Symrise plant Milliardenzukauf
Der Aromenhersteller Symrise möchte sich mit einer milliardenschweren Übernahme ein neues Marktsegment erschließen. Wie das Holzmindener Unternehmen mitteilte, hat es den Eigentümern der französischen Diana Gruppe ein Übernahmeangebot vorgelegt. Das Dealvolumen liegt bei rund 1,3 Milliarden Euro. Eine Brückenfinanzierung für die Transaktion steht bereits, final soll der Zukauf durch einen Mix aus Eigen- und Fremdkapitalinstrumenten finanziert werden.
Die Diana Gruppe ist Lieferant in der Lebensmittel-, Tiernahrung und der kosmetischen Industrie. Das Unternehmen gehört seit 2007 dem PE-Investor Ardian, zu diesem Zeitpunkt war es mit 710 Millionen Euro bewertet. Im vergangenen Jahr erzielte Diana einen Umsatz von 425 Millionen Euro, die Ebitda-Marge lag bei 21 Prozent.
Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt der behördlichen Genehmigungen sowie der in Frankreich erforderlichen Zustimmung der Arbeitnehmervertreter. Symrise rechnet damit, dass sie im dritten Quartal 2014 abgeschlossen werden kann. Das Mdax-Unternehmen wurde bei dem Angebot von einem Team der Kanzlei Clifford Chance unter Leitung von Christof-Ulrich Goldschmidt beraten.
Gea verkauft Heat Exchangers an Triton
Wenige Wochen nach der Übernahme des Zubehörgeschäfts für thermische Kraftwerke von Alstom hat Triton den zweiten M&A-Deal im Wärmetauschsegment besiegelt: Der Investor übernimmt auch die Sparte Heat Exchangers von Gea. Der Bereich wurde bei der Transaktion mit einem Wert von 1,3 Milliarden Euro bewertet, Gea erzielte mit der Sparte 2013 einen Umsatz von 1,5 Milliarde Euro. Die Transaktion muss noch behördlich genehmigt werden, die Parteien erwarten das Closing zum Jahresende. Hengeler Müller hat Gea bei dem Verkauf begleitet.
Gea hatte im vergangenen Jahr bekannt gegeben, dass Konzernportfolio im Rahmen der Konzernstrategie 2020 stärker fokussieren zu wollen. Dabei war auch die Entscheidung gefallen, das Segment Heat Exchangers vollständig zu verkaufen.
GlencoreXstrata trennt sich von Mine und kauft in Afrika zu
GlencoreXstrata hat mit dem Verkauf einer Kupfermine in Peru den Weg für den Abschluss der Mega-Fusion geebnet. Chinesische Behörden hatten die Genehmigung des Zusammenschlusses von Glencore und Xstrata vor zwei Jahren an die Bedingung geknüpft, dass der Rohstoffkonzern die Mine „Las Bambas“ abgibt, bislang eine der größten Minen im Portfolio von Xstrata. Käufer ist ein chinesisches Konsortium, das von MMG, einer Sparte der staatlichen China Minmetals, geleitet wird. Es zahlt für die Übernahme rund 5,8 Milliarden US-Dollar in bar.
Fast zeitgleich wurde bekannt, dass GlencoreXstrata den Energiekonzern Caracal für rund 1,35 Milliarden US-Dollar übernehmen wird. Das Unternehmen betreibt Ölgeschäfte in Afrika und hatte erst vor Kurzem einen Zusammenschluss mit der kanadischen TransGlobe Energy angekündigt, der damit nun hinfällig ist.
Hapag Lloyd und CSAV besiegeln Fusion
Die Reedereien Hapag Lloyd und CSAV (Chile) haben ihren Zusammenschluss besiegelt. Das Containergeschäft von CSAV soll demnach vollständig in Hapag Lloyd aufgehen, dafür werden die Chilenen mit 30 Prozent an Hapag beteiligt. Im Zuge von Kapitalerhöhungen sollen sie ihren Anteil dann sukzessive weiter aufstocken.
Geben die Kartellbehörden grünes Licht, entsteht durch die Fusion die viertgrößte Reederei der Welt. Gemeinsam setzen die Konzerne jährlich rund 9 Milliarden Euro um. Hapag hatte seit längerem nach einem Fusionspartner gesucht. Im vergangenen Jahr waren nach langen Verhandlungen die Gespräche über einen Zusammenschluss mit der Hamburg Süd gescheitert.
Daimler verdient 2,4 Milliarden an Tognum-Ausstieg
Nachdem Daimler im März den Ausstieg bei der ehemaligen Tognum (jetzt Rolls-Royce-Power Systems) bekannt gegeben hatte, haben sich der Stuttgarter Autobauer und Rolls-Royce nun auf eine Bewertung des Deals verständigt: Daimler bekommt von seinem bisherigen Joint-Venture-Partner Rolls-Royce, mit dem er zu gleichen Teilen an Tognum beteiligt war, insgesamt 2,43 Milliarden Euro für den Verkauf seiner Beteiligung. Der Verkaufserlös solle genutzt werden, um das Kerngeschäft zu stärken, erklärte Daimler-CFO Bodo Uebber.
