Sika mit M&A-Deal in Afrika
Das Schweizer Spezialchemie-Unternehmen Sika übernimmt Duro-Moza, einen Hersteller für Mörtel und Fliesenkleber mit Sitz in Mosambik. Zum Kaufpreis ist nichts bekannt. Duro-Moza setzte im vergangenen Jahr 2 Millionen Schweizer Franken um, Sika erwirtschaftete 2014 einen Umsatz von 5,6 Milliarden Schweizer Franken. Das Unternehmen hat im Jahr 2014 eine eigene Tochterfirma in Mosambik gegründet. Die Übernahme soll der Tochterfirma einen guten Start in den Markt ermöglichen, mit direktem Zugang zur eigenen Produktionsstätte und zu einer bestehenden Kundenbasis, teilte Sika mit. Es handelt sich um die erste Übernahme in Afrika. Vor rund zwei Monaten sah sich Sika selbst mit einem Übernahmeversuch konfrontiert: Der französische Baustoffhersteller Saint-Gobain wollte bei Sika die Kontrolle übernehmen.
SHW gründet Joint Venture in China
SHW Automotive, eine Tochtergesellschaft des Automobilzulieferers SHW, hat ein Joint Venture mit dem chinesischen Produzenten von Bremsscheiben und Bremsbelägen Shandong Longji Machinery gegründet. Das gemeinsame Unternehmen mit dem Namen SHW Longji Brake Discs soll vor allem Bremsscheiben für den asiatischen Markt herstellen. An dem Unternehmen mit einem Grundkapital in Höhe von rund umgerechnet 31,9 Millionen Euro wird SHW Automotive 51 Prozent halten. Der Sitz des Joint Venture befindet sich im ostchinesischen LoungKou (Provinz Shandong). Shandong Longji wird eine Gießerei mit den dazugehörigen Maschinen und Anlagen sowie Landnutzungsrechte in das Joint Venture einbringen. SHW wird ihre Einlage in Höhe von umgerechnet rund 15,8 Millionen Euro in bar einzahlen. Shandong Longji Machinery setzte mit etwa 1.900 Mitarbeitern im Geschäftsjahr 2013 einen Umsatz von 162 Miollionen Euro um. SHW erwirtschaftete im Geschäftsbereich Bremsscheiben mit durchschnittlich 366 Mitarbeitern im Geschäftsjahr 2013 einen Umsatz von 91,5 Millionen Euro.
Dentons und Dacheng fusionieren
Aus den Kanzleien Dentons und Dacheng soll die größte Anwaltskanzlei der Welt mit 6.500 Mitarbeitern entstehen. Die chinesische Sozietät Dacheng bringt dabei rund 4.000 Mitarbeiter ein. Die auf Insolvenzrecht und M&A spezialisierte Kanzlei Dentons mit einem Jahresumsatz von 1,3 Milliarden US-Dollar war erst vor rund zwei Jahren aus dem Zusammenschluss der US-amerikanischen SNR Denton, der kanadischen Kanzlei Fraser Milner Casgrain und der Pariser Kanzlei Salans entstanden. Die neue Einheit soll als Schweizer Verein unter dem Namen Dentons gegründet werden, in dem beide Partner finanziell unabhängig bestehen bleiben. Die Genehmigung des chinesischen Justizministeriums steht noch aus. Details der Transaktion wurden nicht bekanntgegeben.
Airbus Space and Defence verkauft Werk in Belgien
Airbus Defence and Space veräußert sein belgisches Elektronikfertigungswerk Cassidian Belgium mit 150 Mitarbeitern an die Partner Capital Group, einen Schweizer Private Equity-Investoren, der sich auf Technologieunternehmen konzentriert. Details der Transaktion wurden nicht bekanntgegeben. Beraten wurde Airbus Defence and Space von der M&A-Beratung Lincoln International. Airbus Defence and Space erzielt mit etwa 40.000 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von rund 14 Milliarden Euro.
Airbus befindet sich gerade im Konzernumbau: Mitte September vergangenen Jahres hat das Unternehmen seine Verkaufsagenda im Rüstungsbereich bestätigt und angekündigt, dass Airbus Defence and Space sich auf den Bereich Raumfahrt, Militärflugzeuge und Lenkflugkörper konzentrieren will. Im Dezember verkleinerte Airbus seine Beteiligung an der französischen Dassault Aviation, einem Produzenten von Firmenjets und Kampfflugzeugen.
M&A-Personalien
Der Managing Director Claus Peter wird das Finanzierungs- und M&A-Beratungshaus Leonardo & Co. verlassen, wie FINANCE aus Branchenkreisen erfahren hat. Er war im November 2012 zu Leonardo & Co. gewechselt. Für den Standort Deutschland weist Leonardo & Co. derzeit mit Ulrich Graebner, Michael Westhoven, Jens Nawrath, Tobias Rieg und Klaus Pflum noch fünf Managing Director aus. Marktkreisen zufolge soll Leonardo & Co. bereits auf der Suche nach einem Nachfolger für Claus Peter sein.
Heuking Kühn Lüer Wojtek bekommt ab Mitte Februar mit Ali Sahin einen neuen Equity Partner, der die Sozietät im Bereich Corporate und M&A in Frankfurt verstärken wird. Bei Baker & McKenzie baute der 42-Jährige bereits als Salaried Partner deren Türkeigeschäft auf. Nun bringt er seine Kontakte in die Türkei mit und wird sich um das Geschäft von Heuking Kühn Lüer Wojtek in der Türkei kümmern.
Norman Kulpa ist seit Jahresbeginn im M&A-Team von KPMG Law in Essen. Der 40-Jährige arbeitet im Team von Partner und Standortleiter Peter Lamers. Zu seinen Schwerpunkten gehören nationale und internationale M&A-Transaktionen sowie Corporate Housekeeping und Umwandlungen. Kulpa war zuletzt als Associate im Düsseldorfer Büro von Jones Day tätig.
