NEUZur Serie: Top-Dealmaker

Newsletter

Abonnements

M&A-Deals: Stada, Minimax, T-Mobile

Stada könnte in den kommenden Wochen wieder vermehrt am M&A-Markt aktiv werden.
Stada

Stada übernimmt Shampoo von Johnson & Johnson

Der Arzneimittelhersteller Stada kauft die Rechte an dem Anti-Schuppen-Shampoo von Janssen Pharmaceutica, einer Tochtergesellschaft des US-amerikanischen Wettbewerbers Johnson & Johnson. Laut Informationen des „Handelsblatts“ soll sich der Kaufpreis auf rund 200 Millionen Euro belaufen.

Eigenen Angaben zufolge lag der Umsatz des Produkts im EMEA-Raum (Europa, Naher Osten, Afrika) 2017 bei etwa 33 Millionen Euro. Claudio Albrecht, Interims-Chef bei Stada, sagte gegenüber der Nachrichtenagentur „Reuters“, dass in den kommenden Wochen noch mit weiteren Zukäufen einzelner Produkte zu rechnen sei. 

Lego-Eigner verlassen Brandschutzkonzern Minimax

Die Eigentümerfamilie des dänischen Spielzeugherstellers Lego ist vorzeitig bei dem deutschen Brandschutzkonzern Minimax Viking ausgestiegen. Nach Information des „Manager Magazins“ hat die Lego-Eigentümerfamilie Kristiansen ihre Beteiligung an den Finanzinvestor Intermediate Capital Group (ICG) veräußert. ICG war bereits mit 42 Prozent an Minimax beteiligt und stockt nun seine Anteile auf über 90 Prozent auf. Dem Bericht zufolge war ursprünglich eine Beteiligung des Lego-Clans bis 2022 vorgesehen. Dem Verkauf soll ein Unternehmenswert von 2,3 Milliarden Euro zugrunde liegen.

Im Juni 2014 waren die Kristiansens über ihre Investmentvehikel Kirkbi bei Minimax Viking eingestiegen. Damals hatte der PE-Investor IK Investment Partners seine Anteile an Kirkbi und ICG verkauft. Die Transaktion wurde mit einem Unternehmenswert von 1,37 Milliarden Euro bewertet.  

Wackelt die Übernahme von Sprint durch T-Mobile?

Die geplante Übernahme des US-Telekommunikationskonzerns Sprint durch T-Mobile US könnte nochmal ins Wanken geraten. Die New Yorker Generalstaatsanwältin Barbara Underwood prüfe den 26 Milliarden Dollar schweren Deal intensiv, heißt es in einem Bericht des „Wall Street Journal“. Demnach gehe es um das Angebot von Prepaid-Verträgen. Durch den Zusammenschluss von Sprint und T-Mobile würden beide Unternehmen eine zu hohe Marktmacht erhalten, so der Bericht. Das Blatt beruft sich auf mit der Sache vertraute Personen.

Die beiden Telekommunikationskonzerne hatten Ende April ihren geplanten Zusammenschluss bekannt gegeben. Damals bezifferte die Deutsche Telekom das Transaktionsvolumen auf 150 Milliarden Dollar. Erst wenige Monate zuvor hatten beide Parteien die Verhandlungen noch wegen zu hoher Forderungen abgebrochen. 

Bosch will Verpackungsmaschinengeschäft abstoßen

Bosch stellt sein Geschäft mit Verpackungsmaschinen zum Verkauf. Der Bereich erzielte 2017 mit 6.100 Mitarbeitern in 15 Ländern einen Umsatz von rund 1,3 Milliarden Euro. Die Profitabilität des Bereichs ist nicht bekannt. Bosch begründet den Schritt damit, dass die recht kleinteilig strukturierte Sparte nicht mehr in die Unternehmensstrategie passe. In rund einem Jahr soll der M&A-Prozess abgeschlossen sein. Die Bosch-Sparte dürfte vor allem unter Finanzinvestoren Kaufinteresse wecken.

Lufthansa äußert offenbar erneut Interesse an Alitalia

Die Lufthansa zeigt offenbar wieder Interesse an einem Kauf der angeschlagenen Fluggesellschaft Alitalia. Lufthansa-Chef Carsten Spohr habe in einem Schreiben an Italiens Vizepremier und Arbeitsminister Luigi Di Maio sein „strategisches Interesse“ an der Fluglinie geäußert, berichtete die römische Tageszeitung „Il Messaggero". Weiter heiße es in dem Schreiben, dass die Lufthansa im Zuge einer Übernahme in den Flughafen Rom Fiumicino investieren wolle und auf eine weitere Senkung der Personalkosten bei Alitalia bestehe.

Zuletzt hatte die italienische Regierung die Verkaufsfrist von Alitalia um sechs Monate verlängert. Neben Lufthansa bieten auch der Billigflieger Easyjet und ein unbekannter dritter Kaufinteressant für die italienische Fluglinie. Erst vergangene Woche bestätigte Lufthansa-CEO Spohr, dass man auch in Kontakt mit der norwegischen Billigfluglinie Norwegian stehe. 

