Die italienische Investmentbank Mediobanca hat kein Interesse mehr an dem Investmentbanking der angeschlagenen Privatbank Sal. Oppenheim. Das Institut habe sich aus dem Bieterprozess zurückgezogen, sagte eine Sprecherin am Donnerstag gegenüber Reuters. Bei einem Kauf wären im aktuellen Marktumfeld deutliche Kostensenkungen nötig gewesen. “Im Laufe der Gespräche hat man festgestellt, dass diese derzeit nicht umsetzbar wären”, betonte die Sprecherin. Mediobanca sei vor allem an dem Beratungsgeschäft interessiert gewesen, nicht aber am Zertifikategeschäft.
Die Gespräche mit Mediobanca waren weiter fortgeschritten als mit anderen Bietern. Sal. Oppenheim spricht Finanzkreisen zufolge auch mit der australischen Bank Macquarie über einen Verkauf des Investmentbankings. Die Australiern sollen an dem gesamten Kapitalmarktgeschäft interessiert sein. Offiziell haben sie dies aber noch nicht bestätigt. Interesse wird auch der britischen Großbank Barclays nachgesagt.
Parallel zum Verkauf des Investmentbankings spricht Sal. Oppenheim mit der Deutschen Bank über einen Einstieg der Frankfurter. Der Branchenprimus ist aber ausschließlich an dem Geschäft mit vermögenden Privat- und Firmenkunden interessiert – nicht am Investmentbanking. Die Deutsche Bank will Sal. Oppenheim über kurz oder lang mehrheitlich übernehmen.
Quelle: Reuters