Miele kauft in Italien zu
Der Hausgerätehersteller Miele übernimmt die Mehrheit an dem italienischen Medizintechnikhersteller Steelco und baut so seine Medizintechniksparte weiter aus. Steelco stellt Reinigungs-, Desinfektions- und Sterilisationsgeräte her und beschäftigt knapp 400 Mitarbeiter. 2016 verbuchte das Unternehmen einen Umsatz von 71 Millionen Euro.
Damit wächst die Medizintechnik-Sparte von Miele um etwa ein Drittel auf rund 250 Millionen Euro Umsatz im Jahr. Der Gründer und CEO des Familienunternehmens, Ottorino Casonato, soll die operative Führung beibehalten. Die Übernahme steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Kartellbehörden.
Farallon Capital steigt während Übernahmeversuch bei Stada ein
Mitten im wackelnden Stada-Übernahmeversuch der Finanzinvestoren Bain und Cinven hat der Hedgefonds Farallon Capital 3,58 Prozent des MDax-Konzerns erworben. Dies entspricht einem Wert von knapp 144 Millionen Euro. Gründe für diese Beteiligung wollte Farallon auf Anfrage von FINANCE nicht angeben.
Unabhängig von der Transaktion gibt der Hedgefonds in einer Selbstbeschreibung jedoch an, auf Merger Arbitrage spezialisiert zu sein. Merger Arbitrage bezeichnet die Gewinnerzielung im Rahmen von M&A-Deals börsennotierter Unternehmen.
Rantum Capital übernimmt Montratec
Der vom Private-Debt-Investor Rantum Capital beratene Cedarlake Private Equity Fund I übernimmt die Mehrheit an dem Hightech-Unternehmen Montratec. Bei dem Unternehmen handelt es sich um den ausgegliederten Geschäftsbereich „Intralogistik“ der Schmid Group, die in den Bereichen Elektronik, Photovoltaik und Energiesysteme spezialisiert ist. Die Schmid Group wird, ebenso wie das Management von Montratec, mit einem Minderheitsanteil an dem Unternehmen beteiligt sein.
Montratec soll Lösungen für die Vernetzung und Automatisierung innerbetrieblicher Logistik anbieten. Diese sollen beispielsweise bei der Verbindung zwischen Robotern und Arbeitsplätzen einsetzbar sein. Die Käufer wurden von Heuking Kühn Lüer Wojtek beraten.
Investor Stefan Pierer will bei SHW einsteigen
Der österreichische Investor Stefan Pierer hat den Aktionären des Automobilzulieferers SHW ein Übernahmeangebot unterbreitet. Im Detail bietet er über sein Vehikel Pierer Industries 35 Euro je SHW-Aktie. Die Mindestannahmeschwelle liegt bei 30 Prozent. Eine Stellungnahme seitens SHW zu dem Übernahmeangebot gibt es bisher nicht. Derzeit hält Pierer Industries lediglich 0,02 Prozent des Grundkapitals und der Stimmrechte an SHW. Allerdings ist Pierer über sein Vehikel Pierer Swiss mit 75 Prozent an QCP Swiss beteiligt. Dieses Vehikel hält mittlerweile 18,9 Prozent an SHW und dieser Anteil wird auch Pierer zugerechnet.
Neben Pierer könnten aber auch die luxemburgische Vermögensverwaltung Notz, Stucki Europe sowie die chinesische Anhui ARN Group an einer Übernahme interessiert sein. Erstere hält seit Ende Januar mehr als 10 Prozent der Stimmrechte an SHW. Auch die Chinesen hatten im März die 10-Prozent-Schwelle überschritten. Mittlerweile ist ihr Anteil aber wieder auf 9,38 Prozent gesunken.
