Fusion von Edeka und Tengelmann endlich am Ziel
Der Zusammenschluss von Edeka und Kaiser’s Tengelmann ist endlich auf der Zielgeraden. Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel hat die erforderliche Ministererlaubnis erteilt. Allerdings sind damit strenge Auflagen verbunden. Unter anderem muss Edeka fast alle der 16.000 Tengelmann-Mitarbeiter mindestens sieben Jahre lang weiterbeschäftigen. Zudem müssen Tarifverträge geschlossen und die Märkte fünf Jahre lang weitergeführt werden.
Mit der Ministerentscheidung wurde die Ablehnung des Bundeskartellamts gekippt, das Bedenken gegen die Übernahme hatte. Der Konkurrent Rewe will beim Oberlandesgericht Düsseldorf nun Beschwerde gegen die Erlaubnis einreichen, um den Deal doch noch zu kippen.
Der Vorsitzende der Monopolkommission, Daniel Zimmer, hat daraufhin sein Amt niedergelegt. „Die nun vom Minister gewährte Ministererlaubnis erscheint unter Gemeinwohlgesichtspunkten als die schlechteste aller Lösungen“, heißt es in der Erklärung. Er halte den Schritt von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel für "eine klare Fehlentscheidung".
Vattenfall droht Milliardenverlust aus Braunkohle-Deal
Der Verkauf des deutschen Braunkohlegeschäfts droht für Vattenfall ein Verlustgeschäft zu werden. Laut dpa wollen zwei der vier ursprünglichen Kaufinteressenten gar kein Angebot mehr abgeben. Nur EPH und Czech Coal Group seien dem Vernehmen nach noch im Rennen. Der Konzern Steag allerdings bietet Vattenfall offenbar eine Stiftungslösung mit dem Finanzinvestor Macquarie an.
Der Energiekonzern muss sich offenbar mit 200 bis 300 Millionen Euro zufrieden geben. Zwar will der Konzern nicht zu jedem Preis verkaufen, wie ein Insider gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters sagte. Allerdings soll es für die Bieter wegen der niedrigen Strompreise schwer sein, überhaupt etwas für die Anlagen zu zahlen.
@visory Partners und Clearwater fusionieren
Das M&A-Beratungshaus @visory Partners hat den Zusammenschluss mit Clearwater International angekündigt. Der M&A-Deal mit dem Wiesbadener Unternehmen bietet Clearwater den Einstieg in den deutschen Markt. Clearwater hatte bisher kein eigenes Büro in Deutschland. Im Zuge der Fusion sollen Partner aus Deutschland zwei der zehn Sektorenteams von Clearwater leiten. In Deutschland werden die bislang 22 Berater von @visory Partners künftig unter der Clearwater-Flagge auftreten. In den vergangenen Monaten haben bereits die M&A-Beratungen Bryan Garnier und Cartagena fusioniert.
KKR will WMF nach China verkaufen
Der Finanzinvestor KKR bereitet den Verkauf des Küchenspezialisten WMF vor. Dabei soll der Mischkonzern Haier aus China die besten Chancen haben, wie das „Handelsblatt“ berichtete. Allerdings gebe es etwa 30 Interessenten und es können noch bis zum 21. März Angebote abgegeben werden. Der Kaufpreis soll demnach zwischen 1,2 und 1,8 Milliarden Euro liegen.
US-Konzern hat Interesse an Laserhersteller Rofin-Sinar
Der US-Laserhersteller Coherent will den deutschen-amerikanischen Konkurrenten Rofin-Sinar für rund 942 Millionen US-Dollar (848 Millionen Euro) übernehmen. Das entspricht 32,50 US-Dollar je Rofin-Aktie. Mit dem Zusammenschluss will Coherent sich im Bereich der Materialbearbeitung stärker aufstellen. Coherent hat im Geschäftsjahr 2014/15 rund 802,5 Millionen Dollar umgesetzt und ist damit ein gutes Stück größer als Rofin-Sinar, die rund 519,6 Millionen Dollar umsetzte.
M&A-Personalien
Andreas Schillhofer ist ab 1. April neuer Partner bei der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC. Der 44-Jährige wird im Bereich M&A und Real Estate tätig sein. Er war während seiner Laufbahn unter anderem bei der Bank of America Merrill Lynch und Greenhill & Co. in Führungspositionen beschäftigt. 2008 wechselte er zu Mediobanca.
Steven Webber hat den PE-Investor Terra Firma Ende Februar verlassen, wie die „Private Equity News“ unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen mitteilten. Webber war seit 1996 bei PFG, dem Vorläufer von Terra Firma. Er war unter anderem für den Tank & Rast-Verkauf im vergangenen Jahr verantwortlich, der dem PE-Haus nach eigenen Angaben das 7,5-Fache einbrachte.
Weitere M&A-Deals
Der Spezialchemiekonzern Evonik plant offenbar eine milliardenschwere Übernahme einer Sparte des US-Unternehmens Air Products & Chemicals. Dies berichtete die dpa unter Berufung auf einen Bericht des „Wall Street Journal“. Demnach könnte der Wert des möglichen M&A-Deals über 3,5 Milliarden US-Dollar betragen. Die Verhandlungen sollen bereits weit fortgeschritten sein.
Der Geldautomatenhersteller Wincor Nixdorf hat rückwirkend zum 1. Januar mit 51 Prozent die Mehrheit an dem Beratungsunternehmen Projective erworben. Das belgische Unternehmen ist auf Programm- und Projektmanagement für den Finanzdienstleistungssektor spezialisiert. Der Umsatz von Projective beträgt rund 20 Millionen Euro.
