Mit zwei Transaktionen vergrößert die Deutsche Annington ihr Portfolio um mehr als 40.000 Wohnungen. Wie das Unternehmen heute mitteilte, habe man sich mit der Dewag über die Übernahme von 11.500 Wohnungseinheiten geeinigt, außerdem sei eine Grundsatzvereinbarung mit der Vitus Gruppe beschlossen worden, die den Kauf von 30.000 Einheiten beinhaltet.
Für das Dewag-Portfolio zahlt das Immobilienunternehmen 970 Millionen Euro, die Gesamtkosten für die Vitus-Einheiten liegen bei etwa 1,4 Milliarden Euro. Im Fall des Vitus-Deals sind allerdings noch einige Fragen offen. Sollten die Parteien sich über diese Punkte nicht einigen können, haben sie beiderseitige Rücktrittsrechte vereinbart. Was genau noch unklar ist, teilten die Unternehmen allerdings nicht mit. Mit den beiden M&A-Deals stärkt die Deutsche Annington vor allem ihre Präsenz in Norddeutschland: Sowohl auf die Städte Kiel und Bremen entfallen alleine jeweils über 9.000 Wohneinheiten.
Finanzierung durch Eigen- und Fremdkapital
Finanziert werden sollen die Transaktionen sowohl durch Fremd- als auch durch Eigenkapital. Dazu plant die Deutsche Annington zum einen eine Barkapitalerhöhung um bis zu 16 Millionen Stückaktien aus dem bestehenden genehmigten Kapital unter Ausschluss der Altaktionäre. Die neuen Aktien sollen in einem beschleunigten Verfahren bei institutionellen Investoren platziert werden und dürften dem Unternehmen bei dem aktuellen Aktienkurs rund 320 Millionen Euro in die Kasse spülen.
Zudem sollen Teile der Gegenleistung für das Vitus-Portfolio durch eine Sachkapitalerhöhung finanziert werden, bei der die bisherigen Aktionäre ebenfalls von einem Bezug ausgeschlossen sind. Das Grundkapital soll dabei um rund 12 Millionen Euro erhöht werden, was rund 240 Millionen Euro entspricht.
Für die Refinanzierung von bestehenden Verbindlichkeiten, die die Deutsche Annington bei dem Kauf der beiden Portfolios übernimmt, möchte sie außerdem eine Hybridanleihe auflegen und das bestehende Medium-Term-Notes-Schuldverschreibungsprogramm nutzen.
Weitere M&A-Deals wahrscheinlich
Für das Unternehmen sind die beiden Transaktionen die ersten großen Zukäufe nach der erfolgreichen Refinanzierung der 5,8 Milliarden Euro großen "Grand"-Verbriefung im vergangenen Jahr. Im Oktober 2013 war es CFO Stefan Kirsten rund drei Monate nach dem im zweiten Anlauf geglückten IPO gelungen, durch Anleiheemissionen in den USA und Europa die Refinanzierung vollständig abzuschließen.
Die Einkaufstour dürfte mit den nun beschlossenen Deals noch nicht beendet sein: Deutsche-Annington-CEO Rolf Buch hatte vor wenigen Wochen gegenüber dem Handelsblatt von möglichen Zukäufen in Höhe von bis zu 4 Milliarden Euro gesprochen.
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Mehr über Deutsche-Annington-CFO Stefan Kirsten lesen Sie in einem ausführlichen Portrait in unserem CFO-Almanach FINANCE Köpfe.