(sap) Österreich verstaatlicht die angeschlagene Hypo Group Alpe Adria (HGAA) und bewahrt die Bank damit vor dem Kollaps. Die BayernLB kann damit zwar einen Schlussstrich unter ihre verlustreiche Beteiligung ziehen. Der Rückzug aus Kärnten kostet die Landesbank aber noch einmal 825 Millionen Euro. Zusätzlich muss sie den Buchwert von 2,3 Milliarden Euro auf Null abschreiben, wie ihr Verwaltungsratschef Georg Fahrenschon am Montag nach einem nächtlichen Verhandlungsmarathon sagte.
Das Land Kärnten und der Versicherer Grawe müssen vor ihrem Rückzug aus der HGAA ebenfalls noch Geld zuschießen: 200 Millionen Euro kommen von den Kärntnern, 30 Millionen Euro von Grawe, wie Österreichs Finanzminister Josef Pröll mitteilte. Zudem stellen Österreichs Banken rund 500 Millionen Euro an neuen Kreditlinien und Kapitalhilfen zur Verfügung.
Fahrenschon sagte, die Trennung von der HGAA sei ein schmerzvoller, doch notwendiger Prozess. Zumindest vorläufig bleibt die BayernLB jedoch mit der Hypo verbunden, denn Liquidität von knapp 3,1 Milliarden Euro verbleibt in Kärnten. Die 825 Millionen Euro fließen auch nicht bar, sondern sind eine Umwandlung von Forderungen der Mutter an die Tochter.
Die selbst vom Freistaat gestützte BayernLB hatte die HGAA wegen ihres vermeintlich wachstumsstarken Balkan-Geschäfts 2007 gekauft. Insgesamt dürfte die Landesbank durch dieses Engagement nun aber rund 4 Milliarden Euro versenkt haben.
Quellen: Reuters, FINANCE
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