NEUZur Serie: Top-Dealmaker

Newsletter

Abonnements

M&A-Deals: Symrise, Afinum, Delivery Hero

Symrise expandiert mit der Übernahme von Cobell im britischen Getränkemarkt.
Symrise

Symrise übernimmt britisches Unternehmen Cobell

Der Aroma- und Duftstoffproduzent Symrise übernimmt das britische Unternehmen Cobell, das zu den größten Lieferanten für Obst- und Gemüsesäfte in Großbritannien zählt. Mit der Akquisition will Symrise unter anderem seine Position im britischen Getränkemarkt ausbauen und zum führenden Anbieter für natürliche Getränkekomponenten aufsteigen. Im britischen Markt ist Symrise bereits seit mehr als fünf Jahrzehnten tätig.

Cobell wurde 1999 gegründet und bietet mehr als 370 Produkte sowie Obst- und Gemüseinhaltsstoffe an. Mit 56 Mitarbeitern erwirtschaftete das Unternehmen im vergangenen Jahr einen Umsatz von 50 Millionen Britische Pfund.

Afinum verkauft Beteiligung an Alfmeier

Der Mittelstandsinvestor Afinum hat seine Minderheitsbeteiligung von 39,3 Prozent an dem Automobilzulieferer Alfmeier Präzision verkauft. Käufer ist die Industrieholding Elber, die zu einer Regensburger Immobiliengruppe gehört. Der Münchener PE-Investor Afinum hatte sich 2012 im Rahmen einer Kapitalerhöhung an Alfmeier beteiligt. Der Automobilzulieferer verbuchte seither einen Umsatzanstieg von rund 35 Prozent auf 269,9 Millionen Euro. Auch der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) stieg um mehr als 300 Prozent auf 16,9 Millionen Euro. 

Außerdem hat Afinum in den vergangenen Jahren einige Effizenz- und Reorganisationsmaßnahmen angestoßen, wie beispielsweise den Wechsel in die Rechtsform einer europäischen Aktiengesellschaft. Außerdem begab Alfmeier 2013 eine Mittelstandsanleihe, die seit ihrer Emission nahezu durchgehend über ihrem Nennwert notiert. 

Delivery Hero baut durch Carriage-Kauf Position im Nahen Osten aus

Der Lieferdienst Delivery Hero baut sein Engagement im Nahen Osten aus und erwirbt die Lieferplattform Carriage aus Kuwait, die auch in weiteren Ländern der Golfregion tätig ist. Bisher ist Delivery Hero mit dem Lieferservice Talabat in der Region vertreten. Das Unternehmen hatte der Inkubator Rocket Internet 2015 übernommen und als Anteilseigner von Delivery Hero in das Unternehmen eingebracht.

Unterstützung für neues Wachstum erhielt Delivery Hero zuletzt durch eine Investition des Technologieinvestores Naspers in Höhe von 387 Millionen Euro. Durch einen Börsengang, über den schon seit Längerem spekuliert wird, könnten den Berlinern weitere Mittel zufließen.

Linde und Praxair beschließen Fusion

Die geplante Fusion des Gaskonzerns Linde mit dem amerikanischen Konkurrenten Praxair ist nun endgültig beschlossen. Der Aufsichtsrat von Linde stimmte Zusammenschluss zu. Das neue Unternehmen hat einen Börsenwert von rund 67 Milliarden Euro und beschäftigt weltweit 80.000 Mitarbeiter.

Durch einen Zusammenschluss unter Gleichen soll der weltgrößte Industriegase-Konzern entstehen, heißt es. Der Beschluss beendet einen langen Streit zwischen dem Linde-Management und den Arbeitnehmern. Er drohte zu einer schweren Zerreißprobe zu werden.

NordLB prüft offenbar Verkauf der Deutschen Hypothekenbank

Die NordLB denkt offenbar darüber nach, ihre Immobilientochter Deutsche Hypothekenbank zu verkaufen, wie die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet. Durch den Verkauf könne die Kapitaldecke gestärkt werden, heißt es in dem Bericht. Noch sei aber keine endgültige Entscheidung getroffen, vielmehr würden noch verschiedene Optionen geprüft, so ein NordLB-Sprecher gegenüber der Süddeutschen Zeitung. Die Deutsche Hypothekenbank beschäftigt rund 400 Mitarbeitet und verbucht eine Bilanzsumme von 25 Milliarden Euro.

Im vergangenen Jahr hatte die NordLB über 2 Milliarden Euro für faule Schiffskredite zur Seite legen müssen und einen Milliardenverlust gemacht. Dadurch reduzierte sich die Kernkapitalquote von 12,2 Prozent auf 9,9 Prozent.

