Sika kauft Ronacrete
Der Bauchemie- und Klebstoffhersteller Sika kauft das Unternehmen Ronacrete mit Sitz in Hongkong, das Mörtelprodukte herstellt. Sika will sein Mörtelgeschäft mit weltweiten Zukäufen ausbauen. Die Ausweitung des hochmargigen Geschäfts stellt eine Kernkomponente der Strategie 2018 dar, so Sika. Das Unternehmen will durch den Zukauf am wachsenden Baumarkt in Hongkong partizipieren. Mit dem M&A-Deal erhöht Sika die Anzahl seiner Mörtelfabriken eigenen Angaben zufolge auf 89. Der Kaufpreis ist nicht bekannt. Anfang 2015 hatte Sika sich mit Duro-Moza, einem Hersteller für Mörtel und Fliesenkleber mit Sitz in Mosambik, verstärkt.
SGL verkauft Graphitelektrodengeschäft
Die auf Carbonprodukte spezialisierte SGL Group hat die angekündigten Abspaltungspläne umgesetzt und ihren Geschäftsbereich Graphitelektroden an das japanische Chemieunternehmen Showa Denko veräußert. Der M&A-Deal soll im ersten Halbjahr 2017 abgeschlossen werden.
Bei dem Verkauf wurde SGL durch die Wirtschaftskanzlei Hengeler Mueller beraten. Das Team leiteten Andreas Hoger und Hans-Jörg Ziegenhain. Für Showa Denko war die Kanzlei Gleiss Lutz tätig, die Feder führte Michael Burian.
Equistone veräußert Hornschuch an Continental
Der Autozulieferer Continental kauft den Folienhersteller Hornschuch vom PE-Investor Equistone. Der Kaufpreis soll bei 400 Millionen Euro liegen. Demnach soll Hornschuch Teil der Continental-Tochter Benecke-Kaliko werden.
Continental will die Übernahme komplett aus liquiden Mitteln und verfügbaren Kreditlinien finanzieren. Equistone hielt zuletzt 80 Prozent an Hornschuch. Die übrigen Anteile hält das Hornschuch-Management, dass jedoch auch verkaufen will, wie es heißt. Als Berater hatte Continental bei der Transaktion die Kanzlei Linklaters unter Federführung von Wolfgang Krauel mandatiert.
Rickmers bereinigt Bilanz mit M&A-Deal
Die Hamburger Reedereigruppe Rickmers hübscht mit einem verschachtelten Deal ihre Bilanz auf. Dabei geht es um das bisher 100-prozentige Tochterunternehmen Rickmers Trust Management, das als geschäftsführendes Vehikel des kriselnden Singapurer Schiffsbetreibers Rickmers Maritime agiert. Durch den Verkauf von Rickmers Trust an ein Unternehmen, das dem Rickmers-Alleingesellschafter BertramRickmers gehört, muss die Rickmers-Gruppe den Verlustbringer Rickmers Maritime nicht mehr vollkonsolidieren.
Neben einem Minus von 129 Millionen US-Dollar im vergangenen Jahr ist Rickmers Maritime auch mit notleidenden Schulden in Höhe von 271 Millionen Euro belastet. Durch den Deal tauchen diese nicht mehr in der Bilanz der Gruppe auf. Die eigentlichen Besitzverhältnisse haben sich jedoch nicht verändert.
Weitere M&A-Deals
Der chinesische Investor Fujian Grand Chip Investment (FGC) ist bei der Übernahme des Chip-Anlagenbauers Aixtron am Ziel. Die Aktionäre haben FGC knapp 60 Prozent der Anteile angedient. Die Chinesen hatten erst vor kurzem die Mindestannahmeschwelle von 60 auf 50,1 Prozent gesenkt, um den Deal abschließen zu können.
Der PE-Investor Riverside hat in den oberbayerischen Händler von Großküchen-Equipment GEV investiert. Die Höhe der Beteiligung und das Transaktionsvolumen wurden nicht bekannt. PwC, Ommax und die Kanzlei Watson Farley & Williams haben Riverside beraten. Die Transaktionsfinanzierung wurde von der SEB gestellt.
