Nestlé verkauft US-Süßwarengeschäft an Ferrero
Der Schweizer Nahrungsmittelkonzern Nestlé verkauft sein US-amerikanisches Süßwarengeschäft an den Nutella-Produzenten Ferrero. Der Kaufpreis liegt Unternehmensangaben zufolge bei 2,8 Milliarden US-Dollar. Bereits im Juni des vergangenen Jahres hatte Nestlé seine Pläne für einen Verkauf des US-Süßwarengeschäfts öffentlich gemacht.
Der M&A-Deal ist dem Schweizer Konzern zufolge Teil der Neuausrichtung des Unternehmens, das künftig vermehrt gesunde Nahrungsmittel vertreiben will. Im Rahmen dieser Neuausrichtung trennte sich Nestlé vor gut einer Woche bereits von der australischen Schokoriegelmarke Violet Crumble. Zudem hat der Konzern noch im Dezember den Produzenten von Nahrungsergänzungsmitteln Atrium Innovations für 2,3 Milliarden Euro übernommen.
Der Umsatz der verkauften Süßwarensparte belief sich im Geschäftsjahr 2016 auf 900 Millionen US-Dollar. Nestlé zufolge machte das Süßwarengeschäft damit 3 Prozent des Nestlé-Umsatzes in den USA aus. Der Abschluss der Transaktion wird gegen Ende des ersten Quartals 2018 erwartet.
Softbank investiert 460 Millionen Euro in Auto 1
Der japanische Telekommunikationskonzern Softbank hat 460 Millionen Euro in das Berliner Start-up Auto 1 investiert, wie das „Handelsblatt“ berichtet. Diese Investition führe zu einer Bewertung der Gebrauchtwagen-Plattform von nunmehr 2,9 Milliarden Euro, heißt es weiter.
Dem Bericht zufolge will das Berliner Unternehmen das Geld für die Entwicklung weiterer Produkte und für die internationale Expansion nutzen. Die Gründer von Auto 1, Hakan Koc und Christian Bertermann, seien im Anschluss an die Übernahme noch mit mehr als 30 Prozent an dem Unternehmen beteiligt. Auto 1 konnte im Geschäftsjahr 2016 1,5 Milliarden Euro umsetzen.
Philipp Lahm übernimmt Mehrheit bei Schneekoppe
Der ehemalige Kapitän der Fußball-Nationalmannschaft Philipp Lahm übernimmt die Kontrolle bei Schneekoppe, einem Händler von Naturkost. Laut eigenen Angaben hat Lahm die Mehrheit an Schneekoppe Nutrition, der alleinigen Gesellschafterin von Schneekoppe, erworben. Weitere Gesellschafter neben der Philipp Lahm Holding waren bisher die Unternehmer Gerald Wagener und Olaf Stiller sowie der Schneekoppe-Chef Markus Klein. Im Zuge der Transaktion hat Lahm nun die Anteile von Wagener komplett übernommen.
Im Juni 2016 war Lahm bei Schneekoppe eingestiegen. Damals hatte sich das Unternehmen gerade von der Insolvenz erholt, in die das Unternehmen 2014 gerutscht war. Ein Jahr später wurde schließlich die millionenschwere Mittelstandsanleihe restrukturiert. Für das erste Halbjahr 2017 verbuchte das Unternehmen nun einen Umsatz von 3,7 Millionen Euro bei einem Verlust von rund 211.000 Euro. Die Philipp Lahm Holding wurde bei der Transaktion von der Anwaltskanzlei Milbank, Tweed, Hadley & Mccloy (Federführung: Rolf Füger und Dennis Seifarth) beraten.
Hasseröder und Diebels gehen an CKCF
Der hessische Finanzinvestor Carl Kliem Corporate Finance (CKCF) hat die beiden Biermarken Hasseröder und Diebels vom belgischen Bierriesen Anheuser-Busch Inbev übernommen. Offiziell ist über den Kaufpreis nichts bekannt. Jedoch berichten mehrere Medien unter Berufung auf Unternehmenskreise von 200 Millionen Euro, die CKCF für die Assets gezahlt haben soll.
