&A-Deal durch GCI Management Consulting.

Cybernet Capital hat seine Anteile an Cashcloud, einem Schweizer Unternehmen für mobile Zahlungsdienste, veräußert. Bislang hielt das Unternehmen Cybernet Capital, das dem Unternehmer Steffen Korbach gehört, 19,92 Prozent an dem Fintech.

antonia.koegler[at]finance-magazin.de

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Die wichtigsten Transaktionen der vergangenen Wochen finden Sie im Überblick auf unserer Themenseite M&A-Deals.

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