Bosch plant Übernahme von Albertini Cesare

Der Autozulieferer Bosch beabsichtigt, das italienische Unternehmen Albertini Cesare zu übernehmen. Albertini Cesare ist ein Spezialist für Aluminiumguss und produziert Gussgehäuse unter anderem für die Automobilindustrie. Da diese beispielsweise für elektrische Lenkungen genutzt werden, erhofft Bosch sich so eine zuverlässige Versorgung mit diesen Gussteilen. Lieferprobleme von Albertini Cesare waren dafür verantwortlich, dass in den vergangenen Tagen in mehreren BMW-Werken teilweise die Bänder stillstanden. BMW drohte Bosch daraufhin mit Schadensersatzforderungen.

Mehr als 400 Mitarbeiter arbeiten an zwei Standorten in Norditalien für das Unternehmen, das nach bisherigen Plänen in den Bosch-Geschäftsbereich Automotive Steering integriert werden soll. Die zuständigen Behörden müssen der Transaktion noch zustimmen.

M&A-Personalien

Die Sozietät Hengeler Mueller verstärkt ihr Steuerrechtsteam am Standort München mit Gunther Wagner und Matthias Scheifele. Der Counsel Gunther Wagner kommt vom Medienkonzern ProsiebenSat.1 Media, wo er seit dem Herbst 2015 Senior Tax Manager war. Zuvor hatte Wagner seit 2009 bei Hengeler Mueller als Associate in der Steuerrechtspraxis gearbeitet. Matthias Scheifele wechselt vom Frankfurter Standort der Sozietät nach München. Sein Schwerpunkt liegt in der steuerrechtlichen Beratung von M&A-Transaktionen, Umstrukturierungen von Unternehmen sowie Finanzierungstransaktionen.

Der Datenraumanbieter Drooms verstärkt sein Corporate Finance und M&A-Team mit Chris Beckmann und Martin Alamri. Beckmann wird für den Aufbau des Teams zuständig sein. Zuvor hatte der 54-Jährige bei einem amerikanischen Datenraumanbieter gearbeitet und dort die Tätigkeiten in der DACH-Region sowie in Skandinavien und Polen aufgebaut.

Konrad Hinkens ist neuer europäischer Managing Director bei der M&A-Beratung Raymond James European Advisory, wo er im Global Healthcare Investment Banking Team tätig sein wird. Der 37-Jährige kommt von KPMG Deal Advisory. Seit 2011 hat Hinkens dort unter anderem die M&A Life Sciences Pratice aufgebaut.

Weitere M&A-Deals

Der Private-Equity-Investor CVC Capital Partners hat seinen neuesten Fonds CVC Capital Partners VII geschlossen. Mehr als 16 Milliarden Euro beträgt das Volumen des Fonds, der für PE-Investments in Europa und Nordamerika genutzt werden soll. Es ist der größte Fonds, den CVC bisher abgeschlossen hat. Zusammen mit anderen aktiven Fonds verwaltet CVC momentan 34 Milliarden Euro.

Das Familienunternehmen Wirtgen wird für 5,2 Milliarden US-Dollar (4,6 Milliarden Euro) an den US-Landmaschinenhersteller John Deere verkauft. Die Eigentümerfamilie wird sich auch aus der Unternehmensführung zurückziehen. Der Deal soll bis Anfang 2018 abgeschlossen werden. Der Kaufpreis entspricht dem 9,5-fachen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) des laufenden Geschäftsjahres, so John Deere. Linklaters (Federführung: Wolfgang Sturm, Tim Johannsen-Roth und Oliver Rosenberg) hat Deere bei der Transaktion beraten.

Nach Ablauf des Übernahmeangebots hält der US-Konzern Superior Industries nun 92,3 Prozent an Uniwheels, einem Hersteller von Leichtmetallfelgen. Ende März hatten die Amerikaner bereits die Übernahme von 61 Prozent mit dem Mehrheitseigner vereinbart. Nun sind Superior Industries noch weitere an der Börse in Warschau gehandelte Aktien angedient worden, dabei lag das Angebot bei 247,87 Zloty je Aktie. Insgesamt hat der Konzern 714,7 Millionen Dollar für Uniwheels bezahlt, wobei 670 Millionen Dollar durch neue Schulden finanziert wurden.

Der Sportfachhändler Sportscheck hat sich an dem Hamburger Start-up fitfox.de beteiligt und so seine Angebotspallette erweitert. Fitfox.de ermöglicht es seinen Kunden, in Fitnessclubs ohne Vertragsbindung zu trainieren, indem Tageskarten, Wochen oder Monatsangebote erworben werden können. Die Fitness-Plattform wurde 2013 gegründet und zählt mittlerweile 150 Fitness-Studios in 15 Städten zu seinen Kooperationspartnern.

