(sta) Der Bertelsmann-Konzern ist wieder vollständig in den Besitz der Familie Mohn und ihrer Bertelsmann-Stiftung übergegangen. Man habe sich mit der Investmentgesellschaft Groupe Bruxelles Lambert (GBL) auf einen Rückkauf geeinigt, teilte der Konzern am Donnerstag mit. Für den Anteil von 25,1 Prozent müssen die Alteigentümer 4,5 Milliarden Euro hinblättern.
Die GBL hatte den Anteil vor fünf Jahren durch den Verkauf eines Anteils am Fernsehsender RTL an Bertelsmann erworben. Der Kaufvertrag sicherte der Gesellschaft das Recht zu, die Bertelsmann-Anteile an die Börse zu bringen. Die Familie Bertelsmann hatte den Börsengang aber stets verhindern wollen.
Um das Geld aufzubringen, wird Bertelsmann sich vom Musikverlag BMG Music Publishing trennen und sich höher verschulden. Experten schätzen den Wert des Verlages auf 1,3 Milliarden Euro. Die Schulden werden auf 3,4-mal Ebitda ansteigen, sollen aber bis 2007 auf 2,3-mal Ebitda zurückgeführt werden.
Bisher haben sich die neuen Schulden noch nicht auf das Bertelsmann-Rating ausgewirkt. Moody’s und Standard & Poor’s (BBB+/A-2) blieben vorerst bei ihren Ratings, setzten das Unternehmen aber auf die Beobachtungslisten für mögliche Herabstufungen. Beide Rating-Agenturen hatten Bertelsmann erst vor wenigen Tagen herabgestuft (Meldung vom 23. Mai).
Quellen: Bertelsmann, Moody’s, Standard & Poor’s, FINANCE