Weitere M&A-Deals
Die Karstadt-Eigner teilen ihre Immobilien auf: Die Gesellschaft des Karstadt-Eigentümers René Benko Signa übernimmt die Immobilien der drei Nobelhäuser KaDeWe in Berlin, Oberpollinger in München und Alsterhaus in Hamburg, wie Reuters berichtet. Dem Investor gehören künftig auch die Karstadt-Immobilien in der Stuttgarter Fußgängerzone und am Berliner Kurfürstendamm. Sein Partner Beny Steinmetz erhalte im Gegenzug die 20 klassischen Karstadt-Immobilien in verschiedenen deutschen Städten, die bislang im Besitz einer gemeinsamen Holding waren. Diese 20 Häuser wolle Benko langfristig mieten, so Reuters. Benko hatte das Warenhaus-Geschäft des Traditionskonzerns im vergangenen August zum symbolischen Preis von einem Euro von dem Milliardär Nicolas Berggruen übernommen.
Das Beratungsunternehmen Deloitte hat den Software Asset Management-Anbieter Licetus erworben. Über Details der Transaktion ist nichts bekannt. Der Markt für die Dienstleistung wird Unternehmensangaben zufolge für die Fortune 1.000 auf 1,3 Milliarden US-Dollar geschätzt.
Die Tourismusplattform Travelport hat im Rahmen einer Kapitalerhöhung der travel-IT Beteiligungsgesellschaft mit 54,3 Prozent der Anteile die Mehrheit an dem auf den Vertrieb von Veranstalterleistungen spezialisierten Unternehmen übernommen. Der Kaufpreis für die Anteile ist nicht bekannt. Das britische Unternehmen Travelport erzielte 2013 mit 3.400 Mitarbeitern weltweit einen Nettoumsatz von 2,1 Milliarden Euro. Beraten wurde Travelport durch Jörg aus der Fünten von Heuking Kühn Lüer Wojtek.
Der PET-Verpackungshersteller Specta hat die Vermögenswerte eines nicht genannten russischen PET-Recylingunternehmens erworben. Der Kaufpreis für die Fabrik in Sankt Petersburg wurde nicht mitgeteilt.
Der Wassertechnologieanbieter Best Water Technology (BWT) will nach Russland expandieren. Das österreichische Unternehmen strebt eine Mehrheitsbeteiligung an der Moskauer Mettem-Gruppe an. Dazu wurde eine Rahmenvereinbarung abgeschlossen. Details des geplanten M&A-Deals sind jedoch nicht bekannt. Mettem stellt Wasserfilter her und erwirtschaftet damit einen Jahresumsatz von rund 35 Millionen Euro. BWT erzielte 2013 mit mehr als 2.600 Mitarbeitern einen Umsatz von über 500 Millionen Euro.
Die BayBG Bayerische Beteiligungsgesellschaft hat sich als Minderheitsgesellschafter an der Trans Tech Hysek, Kissing, beteiligt. Der Zulieferer von Wendemaschinen für die Verpackungsindustrie wurde im Rahmen einer Nachfolgelösung mehrheitlich vom neuen geschäftsführenden Gesellschafter Steffen Weißer übernommen.
Das deutsche Modeunternehmen Steilmann-Boecker Fashion Point hat die Steilmann Fashion Group und die Apanage Fashion Group einschließlich deren Beteiligung an der chinesischen Plattform NTS übernommen. Mit der Übernahme hat Steilmann-Boecker die Wertschöpfungskette des vertikalen Geschäftsmodells komplettiert, so das Unternehmen in einer Pressemitteilung. Über finanzielle Details ist nichts bekannt.
Der kanadische Wolframproduzent Almonty Industries, an dem die Deutsche Rohstoff mit 24,9 Prozent beteiligt ist, bereitet seine Fusion mit Woulfe Mining vor. Dazu wurde eine Absichtserklärung unterzeichnet, die Transaktion selbst soll schon im nächsten Monat abgeschlossen werden. Almonty will sämtliche ausstehenden Aktien von Woulfe für je 0,08 kanadische Dollar im Austausch gegen Anteile an Almonty-Aktien übernehmen.
Das amerikanische Unternehmen Arrow Electronics will über seine hundertprozentige Tochter Blitz 14-482 den Elektrotechnikhersteller Data Modul übernehmen. Die Unternehmen haben vereinbart, ein öffentliches Übernahmeangebot vorzubereiten. Mehrere Aktionäre von Data Modul, darunter die Familie Hecktor und Varitronix Investment, werden 37,36 Prozent der Anteile zum Angebotspreis von je 27,50 Euro verkaufen. Beraten wird Arrow Electronics von Taylor Wessing unter Federführung von Stefan Kroeker und Oliver Rothley. Goldman Sachs begleitet die Transaktion als Financial Advisor für Arrow.
Den Minderheitsaktionären von OnVista droht ein Squeeze-out. Einen entsprechenden Antrag auf Beschluss durch die Hauptversammlung im Juni hat der französische Hauptaktionär Boursorama gestellt. Boursorama hält nach eigenen Angaben bereits mehr als 95 Prozent der Anteile an OnVista.
Der Insolvenzverwalter von Anders Metallbau Hans-Jörg Laudenbach (Kanzlei Möller Theobald Jung Zenger) hat den operativen Betrieb von Anders Metallbau an die Hilzinger Unternehmensgruppe veräußert. Unterstützt wurde er dabei von Angermann M&A International.
Info
Die wichtigsten Transaktionen der vergangenen Wochen finden Sie im Überblick auf unserer Themenseite M&A-Deals.