ThyssenKrupp und Tata offenbar einig bei Stahlfusion

Die beiden Stahlkonzerne ThyssenKrupp und der indische Wettbewerber Tata Steel sollen sich nach über zwei Jahren Verhandlungen auf ein eine Fusion ihrer europäischen Stahlsparten geeinigt haben. Das berichtet das „Handelsblatt“ und beruft sich dabei auf Unternehmenskreise. Demnach soll der Aufsichtsrat am heutigen Freitagnachmittag über die geplante Fusion abstimmen.

Im Vorfeld des Deals mussten ThyssenKrupp und Tata einige Hürden nehmen. So hatten vor allem die Essener mit dem Widerstand der eigenen Investoren zu kämpfen, die sich zum Teil gegen den Deal aussprachen. Im September 2017 erzielten die Unternehmen nach zähen Verhandlungen schließlich eine Grundsatzvereinbarung zur Gründung eines Joint Ventures.

Weitere Meldungen

Der Energiekonzern E.on hat den Verkauf seiner Uniper-Anteile über rund 46,7 Prozent an den finnischen Konkurrenten Fortum abgeschlossen. Nachdem neben der EU-Kommission nun auch die russischen Kartellbehörden der Übernahme zugestimmt hätten, seien alle Bedingungen für den Deal erfüllt, teilte E.on mit. Dem Energiekonzern fließen durch die Transaktion 3,8 Milliarden Euro zu. Im September 2017 gab der Konzern bekannt, sich von seiner Uniper-Beteiligung trennen zu wollen.

Die Warenhausketten Kaufhof und Karstadt verhandeln offenbar über die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens. Das berichten mehrere Medien unter Berufung auf Insiderinformationen. Die Gespräche befänden sich jedoch noch in einem frühen Stadium, berichtet die Nachrichtenagentur „Reuters“.  Demnach könne der Karstadt-Eigentümer René Benko mit 51 Prozent und der kanadische Kaufhof-Eigentümer HBC mit 49 Prozent an dem neuen Unternehmen beteiligt werden.   

Der Nahrungsmittelkonzern Nestlé will sich offenbar von seiner Wurstmarke Herta trennen. Das berichtet die Nachrichtenagentur „Bloomberg“ unter Berufung auf Insider. Ein Verkaufsprozess sei jedoch noch nicht eingeleitet worden. Der mögliche Verkauf soll den von Nestlé-Chef Mark Schneider geplanten Umbau des Lebensmittelkonzerns hin zu einer Fokussierung auf gesunde Ernährung weiter vorantreiben. Dafür hatten sich die Schweizer zuletzt auch von ihrem US-amerikanischen Süßwarengeschäft getrennt.

Die EU-Kommission unterzieht die geplante Übernahme des weltweiten Nylongeschäfts des belgischen Wettbewerbers Solvay durch den Chemiekonzern BASF einer genaueren Prüfung. Es gebe Bedenken bezüglich des Wettbewerbs, wie es in einer Mitteilung der Kommission heißt.  Am 22. Mai wurde der Zukauf bei der Behörde angemeldet und soll bis zum 31. Oktober entschieden werden. Im September letzten Jahres hatte BASF seine 1,6 Milliarden Euro schweren Übernahmepläne öffentlich gemacht.

Der Autokonzern Volkswagen ist mit einer Investition über 100 Millionen Dollar (86 Millionen Euro) bei dem US-Batterieentwickler Quantumscape eingestiegen. Mit dem Zukauf wollen die Wolfsburger in den nächsten Jahren eine erste Fabrik für Feststoffbatterien bauen.

Der Essenslieferdienst Delivery Hero trennt sich von seinem Geschäft in der Schweiz. Wie das Berliner Unternehmen mitteilte, wird die Marke Foodarena an den niederländischen Konkurrenten Takeaway.com verkauft. Über den Kaufpreis ist nichts bekannt.

Die Deutsche Beteiligungs AG (DBAG) hat in den Breitbandkommunikationsdienstleister BTV Braun Telecom investiert. Im Rahmen eines Management-Buy-outs übernimmt die DBAG die Mehrheit der Anteile an vier operativen Gesellschaften der BTV-Gruppe. Das Closing der Transaktion ist für Juli vorgesehen. Details zum Kaufpreis sind nicht bekannt. Eigenen Angaben zufolge verdoppelte sich der Umsatz der in Hannover gegründeten BTV-Gruppe in den vergangenen drei Jahren auf rund 30 Millionen Euro in 2017.

Die SWJ-Gruppe, ein Ingenieur- und Consultingdienstleister in den Bereichen Automobil- und Zuliefererindustrie, hat den Engineering-Spezialisten Inform gekauft. SWJ übernimmt die Anteile von zwei aus Altersgründen ausscheidenden Gründungsgesellschaftern. Inform wurde bei der Transaktion von der M&A-Beratung Falkensteg und der Sozietät Schilling Zutt & Anschütz begleitet.