Anfang April war bereits bekannt geworden, dass der bisherige CFO von Rolls-Royce-Power Sysems, Dieter Royal, seinen im Herbst auslaufenden Vertrag nicht verlängern wird.
ThyssenKrupp und Saab verhandeln über Werft-Verkauf
ThyssenKrupp und der schwedische Rüstungskonzern Saab verhandeln über einen Verkauf von ThyssenKrupp Marine Systems. Die Gespräche befänden sich allerdings noch in einem frühen Stadium, teilte der Essener Konzern mit. Marine Systems (ehemals Kockums) gehört zur Tochtergesellschaft ThyssenKrupp Industrial Solutions und betreibt Werften in Malmö, Karlskrona und Muskö. Die Verkaufsentscheidung geht nach offiziellen Angaben auf eine Entscheidung der schwedischen Regierung zurück, Marineschiffbauprogramme in Zukunft nur noch national durchzuführen.
Kreise: Unister sucht Käufer
Das Leipziger Unternehmen Unister soll nach einem Käufer suchen. Kreisen zufolge soll das Unternehmen, das zahlreiche Portale im Internet wie beispielweise fluege.de und ab-in-den-urlaub.de betreibt, bereits die Investmentbank Jefferies mit der Suche nach Investoren beauftragt haben. Den Quellen zufolge dürfte Unister mit rund 1,5 Milliarden Euro bewertet werden. Unister wollte die Meldung nicht kommentieren.
Investoren bekunden Interesse an Strauss
Die insolvente Handelskette Strauss hofft auf eine Rettung bis Mitte des Jahres. Es gebe mehrere Interessenten, darunter „handelsaffine Finanzinvestoren“, sagte Insolvenzverwalter Andreas Ringstmeier laut einem Medienbericht. Das Unternehmen setzt nun darauf, noch im April ein verbindliches Angebot zu erhalten. Spätestens im Juni möchte es dann einen neuen Investor präsentieren. Bereits Ende Februar hatten es Anzeichen für einen vollständigen Ausstieg des bisherigen Investors Sun Capital gegeben.
Insolvenzverwalter will Marke „Praktiker“ zu Geld machen
Praktiker-Insolvenzverwalter Christoph Seagon möchte nach der Insolvenz der Baumarktkette die Marke „Praktiker“ sowie zusätzlich 15 Eigenmarken aus dem Sortiment verkaufen. Seit klar geworden sei, dass der Konzern nicht als Ganzes verkauft werden könne, hätten bereits mehrere Marktteilnehmer Interesse an dem Markennamen bekundet, teilte Seagon mit.
Afinum steigt mit 40 Prozent bei Görtz ein
Der Finanzinvestor Afinum hat sich mit 40 Prozent bei der Schuhhandelskette Görtz eingekauft. Die Beteiligung erfolgt nach Medieninformationen im Rahmen einer Kapitalerhöhung in zweistelliger Millionenhöhe. Afinum setzt auf eine langfristige Partnerschaft und möchte vor allem den Ausbau des Onlinehandels vorantreiben. In diesem Segment hatte Görtz in der vergangenen Zeit unter dem zunehmenden Konkurrenzdruck gelitten. Görtz hatte im vergangenen August mit der Suche nach einem Investor begonnen und zu diesem Zweck die Treuhandgesellschaft Görtz Beteiligung gegründet, die seitdem von Andreas Ziegenhagen (Dentons) geleitet wurde. Die Transaktion wurde zudem von der Kanzlei Noerr unter Federführung von Martin Kleinschmitt und Thorsten Reinhard sowie CatCap begleitet.
M&A-News: Personalien
Die M&A-Beratung Corporate Finance Mittelstand (cf:M) verstärkt ihr Team mit zwei Neuzugängen vom Bankhaus Lampe. Marco Strogusch, zuvor Managing Director im Bereich M&A Advisory bei Lampe, ist seit dem 1. April Mitglied der cf:M-Geschäftsführung, als weitere Unterstützung für das Team hat das Beratungshaus zudem Kambis Zahedi verpflichtet, der zuvor Senior Associate bei Lampe im Bereich M&A Advisory war.
Weitere M&A-Deals:
Der Agrarhändler Baywa kauft Neuseelands drittgrößten Apfelhändler Apollo Apples über seine neuseeländische Tochter Turners & Growers. Turners & Growers zahlt für die Übernahme umgerechnet 23 Millionen Euro, finanziert wird der Kaufpreis aus Eigenmitteln. Baywas Anteil am neuseeländischen Apfel-Export steigt durch die Transaktion eigenen Angaben zufolge auf 35 Prozent.