Der Finanzinvestor kann noch keine größeren Beteiligungen vorweisen. In einer Pressemitteilung kündigte CKCF jedoch an „langfristige Investitionen in die Biermarken und die Brauereistandorte“ tätigen zu wollen.
Varta-Haushaltsbatterien vor Erwerb durch Energizer
Der US-Batteriehersteller Energizer wird das Batteriegeschäft des Konsumgüterkonzerns Spectrum Brands übernehmen. Teil von Energizers Zukauf ist auch Varta Consumers. Dabei handelt es sich um die Haushaltsbatteriesparte des hessischen Unternehmens. Laut eigenen Angaben beträgt der Kaufpreis für das gesamte Batteriegeschäft 2 Milliarden US-Dollar. 2002 wurde Varta im Anschluss an eine schwere Krise zerschlagen. Im Zuge dessen ging das Geschäft mit Haushaltsbatterien an Spectrum.
Das Batteriegeschäft von Spectrum verbuchte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 866 Millionen US-Dollar. Das Closing wird für Ende des Jahres erwartet. Barclays und die Anwaltskanzlei King & Spalding haben Energizer bei der Transaktion beraten.
Niki-Verkauf geht offenbar in die nächste Runde
Nachdem zuletzt der Verkauf der insolventen Fluggesellschaft Niki an die British-Airways-Mutter IAGauf der Kippe stand, soll nun offenbar bald eine finale Entscheidung fallen. Der Niki-Insolvenzverwalter, Lucas Flöther und seine österreichische Kollegin Ulla Reisch, beabsichtigen den Verkauf des Ferienfliegers bis zur zweiten Februar-Hälfte abzuschließen. Dies berichtet die Nachrichtenagentur „Reuters“. Bisherige und neue Bieter können demnach bis zum 19. Januar Angebote einreichen. In einem weiteren Schritt sollen dann die deutschen und österreichischen Gläubiger eine Entscheidung fällen, heißt es weiter. Niki soll den Flugbetrieb im März wieder aufnehmen können.
Sowohl die irische Fluggesellschaft Ryanair als auch der ehemalige Rennfahrer und Niki-Gründer, Niki Lauda, wollen dem Bericht zufolge Angebote für die insolvente Fluggesellschaft abgeben. Hingegen könne der zuvor geplante Verkauf an IAG durch den neuen Investorenprozess scheitern, wie „Reuters“ unter Berufung auf Flöther berichtet.
Darüber hinaus berichtet das „Handelsblatt“, dass die Schweizer Fluggesellschaft Belair, die ebenso wie Niki aus der Insolvenzmasse von Air Berlin stammt, von der Düsseldorfer Investmentgesellschaft SBC übernommen worden ist. Geplant sei, den Flugbetrieb schnellstmöglich wieder aufzunehmen, so der Bericht.
Weitere M&A-Deals
Die Deutsche Beteiligungs AG (DBAG) übernimmt im Rahmen eines Managements-Buy-Outs die Mehrheit an Netzkontor Nord, einem Anbieter von Dienstleistungen für die Telekommunikationsbranche. Die verbleibenden Anteile halten weiterhin die Gründer und bisherigen Alleineigentümer Dirk Müller und Peter Schmidt. Sie werden außerdem geschäftsführende Gesellschafter des Unternehmens bleiben. Netzkontor Nord beschäftigt rund 100 Mitarbeiter. Die Transaktion soll Ende dieses Monats vollzogen werden.
