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M&A-Deals: Syngenta, Deutsche Börse, Trans-o-flex

Der chinesische Staatskonzern ChemChina hat ein offizielles Kaufangebot für Syngenta abgegeben.
Syngenta

Syngenta erhält Angebot von ChemChina

Der Agrarchemiekonzern Syngenta hat ein offizielles Kaufangebot von dem chinesischen Konzern ChemChina erhalten. Geboten werden 465 US-Dollar in bar je Syngenta-Namensaktie, deren Nennwert 0,10 Schweizer Franken beträgt. Dies entspricht rund 43 Milliarden US-Dollar (39,3 Milliarden Euro). Zudem sollen die Syngenta-Aktionäre Dividenden von bis zu 16 Schweizer Franken je Aktie erhalten. ChemChina zufolge haben die wichtigen Wettbewerbsbehörden den M&A-Deal bereits genehmigt.

ChemChina wird schon seit mehren Monaten ein Interesse an Syngenta nachgesagt. Der chinesische Staatskonzern befindet derzeit auf Einkaufstour. Erst im Januar kaufte ChemChina den traditionsreichen deutschen Maschinenbauer KraussMaffei für fast 1 Milliarden Euro.

Deutsche Börse verkauft International Securities Exchange Holdings

Die Deutsche Börse macht einen Milliardendeal in den USA: Für 1,1 Milliarden US-Dollar trennt sie sich von der International Securities Exchange Holdings, einem Betreiber von drei US-amerikanischen Aktienoptionsbörsen. Zudem wird das Mutterunternehmen U.S. Exchange Holdings verkauft. Käufer ist die US-Börse Nasdaq.

Den Kaufpreis leistet Nasdaq in bar. Der Verkauf soll in der zweiten Jahreshälfte abgeschlossen werden. Die kartellrechtlichen Freigaben stehen noch aus. Die Deutsche Börse wurde bei dem M&A-Deal durch Perella Weinberg Partners und die Wirtschaftskanzlei Allen & Overy beraten.

Österreichische Post will Trans-o-flex verkaufen

Die Österreichische Post plant den Verkauf ihrer deutschen Logistiktochter Trans-o-flex. Käufer sind zu gleichen Teilen die Amberger Familien sowie die Schoeller Holding. Details des M&A-Deals sind nicht bekannt. Trans-o-flex erzielt Umsätze in Höhe von 500 Millionen Euro. Die Wettbewerbsbehörden sollen dem Verkauf in den nächsten zwei bis vier Wochen zustimmen. Die Österreichische Post wurde bei der Transaktion durch die Wirtschaftskanzlei Hengeler Mueller unter Federführung von Hans-Jörg Ziegenhain beraten.

Afinum investiert in Kappa

Das Beteiligungsunternehmen Afinum beteiligt sich über ihren Buyout-Fonds Afinum Siebte Beteiligungsgesellschaft gemeinsam mit Omos Equity Partners an Kappa Optronics. Kappa ist ein Anbieter kunden- und anwendungsspezifischer High-End-Kameras und optoelektronischer Systeme und ist vor allem im Bereich Luftfahrt aktiv. Mit Affinum soll Kappa sowohl organisch als auch über M&A-Deals wachsen. Finanzielle Details der Transaktion sind nicht bekannt. Die Investition erfolgt im Zuge einer Nachfolgeregelung.

M&A-Personalien

Erik Müller steigt mit Wirkung zum 1. Juli zum CEO der Eurex Clearing auf. Bislang ist Müller als Managing Director bei der Deutschen Börse für die Konzernstrategie, M&A, Treasury und Investor Relations verantwortlich. Seit 2013 sitzt er zudem im Vorstand der Eurex Clearing. Von Oktober 2010 bis März 2013 war er bereits Mitglied des Aufsichtsrats der Eurex Clearing.

Andreas Vath wechselt zur Kanzlei Weil Gotshal & Manges. Der 41-Jährige war seit 2010 bei Wirsing Hass Zoller beschäftigt. Dort war er zuletzt Partner, wird bei Weil jedoch zunächst als Senior Associate anfangen und in der Praxisgruppe M&A und Private Equity tätig sein. Zu seinen früheren Karrierestationen zählt unter anderem Bird & Bird und Holme Roberts & Owen (heute Bryan Cave).

Weitere M&A-Deals

Der Zusammenschluss der Windenergiesparte von Siemens mit dem spanischen Konzern Gamesa verzögert sich, wie die Nachrichtenagentur Dow Jones berichtete. Offenbar ziehen sich Gamesas Verhandlungen mit dem französischen Atomkonzern Areva hinsichtlich eines Wind-Joint-Ventures in die Länge. Dort muss zunächst die Eigentümerstruktur neu geordnet werden, wie die Agentur unter Berufung auf Insider meldete.

Das Chemiedistributionsunternehmen Brenntag hat die Unternehmen Acu Pharma und Chemie-Gruppe übernommen, die im Bereich der Feinmahlung von Feststoffen tätig sind. Der Umsatz von Acu betrug im vergangenen Geschäftsjahr etwa 4,5 Millionen Euro.

Der Autozulieferer Continental hat einen Geschäftsbereich von Advanced Scientific Concepts übernommen, der auf Lasersensoren spezialisiert ist. Mit der Technologie will sich der Konzern auf selbstfahrende Autos vorbereiten. Auch die Mitarbeiter werden übernommen. Der Kaufpreis ist nicht bekannt.

Der Chemiekonzern BASF könnte einem Bericht des „Handelsblatts“ zufolge ein Gebot für den US-Konkurrenten Dupont abgeben. Demnach prüfe der Ludwigshafener Konzern gemeinsam mit Banken und Beratern die Vorteile einer Gegenofferte. Dupont hatte sich im vergangenen Jahr für eine Fusion mit Dow Chemical entschieden.

