Die Automotive-Branche kämpft um ihren Ruf. General Motors musste im vergangenen Jahr Hunderttausende Wagen zurückrufen, der japanische Hersteller Takata besserte Fehler in Airbags nach, und im dritten Quartal schockte der Abgasskandal bei VW die Investoren.
Die Serie an Negativschlagzeilen dürfte auch die M&A-Tätigkeit im Sektor negativ beeinflussen. Das legt der aktuelle M&A-Branchenreport Automotive nahe, den Mergermarket exklusiv für FINANCE erstellt. Die Analysten gehen davon aus, dass die Dealktivität auch bei Zulieferern und Herstellern weiter stagnieren wird. Die Analyse umfasst Transaktionen mit Zielunternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Den vollständigen Report gibt es in der FINANCE-Datenbank zum Download.
In den vergangenen Monaten gab es im Automotive-Bereich deutlich weniger M&A-Deals mit Zielunternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz als in den Vorjahren. Die DACH-Region verzeichnete insgesamt in den ersten drei Quartalen nur 36 M&A-Deals, im Gesamtjahr 2014 waren es 56. Noch deutlicher ist der Rückgang gegenüber 2013, als sogar 66 Transaktionen zu Buche standen.
Österreich erlebt M&A-Aufschwung im Automotive-Bereich
Der Rückgang bei den M&A-Deals basiert insbesondere auf der schwächeren Entwicklung in Deutschland: Wechselten 2014 noch 51 Automotive-Unternehmen aus Deutschland den Besitzer, waren es bis Oktober dieses Jahres nur 29. Der Rückstand scheint kaum aufholbar.
Einen Aufschwung dagegen erlebt das Nachbarland Österreich: Fünf M&A-Deals im Automotive-Sektor sind ein Wert, der zuletzt 2005 erreicht wurde. Mit einem Gesamtwert von 111 Millionen Euro ist der Wertbeitrag der österreichischen Transaktionen allerdings gering. Den Löwenanteil des M&A-Volumens macht die Übernahme des Getriebeherstellers Getrag durch die kanadische Magna aus. Der M&A-Deal hat inklusive übernommener Schulden ein Volumen von 2,45 Milliarden Euro und ist damit die größte Transaktion mit einem Zielunternehmen in der DACH-Region. Sie macht allein rund zwei Drittel des bisherigen M&A-Gesamtvolumens von knapp 3,3 Milliarden Euro im Automobil- und Zulieferer-Bereich aus. Trotz des deutlich geringeren Dealflows liegt das M&A-Volumen in der DACH-Region damit bereits doppelt so hoch wie im Vorjahr, als sich die 56 M&A-Deals nur zu einem Gesamtwert von 1,5 Milliarden Euro aufaddierten.
Info
In regelmäßigen Abständen nehmen die Branchenreports künftig die Transaktionstätigkeit in einer bestimmten industriellen Branche in den Blick. Den vollständigen Branchenreport Automotive finden Sie zum kostenlosen Download in unserer FINANCE-Datenbank.