Der chinesische Chemiekonzern Chemchina hat seinen Anteil an dem Agrochemiekonzern Syngenta nach Abschluss der Nachfrist auf 94,7 Prozent ausgebaut. Syngenta-Aktionäre hatten dem chinesischen Unternehmen weitere Titel angedient. Als nächstes wolle Chemchina zusätzliche Aktien kaufen, um die Schwelle von 98 Prozent zu erreichen, so Syngenta in einer Pressemitteilung. Die restlichen Syngenta-Titel sollen dann in einem weiteren Schritt als wertlos erklärt werden.

Der Energiekonzern E.on plant offenbar, seine restlichen Anteile an dem Kraftwerksbetreiber Uniper zu verkaufen, wie die Nachrichtenagentur Reuters aus Insiderkreisen erfahren hat. Demnach habe E.on Goldman Sachs damit beauftragt, verschiedene Möglichkeiten zu prüfen. So könnten dem Bericht zufolge die verbliebenen 47 Prozent an Uniper an der Börse platziert werden oder direkt an einen Käufer gehen. Laut einem Insider könnten auch PE-Investoren mit Erfahrungen in der Energiebranche eine Rolle spielen. Zuletzt hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen verkündet, dass der finnische Versorger Fortum überlege, die Uniper-Anteile zu übernehmen. Dem Bericht zufolge soll Fortum in einem späteren Schritt beabsichtigen, das gesamte Unternehmen zu erwerben.

Die Frankfurter Volksbank und die Vereinigte Volksbank Maingau wollen sich noch in diesem Jahr zusammenschließen. Bereits in den vergangenen Jahren gab es eine projekthafte Zusammenarbeit die nun dauerhaft werden soll. Durch die Fusion soll unter anderem eine besserer Ausgangslage für die sich verändernden Rahmenbedingungen im Bankensektor geschaffen werden. Gleichzeitig sollen aber auch die Kunden von einer höhere Zuverlässigkeit und Geschwindigkeit der Leistungen profitieren, heißt es.

Die Fluggesellschaft Air Berlin beabsichtigt offenbar, die Luftfahrtgesellschaft Walter (LGW) zu übernehmen, wie die „Welt“ berichtet. Bereits seit zehn Jahren fliegt LGW im Auftrag der Air Berlin, wobei Piloten und Besatzung von der privaten Fluggesellschaft gestellt werden, die Flugzeuge aber das Logo von Air Berlin besitzen. Nach dem Bericht der Welt soll bei der Übernahme nur ein „symbolischer Preis“ gezahlt werden.

Das tschechische Bahn- und Busunternehmen Leo Express hat Interesse an dem insolventen Bahnunternehmen Locomore angemeldet und ein Kaufangebot abgegeben, wie das „Handelsblatt“ berichtet. Demnach beabsichtigt Leo Express im Falle einer Übernahme an den Mitarbeitern und Lieferanten festzuhalten. Nach eigenen Angaben verbuchte das vor fünf Jahren gegründete tschechische Unternehmen 2016 einen Umsatz von 13,5 Millionen Euro. Weitere Interessenten hätten aber auch ihren Hut in den Ring geworfen, so das Handelsblatt.

Der Verwaltungsrat des Schweizer Telemedizin-Unternehmens Lifewatch empfiehlt seinen Aktionären, das nachgebesserte öffentliche Kaufangebot der Cardiac Monitoring Holding Company anzunehmen. Die Cardiac Monitoring Holding Company gehört zum US-Konzern Biotelemetry. Der nachgebesserte Kaufpreis sei fair und angemessen, so Lifewatch in einer Presseerklärung. Zuletzt hatte die Privatklinikgruppe Aevis ihr Angebot zurückgenommen und damit Biotelemetry das Feld im Übernahmeringen überlassen.

Der PE-Investor Auden will seine Beteiligung an der Auszahlungsplattform Optiopay verdoppeln. Der Investor hatte sich 2016 am Unternehmen im Rahmen einer Finanzierung beteiligt und hält derzeit 10 Prozent an Optiopay. Zuletzt war auch der Finanzkonzern NN Group NV bei der Auszahlungsplattform eingestiegen.

Die österreichische Bank Bawag PSK plant derzeit die Übernahme der Südwestbank. Käuferin und Eigentümer befinden sich derzeit in Übernahmegesprächen. Die 1922 gegründete Südwestbank zählt zu den mittelständische regionalen Privatbanken und hat ihren Fokus beim Retail-, Corporate- und Private Banking.