M&A-Personalien
Georg Hochleitner wechselt von Goetzpartners Management Consultants ins Münchener Büro der Unternehmensberatung Alvarez & Marsal (A&M). Hochleitner war bei der Consulting-Sparte von Goetzpartners als Partner für den Bereich Private Equity zuständig. Bei A&M ist er ab jetzt als Managing Director für den Bereich Private Equity Performance verantwortlich. Hochleitners Tätigkeitsschwerpunkte liegen in den Bereichen Operational und Commercial Due Diligence sowie Value Creation, teilt A&M mit. „Die deutsche A&M Praxis ist überproportional gewachsen – Georg ist ein weiterer wichtiger Garant für uns zur Fortsetzung des Erfolgspfads und weiteres starkes Wachstum“, kommentiert Jürgen Zapf, Co-Chef der deutschen Niederlassung von A&M.
Weitere M&A-Deals
Die Hauptaktionäre des österreichischen Strumpf- und Wäscheherstellers Wolford wollen ihr Beteiligungen an dem Unternehmen verkaufen. Zu ihnen gehören die WMP Familien-Privatstiftung, die Sesam Privatstiftung und deren Tochter M. Erthal & Co. Beteiligungsgesellschaft. Mit der Hilfe von Deloitte Financial Advisory soll ein neuer Kernaktionär gefunden werden. Zusammen mit dem Verkauf soll auch eine Eigenkapitalmaßnahme verbunden werden.
Die Beteiligungsgesellschaft des Süßwarenherstellers Katjes-Gruppe, Katjes International, hat 5,7 Prozent an dem Wiener Süßwarenproduzenten Josef Manner erworben. Josef Manner ist vor allem bekannt für seine Neapolitaner Schnitten mit Haselnusscreme. Katjes beabsichtigt durch die Beteiligung, Manner bei der Geschäftsentwicklung langfristig zu unterstützen.
Der Chemiekonzern BASF und der Agrarchemiekonzern Syngenta sollen an Bayer-Geschäftsteilen interessiert sein, die der Leverkusener Chemiekonzern aus kartellrechtlichen Gründen aufgrund der Fusion mit Monsanto abtreten muss. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Der Verkauf der Geschäftsteile könnte dabei ein Volumen zwischen 2,5 und 3 Milliarden Dollar umfassen, so der Bericht. Zu Verkauf stehen demnach die Saatgutmarke Liberty Link, das Geschäft mit Raps- und Baumwollsaatgut als auch möglicherweise der Geschäftsbereich mit Knoblauch- und Pfeffersamen. Laut den Insidern befänden sich die Gespräche aber noch in einem frühen Stadium und eine finale Entscheidung sei noch nicht getroffen, so Bloomberg.
Nachdem zuletzt der Vorstand und der Aufsichtsrat des Spezialpumpenherstellers Pfeiffer Vacuum das zweite Übernahmeangebot des Konkurrenten Busch sowohl abgelehnt als auch seinen Aktionären nicht empfohlen hatten, liegen nun nach dem Ende der Angebotsfrist auch die Ergebnisse vor. Demnach haben lediglich rund 0,17 Prozent der Aktionäre das Angebot angenommen.
Der chinesische Pharmakonzern Creat hat über die von ihm kontrollierte Tiancheng Pharmaceutical Holdings mehr als 75 Prozent der Stammaktien des Pharmaunternehmens Biotest angedient bekommen. Nachdem zuvor die Mehrheitsaktionärin Ogel ihre 50,61 Prozent an Biotest im Rahmen des Übernahmeangebots Creat angedient hatte, verkauft auch die Kreissparkasse Biberach ihre Beteiligung. Diese beläuft sich auf 15,17 Prozent und wird indirekt über Spezialfonds gehalten. Damit kann die geplante Übernahme im Wert von 1,3 Milliarden Euro vollzogen worden.
Der Medienkonzern ProSiebenSat. 1 Media, der französische Fernsehsender TF1-Gruppe und das italienische Medienunternehmen Mediaset gehen ein Joint Venture ein. In Zuge dessen werden sie zu gleichen Teilen an dem Gemeinschaftsunternehmen „European Broadcaster Exchange“ beteiligt sein. Das Joint Venture soll die Vermarktung von Werbevideos im Internet bündeln und seinen Sitz in London haben. Ein eigenes Vertriebsteam soll in den kommenden Wochen aufgebaut werden.