Mit dem Minderheitsaktionär AB hat ein weiterer Anteilseigner von Scania das Übernahmeangebot von VW abgelehnt. Ein Ausschuss von Scania hatte den Aktionären Ende März geraten, die Offerte nicht anzunehmen, da sie zu niedrig sei.
Nach der Übernahme des Studienkreises Ende 2012 hat der Finanzinvestor Aurelius auch die AKAD Bildungsgesellschaft und das AKAD Kollegg von der Franz Cornelsen Bildungsholding übernommen.
VR Equitypartner und Süd Beteiligungen haben gemeinsam die Mehrheit an dem Maschinenbauer Piller Entgrattechnik übernommen. Piller beschäftigt 55 Mitarbeiter an drei Standorten und erzielte 2013 einen Umsatz von rund 20 Millionen Euro. Angermann M&A International (Michael Thiele, Nadine Ulrich, Christian Selter) hat die Gesellschafter von Piller in einem international strukturierten Verkaufsprozess beraten.
Management-Buy-Out bei dima24.de: Geschäftsführerin Renate Wallauer und Prokurist Frank Schuhmann haben den Münchener Fondsvermittler übernommen. Verkäufer der Anteile ist Unternehmensgründer Malte Hartwieg, der in den vergangenen Wochen wegen undurchsichtiger Verflechtung mehrerer Firmen in die Schlagzeilen geraten war und sich vollständig aus dem Unternehmen zurückzieht. Die neuen Eigentümer planen nun eine „umfangreiche Neuorganisation“.
Communikom hat den Geschäftsbetrieb von S+E Kommunikation im Rahmen einer übertragenden Sanierung erworben. Die Käuferin übernimmt 90 Mitarbeiter des insolventen Callcenter-Betreibers. Über finanzielle Details haben die Parteien Stillschweigen vereinbart.
Tivola Ventures, eine Tochter der SPD-Medienholding Deutsche Druck- und Verlagsgesellschaft, steigt mit einer Mehrheitsbeteiligung bei dem Nachhaltigkeitsportal Utopia ein. Finanzielle Details wurden nicht bekannt. Die Käuferin wurde von der Kanzlei Graf von Westphalen bei der Transaktion beraten.
Die Hamburger Leasing-Gesellschaft Albis Leasing hat die Gallinat-Bank an die niederländische NIBC Bank verkauft. Die Behörden haben der Transaktion bereits grünes Licht gegeben. Gleichzeitig übernimmt Albis alle Anteile an der Albis HiTec Leasing und an deren hundertprozentigen Töchtern Gallinat-Leasing und Albis Fullservice Leasing.
Die Schweizer Holzhändler Kuratle & Jaecker, eine Tochter der Holzwerkstoff Holding, und Hiag Handel haben sich rückwirkend zum 1. Januar zusammengeschlossen. Das Gemeinschaftsunternehmen firmiert als Kuratle Hiag Handel Holding und befindet sich nun im Mehrheitsbesitz der Holzwerkstoff Holding, die mittelfristig alle Anteile von Hiag Handel übernehmen soll.
Der Musiverlag Montana hat seinen Musikkatalog an die Bertelsmann-Tochter BMG Rights Germany verkauft. Der Katalog beinhaltet mehr als 5.000 Musikverlagsrechte und ebenso viele Masterrechte. Begleitet wurde Montana bei dem Verkauf von der Kanzlei Morrison & Foerster.
Die EU-Kommission hat der Deutschen Telekom grünes Licht für die Übernahme von GTS Central Europe gegeben. Die Telekom hatte den Anbieter von Telekommunikationsdiensten in Zentral- und Osteuropa im vergangenen November für rund 550 Millionen Euro gekauft.
Die MUT Holding hat die Theysohn-Gruppe im Rahmen eines Management-Buy-Outs übernommen. Das bisherige Theysohn-Management um Michael Döring, Torsten Grosser und Uwe Laganke hat neben der Theysohn Extrusionstechnik mit Sitz im österreichischen Korneuburg auch die deutsche Tochter Extruder-Komponenten Salzgitter gekauft. Bisher gehörten die Unternehmen zur Diligenta Holding bzw. zur RaiffeisenLandesbank Steiermark. Die Kanzleien Luther und KWR Karasek Wietrzyk haben die Käufer beraten.
Lampe Privatinvest hat sich die Mehrheit an der Von Oertzen GmbH gesichert. Das Unternehmen, das Reinigungssysteme für die Industrie anbietet, hat im vergangenen Jahr einen Umsatz von 10 Millionen Euro erzielt. Verkäufer der Anteile ist die Investorengesellschaft Arcus Capital. Weitere Details der Transaktion wurden nicht genannt.
Die Investorengesellschaft HCS ist bei dem Energieanlagenbauer AGO eingestiegen. Der Frankfurter Investor habe eine Mehrheitsbeteiligung an AHP erworben, hieß es in einer offiziellen Mitteilung.