Die Deutsche Telekom plant offenbar doch den Verkauf ihrer niederländischen Mobilfunktochter, wie das „Handelsblatt“ unter Berufung auf die niederländische Zeitung „De Telegraaf“ berichtete. Demnach gebe es Gespräche über einen Verkauf von T-Mobile Niederlande. Eigentlich hatte Konzernchef Timotheus Höttges vor kurzem angegeben, dass die Telekom keine Verkaufspläne habe.
Die Deutsche Börse und die London Stock Exchange (LSE) haben mit der Gründung ihrer neuen Holdinggesellschaft den Grundstein für ihren Zusammenschluss gelegt. Die Holding ist eine Zweckgesellschaft nach niederländischem Recht, allerdings in London sitzen. Die formalen Fusionspläne müssen am 22. März vorgelegt werden.
Die Krankenversicherer Signal, Barmenia, Hallesche und Gothaer wollen ein Joint Venture gründen. Ein entsprechender M&A-Deal wurde beim Bundeskartellamt angemeldet. Neben mehr Marktmacht würden die Versicherer auch von einem besseren Kostenmanagement profitieren, hieß es.
Die Komax Holding verkauft Komax Medtech. Der Kaufpreis beläuft sich auf rund 28 Millionen Schweizer Franken. Käufer ist der Maschinen- und Anlagenbauer Gima, ein Tochterunternehmen der Ima Gruppe. Die Zustimmung der Kartellbehörden steht noch aus. Beraten wurde Komax durch N+1 Swiss Capital und Walder Wyss Rechtsanwälte.
Der Konzern Saint-Gobain und die Familie Burkard haben sich darauf geeinigt, ihre Vereinbarung über den Verkauf der Aktien der Schenker-Winkler-Holding (SHW), der Mehrheitseignerin von Sika, bis Juni 2017 zu verlängern. Zudem kann Saint-Gobain die Vereinbarung weiter bis Dezember 2018 verlängern.
IFM Global Infrastructure beabsichtigt, seine Beteiligung am Flughafen Wien durch den Zukauf von bis zu 10 Prozent der Anteile auf bis zu 39,9 Prozent aufzustocken. Pro Aktie sollen 100 Euro gezahlt werden, hieß es in einer Pressemitteilung. Das Angebot soll über das Tochterunternehmen Airports Group Europe abgegeben werden. Die Bieterin hat Nomura sowie Eisenberger & Herzog als Berater mandatiert.
Von Apax Partners beratene Fonds haben von dem Medizintechnikunternehmen Becton, Dickinson and Company (BD) die Kontrolle am Beatmungsgerätegeschäft von BD übernommen. In diesem Zuge wurde der Geschäftsbereich in ein Joint Venture eingebracht, an dem Apax 50,1 Prozent halten wird. Der M&A-Deal soll Ende 2016 oder Anfang 2017 abgeschlossen werden. Der Umsatz der betroffenen Geschäftsfelder beläuft sich auf rund 900 Millionen US-Dollar. Apax hatte Linklaters als Berater mandatiert, das Team leiteten Florian Harder und Hanno Witt.
Aurelius hat seine Beteiligung an dem Personaldienstleister Fidelis HR an das belgische HR-Unternehmen SD Worx veräußert. Der Kaufpreis ist nicht bekannt. Der M&A-Deal soll im ersten Quartal einen Ergebnisbeitrag in zweistelliger Höhe bringen. Fidelis erzielte im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von rund 55,3 Millionen Euro. Beraten wurde Aurelis bei dem Verkauf durch Mummert & Company sowie Raymond James.
Der Handelskonzern Metro will die Real-Supermärkte offenbar noch in diesem Jahr veräußern, wie das „Handelsblatt“ unter Berufung auf die „Lebensmittelzeitung“ berichtete. Es hatte in den vergangenen Jahren bereits mehrere Verkaufsversuche gegeben. Metro wolle in Real investieren und die Supermarktkette durch Modernisierung wieder wachsen lassen. Auf Grund des Potenzials der Handelskette gebe es auch Kaufinteressenten.
Das Schienenlogistikunternehmen VTG hat zwei neue Großaktionäre. Die Joachim Herz Stiftung hält künftig als drittgrößter Aktionär 10 Prozent an VTG. Auch die Bank M.M. Warburg & Co hat sich mit 5 Prozent an VTG beteiligt. Veräußert wurden die Anteile von Wilbur Ross. Das Unternehmen hielt über Fonds zuletzt 35 Prozent an VTG.
Der Ticketvermarkter CTS Eventim baut mit dem Unternehmen Nordisk Film, das zum dänischen Medienkonzern Egmont gehört, ein Gemeinschaftsunternehmen auf. Darin sollen die schwedischen Ticketing-Aktivitäten von CTS mit denen der Gesellschaft Venuepoint zusammengeführt werden.
Althoff Hotels, ein Tochterunternehmen der Althoff Beratungs- und Betreuungsgesellschaft, hat ein Joint Venture mit Keystone Lodgings gegründet. Beraten wurde Althoff Hotels bei dem Zusammenschluss durch die Kanzlei DLA Piper unter Federführung von Florian Hirschmann.
Der Maschinenbauer Kiefel hat die niederländische Bosch Sprang Gruppe übernommen. Das Bundeskartellamt hat den M&A-Deal bereits freigegeben. Der Kaufpreis wurde nicht bekanntgegeben. Als Berater hatte Kiefel CMS Hasche Siegle mandatiert. Das deutsche Team leiteten Richard Mitterhuber und Thomas Mühl, in den Niederlanden waren Martika de Jonk und Christian Delgado federführend tätig.
julia.schmitt[at]finance-magazin.de