Der geplante Zusammenschluss der arabischen Reederei United Arab Shipping Company (UASC) mit dem Reedereikonzern Hapag-Lloyd ist nun abgeschlossen. Dadurch entsteht nach eigenen Angaben die fünftgrößte Linienreederei der Welt. UASC und ihre Hauptgesellschafter Qatar Investment Authority sowie Public Investment Fund of Saudi Arabia wurden bei der Transaktion von White & Case beraten.

Die NRW Bank Spezialfonds hat ihre 40-Prozent-Beteiligung an dem deutsche Nutzfahrzeugbauer Langendorf an Wielton, einen polnischen Hersteller von Sattelauflagen und Anhängern für Lkws, verkauft. Durch den Erwerb will Wielton seine Position im deutschen Markt stärken und seine Produktpalette ausbauen. Taylor Wessing (Federführung: Ernst-Albrecht von Beauvais) hat die NRW Bank beraten, während WMS Rechtsanwälte die Hauptgesellschafter beraten haben. Die Luther Rechtsanwaltsgesellschaft stand den Käufern beratend zur Seite.

Die südafrikanische Bid Corporation, ein Unternehmen, das im Bereich Food Service tätig ist, beteiligt sich mehrheitlich an Pier 7 Foods, einem Dienstleister für den Lebensmittel- und Gastronomiebedarfshandel. Für die Bid Corporation ist es die erste Akquisition in Deutschland, dabei hofft das Unternehmen, so in den deutschen Food Service Markt einsteigen zu können. Die Südafrikaner beschäftigen nach eigenen Angaben knapp 25.000 Mitarbeiter und verbuchen einen Umsatz von knapp 10 Milliarden Euro. Clairfield International hat die Bid Corporation bei der Transaktion beraten.

Der PE-Investor EQT verkauft über seinen Fonds EQT Expansion Capital II Limited die Roeser Medical Group, einen Systemanbieter im medizinischen Fachhandel, an die private Klinikkette Sana Kliniken. 2010 hatte sich EQT an der Roeser Medical Group beteiligt. Rund 320 Mitarbeiter arbeiten für die Roeser Medical Group, die vor allem auf Dienstleistungen rund um Medizinprodukte spezialisiert ist. Die Käuferseite wurde von Roever Broenner Susat Mazars Rechtsanwaltsgesellschaft (Federführung: Daniel Ruppelt) und Bergemann, Schönherr & Partner beraten, während Weil, Gotshal & Manges (Federführung: Kamyar Abrar) der Verkäuferseite beratend zur Seite stand.

Greg Hamilton, CEO des Molekulardiagnostik-Unternehmens Epigenomics, hat den Aktionären des Unternehmens das Übernahmeangebot durch die Beteiligungsgesellschaft Cathay Fortune International Company Limited und deren Tochtergesellschaft Summit Hero Holding empfohlen. Die beteiligten Parteien haben bereits ein Business Combination Agreement unterzeichnet, das ein Angebot von 7,52 Euro je Aktie vorsieht. Durch die Übernahme erhofft sich Epigenomics Zugang zu erforderlichen Finanzmitteln, damit die Entwicklung weiterer Krebstest und die Vermarktung der Produkte fortgesetzt werden kann.

Die Beteiligungsgesellschaft Finatem hat ihr Portfoliounternehmen Bärbel Drexel an die belgische Beteiligungsgesellschaft Damier verkauft. Bärbel Drexel entwickelt, produziert und vertreibt Nahrungsergänzungsmittel und Naturkosmetik. Im vergangenen Jahr erzielte das Unternehmen einen Endkundenumsatz von 36 Millionen Euro und beschäftigte 80 Mitarbeiter. Quarton International und die Kanzlei Otto Mittag Fontane haben Finatem bei der Transaktion beraten. Rödl & Partner (Federführung: Jochen Reis) standen Damier beratend zur Seite.

Der Industriegase-Hersteller Linde geht mit dem russischen Unternehmen Power Machines ein Joint Venture ein. Dieses soll Ausrüstung für Gasverarbeitungsanlagen in Russland herstellen. Beide Parteien sind mit jeweils 50 Prozent am Gemeinschaftsunternehmen beteiligt.

Eine von der Beteiligungsgesellschaft Quartum Kapital initiierte Investorengruppe hat sich an dem Münchener Lebensmittelproduzenten Dreistern beteiligt. Das Familienunternehmen beliefert Großverbraucher mit Tiefkühlkost, vor allem von Hefeteigprodukten wie Germknödel und Dampfnudeln. Die Höhe der Beteiligung und die Umsatzgröße von Dreistern wurden nicht mitgeteilt. Begleitet wurde das Investment von den Quartum-Managern Gerald Oertel und Daniel Hilgendorff.

julia.schmitt[at]finance-magazin.de

Info

Die wichtigsten Transaktionen der vergangenen Wochen finden Sie im Überblick auf unserer Themenseite M&A-Deals.

Themen