Die auf Kunststofflösungen spezialisierte Schlemmer Gruppe hat das britische Unternehmen Bulldog Industrial Cable Accessories (BICA), das Kabelschellen herstellt, übernommen. BICA soll unter dem Namen Schlemmer UK weitergeführt werden. Schlemmer wurde durch ein Team von Rödl & Partner unter Federführung von Jan Eberhardt beraten.
Der Schweizer Rückversicherer Swiss Re und das brasilianische Institut Bradesco Seguros kooperieren. Die Wettbewerber gründen ein Joint Venture für Unternehmensversicherung. Dazu bringt die brasilianische Versicherung ihr Geschäft in die entsprechende Sparte von Swiss Re in Brasilien ein. Dafür erhält Bradesco Seguros 40 Prozent an dem Gemeinschaftsunternehmen. Die restlichen Anteile behält Swiss Re.
Lufthansa interessiert sich laut der „Süddeutschen Zeitung“ neben Teilen von Air Berlin offenbar auch für die Fluglinie Condor. Die Kanzleien, die die kartellrechtlichen Bedingungen für einen solchen Deal prüfen, halten die Transaktionen für machbar. Zunächst will Lufthansa die 40 Flieger von Air Berlin nur mieten.
Der Venture-Capital-Investor German Startups Group hat sich an dem Fintech-Startup Bezahlt.de/Blackbill beteiligt. Das Unternehmen bietet Factoring- Lösungen für Freiberufler, Freelancer, Selbständige sowie kleine und mittlere Unternehmen. Außerdem baut die German Startups Group ihre Beteiligung an dem E-Commerce-Unternehmen Junique aus. Auch die Investoren Point Nine Capital und Fly Ventures haben sich an Bezahlt.de/Blackbill beteiligt.
Der Medienkonzern Gruner+Jahr beteiligt sich über seine Tochter G+J Digital Ventures gemeinsam mit Ringier Digital Ventures an der Do-It-Yourself-Plattform Makerist. Auch der High-Tech Gründerfonds und der OZ Verlag haben in der Serie-B-Finanzierung erneut in Makerist investiert. Insgesamt hat das Unternehmen 5 Millionen Euro erworben.
Anfang der Woche sah es so aus, als würde die Supermarktkette Kaiser’s Tengelmann endgültig zerschlagen. Laut dpa könnten Interessenten für die rund 450 Filialen einzeln bieten. Tengelmann-Chef Karl-Erivan Haub befürchtet, dass sich nicht alle Filialen verkaufen lassen. Doch nun teilte Haub mit, er habe sich mit Norma auf eine Rücknahme der Beschwerde gegen die Ministererlaubnis von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel verständigt. Diese hatte einen Verbund mit dem Rivalen Edeka blockiert. Damit besteht nun wieder Hoffnung auf Rettung.
Das Verlagshaus Axel Springer kooperiert mit dem US-Konzern Discovery. Die Unternehmen bringen gemeinsam mit der Unternehmerfamilie Lerer mehrere ihrer digitalen Marken unter dem Dach einer gemeinsamen Holding zusammen. In diesem Zuge investiert Discovery 100 Millionen US-Dollar in die Group Nine Media und wird damit Hauptaktionär. Springer bringt seine Minderheitsbeteiligungen an Thrillist und Now This Media in das Unternehmen ein.
Der Chemiekonzern ChemChina will die EU-Wettbewerbshüter mit Zugeständnissen von der Syngenta-Übernahme überzeugen, wie Reuters unter Berufung auf Insider berichtete. Sollten die beiden Konzerne entsprechende Vorschläge einbringen, könnte sich die Prüffrist, die am 28. Oktober endet, noch um zehn weitere Tage verlängern.