Das Milchverarbeitungsunternehmen Ehrmann und die brasilianische Molkerei Trevo Lecteos haben ein Joint Venture gegründet. Laut eigenen Angaben erwirtschaftete das brasilianische Unternehmen im Geschäftsjahr 2016 mit 275 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 50 Millionen Euro. Ehrmann beabsichtigt mit der Gründung des Joint Ventures seine Marktposition auf dem amerikanischen Kontinent zu stärken, heißt es von Seiten des Unternehmens. Die Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Rödl & Partner (Federführung: Peter Längle) stand Ehrmann bei der Transaktion beratend zur Seite.
Das kanadische Unternehmen Armstrong Fluid Technology hat den Geschäftsbereich Umwälzpumpen der Halm Motors + Systems erworben. Armstrong Fluid Technology ist auf die Entwicklung, Konstruktion und Herstellung intelligenter Strömungsanlagen für Flüssigkeiten spezialisiert. Nach eigenen Angaben will Armstrong mit dieser Übernahme seine globale Reichweite ausbauen sowie seine Produktpalette erweitern.
Die Private-Equity-Gesellschaft Waterland übernimmt Swyx Solutions, einen Entwickler und Betreiber von Softwarelösungen für Kommunikationskanäle. Die Kartellbehörden müssen der Transaktion noch zustimmen. Die Anwaltssozietät Hengeler Mueller (Federführung: Jens Wenzel und Alexander Nolte) hat Waterland bei der Transaktion beraten. Auf Seiten von Swyx unterstützte die Kanzlei Allen & Overy LLP (Federführung: Alexander Wüpper und Hartmut Krause).
Die Unternehmensberatung Willis Towers Watson übernimmt den Geschäftsbetrieb und die Kundenbeziehungen der Frankfurter HR-Beratung Hoyck Management Consultants. Auf diese Weise will Willis Towers Watson nach eigenen Angaben unter anderem seine fachliche Expertise und seinen Kundenstamm in Deutschland und Österreich im Bereich Vergütung und Talent Management ausbauen.
Der US-amerikanische Leiterproduzent Werner Co übernimmt den deutschen Konkurrenten Zarges. Bei den Verkäufern handelt es sich um ein Konsortium von Fonds, die von den Private-Equity-Gesellschaften Baird Capital und Granville, VR Equitypartner und dem Management-Team von Zarges verwaltet werden. Laut eigenen Angaben beschäftigt Zarges an drei Produktionsstandorten 800 Mitarbeiter. Werner Co wurde bei der Transaktion von der Anwaltskanzlei White & Case (Federführung: Hendrik Röhricht und Gernot Wagner) beraten. Das Verkäufer-Konsortium wurde von der Kanzlei Gibson, Dunn & Crutcher LLP (Federführung: Ferdinand Fromholzer) beraten-
Die österreichische Beteiligungsgesellschaft Plastech übernimmt den Maschinenbauer Kautex. Laut eigenen Angaben ist Plastech künftig mit 79,4 Prozent an dem Bonner Unternehmen beteiligt. Mit insgesamt 700 Mitarbeitern erwirtschaftete Kautex im Geschäftsjahr 2017 einen Umsatz von 140 Millionen Euro. Mit einem Abschluss des M&A-Deals wird im März gerechnet. Bei der Transaktion wurde Plastech von der Anwaltskanzlei Latham & Watkins LLP (Federführung: Rainer Traugott) beraten.
Die Private-Equity-Gesellschaft H.I.G. hat den Automobilzulieferer Beinbauer übernommen. Bei dem Verkäufer handelt es sich um die Beteiligungsgesellschaft Orlando Management. Die beiden Geschäftsführer Tobias Lührig und Patric Meeth werden weiterhin das Unternehmen leiten, teilte das Unternehmen mit. Im Geschäftsjahr 2017 erwirtschaftete Beinbauer eigenen Angaben zufolge einen Umsatz von über 200 Millionen Euro. Orlando wurde bei der Transaktion von der M&A-Beratungsgesellschaft Clearwater International (Federführung: Tobias Schätzmüller und Benjamin Bubrowski) beraten.
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