Der im MDax gelistete Medienkonzern Ströer hat das deutsche Geschäft des Onlinemarketing-Dienstleisters Reachlocal übernommen. Die Kanzlei Taylor Wessing (Federführung: Stephan Manuel Nagel) hat Ströer bei der Transaktion beraten.

Der Lebensversicherungskonzern Swiss Life hat die Berliner Immobiliengesellschaft Beos erworben. Die Transaktion soll im dritten Quartal 2018 vollzogen werden. Die Zustimmung der Kartellbehörden steht noch aus. Mit dem Zukauf will Swiss Life seine Position auf dem deutschen Immobilienmarkt weiter ausbauen. Beos erwirtschaftete eigenen Angaben zufolge 2017 mit rund 150 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 30 Millionen Euro.

Das Chemie-Unternehmen TIB Chemicals hat seinen Tochterkonzern BNT Chemicals an den Produktionsdienstleister für thermische Verfahrenstechnik IBU-Tec Advanced Materials verkauft. Die Unternehmensberatung Clearwater International hat TIB Chemicals bei der Transaktion beraten. Details zum Kaufpreis sind nicht bekannt.

Die italienische Großbank Unicredit hat über ihre deutsche Tochter HVB die Beteiligung an der Investmentbank Kepler Cheuvreux von 5,2 auf 10,3 Prozent erhöht. Über den Kaufpreis der Beteiligungserhöhung ist nichts bekannt. Die Unicredit war 2011 bei Kepler eingestiegen.

Die Nürnberger Sellbytel Gruppe, ein Anbieter von Outsourcing-Dienstleistungen, ist von der französischen Webhelp Gruppe, einem Portfoliounternehmen der amerikanischen Beteiligungsgesellschaft Kohlberg Kravis Roberts & Co. übernommen worden. Verkäufer ist die New Yorker Agentur BBDO. Mit dem Erwerb will Webhelp seinen Jahresumsatz eigenen Angaben zufolge bis Ende 2018 auf 1,3 Milliarden Euro steigern. Der französische Konzern wurde bei der Transaktion von der Wirtschaftskanzlei Mayer Brown (Federführung: Julian Lemor und Olivier Aubouin) beraten.

Der PE-Investor Avedon Capital Partners hat die Seebach Gruppe, einen deutschen Hersteller von metallischen Filtrationslösungen, veräußert. Käufer ist das Unternehmen John Crane, das dem Maschinenbauer Smiths Group gehört. Avedon hatte die Seebach Gruppe 2012 übernommen. Das PE-Unternehmen wurde bei dem Verkauf von Mayer Brown (Federführung: Joachim J. Modlich) begleitet.

Der Autobahnraststättenbetreiber Tank & Rast übernimmt Fleet Ad, einen Anbieter digitaler Werbe-Screens in Taxis. Mit dem Deal will Tank & Rast seine Expansion im Digitalgeschäft weiter vorantreiben. Im März 2018 hatte das Unternehmen mit Sitz in Bonn bereits den Reise-App-Anbieter From A to B gekauft.

Die Vermögensverwaltungsgesellschaft Hautau GmbH & Co. KG hat 75 Prozent der Anteile an der Hautau GmbH, einem Spezialisten für Schiebetechnik und Fensterautomation, an die Mayer & Co-Unternehmensgruppe veräußert, bleibt jedoch mit 25 Prozent weiterhin an Hautau beteiligt. Die Hautau-Gesellschafter wurden bei der Transaktion von der Kanzlei Heuking Kühn Lüer Wojtek (Federführung: Boris Dürr) unterstützt. Hanau erwirtschaftet eigenen Angaben zufolge jährlich einen Umsatz von rund 50 Millionen Euro, die Mayer & Co-Unternehmensgruppe von über 250 Millionen Euro.

Die Beteiligungsgesellschaft Invision ist bei der Dortmunder Niclen Gruppe, einem Spezialisten für Prime Dry Hire Services, eingestiegen. Das Closing der Transaktion fand bereits Mitte Juni statt, wie das Unternehmen nun mitteilte. Über die Höhe der Beteiligung und den Kaufpreis sind keine Details bekannt. Die M&A-Beratung Rautenberg & Company hat Niclen bei dem Deal unterstützt.

Der Technologiekonzern Körber hat den Logistikdienstleister Centriq Group, zu der auch der Sprachlösungskonzern Voiteq und das Modellierungs- und Simulationsgeschäft Cirrus Logistics gehören, erworben. Mit dem Zukauf will Körber sein bereits bestehendes nordamerikanisches Sprachlösungsgeschäft stärken. Details zum Kaufpreis sind nicht bekannt. Centriq wurde bei dem Verkauf von der M&A-Beratung Clearwater International begleitet.

andreas.mehring[at]finance-magazin.de

Info

Die wichtigsten Transaktionen der vergangenen Wochen finden Sie im Überblick auf unserer Themenseite M&A-Deals.

Themen