Die Deutsche Real Estate Funds (DREF) hat für 60 Millionen Euro einen Wohnkomplex in München erworben. Die Wohnungen sollen nach Fertigstellung im April an Studenten vermietet werden. Die Mietpreise sollen im mittleren Preissegment liegen.

Der Automobilzulieferer Grammer hat ein Joint Venture mit dem chinesischen Lkw-Hersteller Shaanxi Automobile Group gegründet. Grammer soll 90 Prozent an dem neuen Gemeinschaftsunternehmen halten. Das Joint Venture soll Sitze für Nutzfahrzeuge herstellen.

Das Immobilienunternehmen Conwert, das derzeit inmitten eines schweren Konflikts mit seinem Großaktionär Adler steht, macht den Minderheitsaktionären der KWG Kommunale Wohnen ein freiwilliges Übernahmeangebot. Dieses erstreckt sich auf bis zu 13,47 Prozent der KWG-Aktien, für die Conwert je 10,80 Euro zahlen will. Im Zusammenhang mit dem Übernahmeangebot hat Conwert das Delisting der KWG beantragt, um Kosten zu sparen.  Bislang hält Conwert knapp 80 Prozent der KWG-Aktien.

Der PE-Investor Callista hat Poppe Ahrensbök (vormals Globus Gummiwerke) vom Unternehmen Poppe übernommen. Poppe Ahrensbök stellt unter anderem Schlauchringe für die Autoindustrie her und erwirtschaftet damit rund 32 Millionen Euro Umsatz. Die Transaktion soll schnellstmöglich abgschlossen werden.

Premium Equity Partners hat die Weka-Gruppe übernommen. Zudem haben sich der von Lampe Capital Finance verwaltete Lampe Mezzanine Fonds I und ein von Parvilla verwalteter Fonds an dem Hersteller von Fertigbausätzen beteiligt. Verkauft wurde Wekavon dem Hamburger Unternehmen BPE Unternehmensbeteiligungen sowie weiteren Investoren. Im vergangenen Geschäftsjahr erzielte Weka einen Umsatz von rund 33 Millionen Euro. Premium Equity Partners wurde bei der Transaktion durch die Wirtschaftskanzlei Heuking Kühn Lüer Wojtek unter Federführung von Stefan Duhnkrack und Christoph Froning beraten. Die Bremer Kreditbank, die im Rahmen des Management-Buyouts eine Akquisitionsfinanzierung bereitgestellt hat, wurde durch die Kanzlei Dentons unter Federführung von Tobias von Gostomski beraten. BPE hatte die Kanzlei Gleiss Lutz mandatiert.

Das britische PE-Haus Duke Street hat die Medi-Globe Corporation, einen Hersteller von medizinischen Instrumenten und Zubehör, für einen Kaufpreis von 140 Millionen Euro erworben. Beraten wurde der PE-Investor durch die Kanzlei DLA Piper. Das Team leiteten Tim Wright und James O’Donnell auf britischer Seite sowie Jan Schinköth in Deutschland.

Der Immobilieninvestor Peach Property Group hat mit einem Zukauf von knapp 400 Wohneinheiten sein Bestandsportfolio ausgebaut. Der Kaufpreis ist allerdings nicht bekannt. Der M&A-Deal soll spätestens im April abgeschlossen werden. Dadurch erhöhen sich die jährlichen Sollmieten der Gruppe um etwa 2,6 Millionen Schweizer Franken (2,4 Millionen Euro).

Analytik Jena hat ein Squeeze-Out abgeschlossen. In diesem Rahmen wurden die Anteile der Minderheitsaktionäre auf den Hauptaktionär, ein Tochterunternehmen des Messgeräteherstellers Endress+Hauser, übertragen. Beraten wurde Analytik Jena dabei durch die Wirtschaftskanzlei Noerr unter Federführung von Stephan Schulz und Laurenz Wieneke.

Die WernerCo Holdings France,ein Hersteller von Baustellenausrüstung für Lkws, hat sämtliche Anteile an Duo Industries erworben. Details des M&A-Deals wurden nicht bekanntgegeben. Zu Duo Industries gehört die CDH Unternehmensgruppe, die Zugangsprodukte und Schubkarren vertreibt.

Das Softwareunternehmen TXT e-Solutions mit Sitz in Mailand hat über sein Tochterunternehmen Next Division eine Mehrheit von 79 Prozent an dem Berliner Unternehmen Pace Aerospace Engineering and Information Technology übernommen. Verkauft wurden die Anteile von eCapital, Stategic European Technologies und IBB Beteiligungsgesellschaft. Der M&A-Deal soll zum 1. April abgeschlossen werden. TXT e-Solutions wurde durch die Kanzlei Orsingher Ortu begleitet. Für Pace waren die Kanzlei Wächter Kuss Springer sowie die M&A-Beratung Canei tätig.

Der Hamburger Malzproduzent Tivoli Malz hat seinen Geschäftsbereich Global Malt an die britische Anglia Maltings Gruppe veräußert. Bei dem Verkauf war die Wirtschaftskanzlei Noerr unter Federführung von Christoph Spiering beratend tätig.

Der Caravan-Hersteller Erwin Hymer Group hat Roadtrek Motorhomes, einen amerikanischen Hersteller von Freizeitfahrzeugen, erworben. Verkäufer ist der US-Kapitalbeteiligungsfonds Industrial Opportunity Partners. Das zusammengeführte Unternehmen soll Erwin Hymer Group North America heißen.

julia.schmitt[at]finance-magazin.de

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