Der Agrochemiekonzern Syngenta hat sein Zuckerrübensaatgutgeschäft an den dänischen Saatguthersteller DLF Seeds verkauft. Der Abschluss der Transaktion wird für das dritte Quartal erwartet. Eigentümer von DFL Seeds ist eine Genossenschaft von 3.200 dänischen Landwirten. Außerdem beschäftigt das Unternehmen rund 800 Mitarbeiter an 13 Standorten weltweit. Gleiss Lutz (Federführung: Patrick Kaffiné, Rainer Loges) stand Syngenta beim Verkauf beratend zur Seite.
MBB-CFO Anton Breitkopf hat Aktienpaket im Wert von 2,9 Millionen Euro an der Mittelstandsholding verkauft. Es stammt aus seinem privaten Besitz. Zuvor hatten sich die MBB-Gründerfamilien Freimuth und Nesemeier von 400.000 Aktien getrennt. Dadurch sinkt der MBB-Anteil der Familien auf 64,8 Prozent. Hauck & Aufhäuser Privatbankiers begleiteten den Verkauf durch die Gründerfamilien als Sole Bookrunner.
Straumann, ein Anbieter von Zahnersatzlösungen, erwirbt 35 Prozent an Rapid Shape, einem Unternehmen, das auf die Entwicklung und Herstellung von High-End-Systemen für additive Druckverfahren spezialisiert ist. Durch die Minderheitsbeteiligung soll die Partnerschaft zwischen den Unternehmen vertieft und 3D-Drucktechnologie in der Zahnmedizin verbreitet werden. Rapid Share produziert unter anderem auch 3D-Drucker, mit denen Dentallabore beispielweise Modelle und Bohrschablonen herstellen können.
Die Reederei Bernhard Schulte Group und Babcock Marine & Technology, ein Geschäftsbereich der britischen Ingenieurdienstleistungsorganisation Babcock International Group, gründen ein Joint Venture. Dieses wird unter dem Namen Okeanos firmieren und sich der Nutzung und Entwicklung von verflüssigtem Erdgas als marinem Treibstoff widmen. Ein Gasversorgungsschiff hat das Joint Venture bereits bestellt. DLA Piper (Federführung: Nils Krause, Wolfram Distler, Alan Cunningham) hat die Bernhard Schulte Group bei der Transaktion beraten.
Die Beteiligungsgesellschaft Lampe Privatinvest übernimmt The Corner in Berlin, einen Concept Store, der verschiedene Luxusmarken verkauft. GCA Altium hat die The-Corner-Shareholder bei der Transaktion beraten. Die Wirtschaftskanzlei Gütt Olk Feldhaus stand den Gründern und Verkäufern beratend zur Seite.
Die Immobilieninvestmentfirmen Patron Capital und Suprema verkaufen die Berliner Immobilie „Eight Floors“ in einem Forward-Deal an Allianz Real Estate. Das Transaktionsvolumen beträgt 175 Millionen Euro. Die verkaufte Immobilie umfasst 40.000 Quadratmeter, verteilt auf acht Etagen. Hogan Lovells (Federführung: Roland Bomhard) hat die Verkäufer bei der Transaktion beraten.
Publity, ein auf Büroimmobilien spezialisierter Asset Manager, hat die Hamburger Immobilie „Economic Center“ an den Vermögensverwalter Blackrock Investment Management verkauft. Mitte 2015 hatte Publity die 28.500 Quadratmeter große Immobilie erworben. Zu den Mietern zählen unter anderem das Versicherungsunternehmen Axa sowie der Autokonzern Daimler. CMS Hasche Sigle und die NAI Apollo Group waren bei der Transaktion beratend tätig.
Info
Die wichtigsten Transaktionen der vergangenen Wochen finden Sie im Überblick auf unserer Themenseite M&A-Deals.