Langsam, aber sicher scheint sich die trübe Stimmung am M&A-Markt zu lichten. Die M&A-Treibenden in Deutschland nehmen das Dealumfeld deutlich positiver wahr als zum Ausklang des vergangenen Jahres, und auch die Finanzierung von M&A-Deals wird leichter. Dies hat die jüngste Befragung des FINANCE M&A Panels ergeben, für das FINANCE gemeinsam mit der Kanzlei CMS Hasche Sigle sowohl M&A-Chefs in deutschen Unternehmen als auch führende Investmentbanker und M&A-Berater befragt hat.
Stärkster Treiber der Stimmungsaufhellung ist der Finanzierungsmarkt. Bei der Verfügbarkeit von Akquisitionsfinanzierungen beobachten die Unternehmensvertreter eine deutliche Verbesserung. Mit einem Wert von 6,39 (10 = Verfügbarkeit hat sich in den vergangenen 12 Monaten dramatisch verbessert) fällt die Beurteilung der Corporates so positiv aus wie zuletzt im Sommer 2011. Seit dem Tiefststand im Juni 2012 (4,60) stieg der Wert um insgesamt 39 Prozent.
Für Dr. Thomas Meyding, Head of Corporate bei CMS, kommt diese Einschätzung der Marktteilnehmer nicht unerwartet. „In den USA sehen wir regelmäßig Transaktionen im Milliardenbereich. Die Banken haben wieder Appetit auf Akquisitionsfinanzierungen. Und der US-amerikanische M&A-Markt ist traditionell Trendsetter für den europäischen M&A-Markt."
PE-Investoren holen auf
Vom besseren Finanzierungsumfeld profitieren jedoch nicht nur die strategischen Käufer, sondern auch die Private-Equity-Investoren. Vieles deutet darauf hin, dass von ihnen künftig wieder mehr Aktivität zu erwarten ist. Die Aussage, dass Strategen im Wettbewerb um Targets gegenüber Finanzinvestoren im Vorteil sind, fand bei den Corporates so wenig Zustimmung wie zuletzt zu Beginn der Befragung im Februar 2011. In den vergangenen Befragungen hatten sich die Unternehmensvertreter noch deutlich stärker im Vorteil gefühlt.
„Der Wettbewerb um attraktive Targets wird noch härter, der anhaltende Trend zu einem besseren Zugang zu Finanzierungen und besseren Finanzierungskonditionen stärkt die Wettbewerbsfähigkeit von Finanzinvestoren“, stellt Dr. Oliver Wolfgramm, Corporate-Partner bei CMS Hasche Sigle, fest. Der Anlagedruck vieler PE-Investoren tue zudem ein Übriges. Auch die Ergebnisse des jüngsten FINANCE Private Equity Panels deuten darauf hin, dass PE-Investoren künftig wieder aktiver um M&A-Deals mitmischen werden.
Banker und Berater erwarten ebenfalls, dass die Finanzinvestoren gegenüber den Strategen aufholen werden. Die zuletzt deutlich klaffende Lücke zwischen dem Finanzierungsumfeld für Finanzinvestoren und dem für strategische Käufer schließt sich ihrer Einschätzung nach (siehe Grafik).
Während sich das Finanzierungsumfeld für Corporates nur leicht auf einem recht hohen Niveau verbessert hat, schätzen die Befragten das Finanzierungsumfeld für PE-Investoren seit dem Tiefststand im Februar 2012 tatsächlich kontinuierlich besser ein. Über das vergangene Jahr betrachtet verbesserte sich die Einschätzung um fast 23 Prozent auf den Wert 5,40 bei der jüngsten Befragung.
Die vollständige Auswertung des aktuellen FINANCE M&A Panels sowie die Ergebnisse aller weiteren FINANCE Panels finden Sie in unserem FINANCE Research Archiv.