Der Automobilzulieferer ZF Friedrichshafen hat die Cherry-Gruppe an das Beteiligungsunternehmen Genui veräußert. Auch das Management von Cherry hat sich an dem Unternehmen, das Computereingabegeräte herstellt, beteiligt. Die Cherry-Gruppe erzielte im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von rund 80 Millionen Euro. Der M&A-Deal soll im November abgeschlossen werden. ZF Friedrichshafen hatte Baker & McKenzie unter Federführung von Ingo Strauss als Berater mandatiert.
Die DIM Deutsche Immobilien Management kauft das Property-Management-Geschäft von Patrizia Immobilien. Die Übernahme wird zum 2. Januar wirksam. Den Kaufpreis gaben die Unternehmen nicht bekannt.
Das Technologieunternehmen Hörmann Gruppe will seine operativen Aktivitäten in der Tochter Hörmann Finance bündeln. Diese kauft daher Anteile an Funkwerk in Höhe von 52,85 Prozent von der Hörmann Funkwerk Holding zu. Außerdem will das Unternehmen die Mehrheitsbeteiligung an VacuTec Messtechnik im Zuge einer Sachkapitalerhöhung einbringen. Nach der Transaktion wird Hörmann Finance 78,35 Prozent der Anteile an Funkwerk sowie 90 Prozent der VacuTec-Anteile halten.
Die Fintech Group hat ihre Beteiligung an der Technologietochter Xcom aufgestockt. Das Unternehmen hat sich nach eigenen Angaben mit wesentlichen Minderheitsaktionären geeinigt und zudem eine zwölf Monate währende Kaufoption auf weitere 18 Prozent der Anteile abgeschlossen. Damit verfügt die Fintech Group über mehr als 98 Prozent der Stimmrechte bei Xcom.
Der Waggonbauer Astra Rail Management hat ein Joint Venture mit dem US-Unternehmen The Greenbrier Companies gegründet. Das Gemeinschaftsunternehmen Greenbrier-Astra Rail führt künftig das operative Geschäft der Unternehmen in Polen, Rumänien, der Slowakei und Deutschland. Dabei wird Greenbrier 75 Prozent der Anteile halten. Die Kartellbehörden müssen dem Deal noch zustimmen. Die Kanzlei White & Case hat Greenbrier unter Federführung von Markus Hauptmann beraten.
Das auf Sanitär- und Heizungstechnik spezialisierte Familienunternehmen Viega sucht nach Übernahmezielen, um global zu wachsen. Dabei hat es Viega vor allem auf etablierte Produktionsunternehmen in den Märkten Deutschland, Zentraleuropa, USA, Indien und China abgesehen.
Das auf Business- und IT-Lösungen spezialisierte Unternehmen NTT Data übernimmt Nefos, einen Salesforce Platinum Consulting Partner. Dabei wird NTT Data durch die Kanzlei Willkie Farr & Gallagher beraten. Das Team leitete Patrick Meiisel.
The Riverside Company hat sich an der auf Küchenersatzteile spezialisierten GEV Gruppe beteiligt. Riverside wurde bei dem Deal durch PwC, OMMAX und Watson Farley & Williams beraten. Die Transaktion wird von der SEB finanziert.
Der Schweizer Fitnesscenter-Betreiber Let’s Go Fitness, ein Portfoliounternehmen von Afinum, kauft das Familienunternehmen Physic 2000 im Rahmen einer Nachfolgeregelung. Details des Deals sind nicht bekannt.
Die Christian Bernard Gruppe hat die Schmuckhandelskette Oro Vivo an den französischen Schmuckkonzern Thom Europe veräußert. Thom Europe hat kürzlich bereits den italienischen Schmuckhändler Stroili erworben. Die Christian Bernard Gruppe hatte IMAP bei dem Verkauf als Berater mandatiert.
Die Exceet Group, ein Chiphersteller mit Sitz in Luxemburg, hat ihren Geschäftsbereich Unit ID Management & Systems an die Visioncard Holding veräußert. Bei dem Management Buyout war Lincoln International als Berater für Exceet tätig.
Info
Die wichtigsten Transaktionen der vergangenen Wochen finden Sie im Überblick auf unserer Themenseite M&A-Deals.